Am 26.03.2022, um Punkt 9 Uhr, fiel der Startschuss für den ersten Marathon im Weimarer Land. Mit Start und Ziel am Sportplatz Wickerstedt bekam nun endlich auch das 750-Seelen-Dorf inmitten der Thüringer Thoskana eine Marathon-Veranstaltung und reiht sich ab sofort in die Liste der Marathon-Metropolen New York, Chicago, Paris, Berlin und London ein. Nach dem Vorbild einer ebenfalls unter dem Kürzel „WM“ im Jahr 2022 stattfindenden sportlichen Großveranstaltung setzte der Veranstalter SV Eintracht Wickerstedt e.V. voll auf Nachhaltigkeit, Menschlichkeit sowie ein familiäres Konzept.
Dank toller Sponsoren sowie den Verzicht auf eine professionelle Zeitmessung erwartete den Läufern für eine moderate Startgebühr ein „all Inklusive Lauf-Paket“ mit abschließenden Kaltgetränken sowie Kuchen- und Pizzabüfett. Außerdem blieb am Ende noch genug übrig, um den Kinderhospiz Mitteldeutschland eine kleine monetäre Freude zu machen.
Die durch Mundpropaganda verbreitete Aussicht den Kalorien- und Elektrolytspeicher wieder aufzufüllen, lockte bei strahlendem Sonnenschein insgesamt 27 Marathonis sowie sieben 4er- und fünf 2er-Staffeln an den Start. Auf der 42,8 Km langen Runde, die größtenteils über Feld- und Wiesenwege führte, kamen dann dank 460 positiver Höhenmeter und ab Mittag sommerlichen Temperaturen die Läufer ordentlich ins Schwitzen. Erfrischungen fanden die Teilnehmer an den drei Verpflegungs-/Staffel-Wechselstellen, die von Schülern das Abschlussjahrgangs des benachbarten Gymnasiums Apolda betreut wurden.Da man unter den Starten auch einige bekannte Namen aus der Thüringer (Ultra-)Laufszene fand, war es nicht verwunderlich, dass die ersten 6 Männer trotz teilweisen schwierigen Geläufs unter 3:15 Stunden blieben. Den Premierensieg und Streckenrekord sicherte sich Andre Skrowny in 2:56 Stunden vor Patrick Baumbauch in 3:03 Stunden (beide GutsMuths-Rennsteiglaufverein) und Rico Bechmann (3:04 Stunden) vom Lauffeuer Fröttstädt. In der Frauenkonkurrenz, bei der die drei besten bereits bei diversen Wickerstedter Laufveranstaltungen zu Gast waren, siegte Helen Schrötter (4:06 Stunden) vor Ina Braun (4:22 Stunden) und Clara Solcher (5:27 Stunden).
In der Mixed-Wertung der 2er-Staffeln musste sich die junge Schülerstaffel um Rebecca Prock und Augustin Märten in 4:21 Stunden knapp dem Team um Nancy Reibe und Sven Wenzel (4:20 Stunden) geschlagen geben. Den Bronzerang erlief sich das Duo Steffi Otto und Andreas Schütz in 4:29 Stunden. In der Kategorie Frauen sowie Männern siegten die Teams Manuela Körner & Kathleen Alles (X-Runners Jena e.V.) sowie Silvian Erdmann & Daniel Zänder (Lauffeuer Fröttstädt) leider konkurrenzlos. Mit einer starken Zeit von 3:28 Stunden erreichte das Frauen-Team der X-Runners Jena e.V. jedoch etwa 10 Minuten vor der Männerstaffel das Ziel und brannte somit die schnellste Zeit aller 2er-Staffeln sowie zweitschnellste Zeit aller Staffeln „in den Asphalt“.
Übertroffen wurde die Zeit von Manuela & Kathleen nur von der 4er-Männerstaffel der Apfelbachsprinter Herren um Marian Elste (1.+4. Etappe), Philipp Meißner und Torsten Grosser die in 3:25 Stunden den Sieg erliefen. In 3:35 Stunden erkämpfte sich die Wickerstedter Staffel um Thomas Büttner, Marcus Lissner, Stefan Lehmann und Nico Berger den Silberrang. Die Bronzemedaille (in 4:04 Stunden) verblieb ebenfalls in der Region und ging an die 4er-Staffel Rico Traxdorf, Bert Lerche, Nico Kühn und die Schlussläuferin Lisa Batek.
Bei den Frauen-4er-Staffeln siegten die Apfelbachsprinter Damen Annegret Elste, Ulrike Grosser, Anja Baron und Corina Frischauf in 04:14 Stunden vor der AC Apolda Staffel um Anja Meißner, Katrin Kanter, Susan Blümel und Annette Matz (4:33 Stunden). In der Mixed 4er-Staffel erreichte der SV Eintracht Wickerstedt ungefährdet den Sieg, nachdem Marco Pfister und Torsten Gröschner nach den ersten beiden Etappen an die doppelte Schlussläuferin Melanie Träger übergaben und in 4:32 Stunden finishten.
Bei allem sportlichen Ehrgeiz und Wettkampfcharakter freuten sich die Organisatoren Marcus Lissner und Tino Hagemann, die selbst die Strecke in einer 4er-Staffel bzw. als Einzelläufer unter die Füße nahmen, vor allem über eine unfall- und verletzungsfreie Premiere. Dank bestem Wetter sowie der Corona-Lockerungen kamen beim Wiedersehen vieler Lauffreunde, netten Gesprächen und Fachsimpeleien nach langen dunklen Monaten ein wenig Normalität und wiedererweckte Freude an der Teilnahme an Laufveranstaltungen in Thüringen zurück.
Fotos: Veranstalter