Selten ist der Kampf um den Sieg beim halbjährlichen Rennsteig-Etappenlauf besonders spannend. Das kleine Starterfeld wird meist von einem oder zwei Läufern dominiert. Ganz anders war es beim Etappenlauf in diesem August, der in fünf Tagen über 168,3 Kilometer von Blankenstein nach Hörschel führte. Peter Dietz (Bamberg) gewann in 14:11:47 Stunden nur 3 Minuten vor Marcel Ernst (Kieselbach) und 4 Minuten vor Steffen Weber (Ismanning). Bei den Frauen setzte sich dagegen die mehrfache Etappenlaufsiegerin und Streckenrekordhalterin Marita Wahl mit Siegen auf allen fünf Etappen klar durch.
Der Dreikampf bei den Männern begann auf der ersten Etappe über 39,4 Kilometer von Blankenstein nach Spechtsbrunn. Die drei Spitzenläufer lieferten sich ein schnelles Rennen und waren in der Reihenfolge Weber, Ernst und Dietz mit nur wenigen Sekunden Abstand im Ziel.
In umgekehrter Reihenfolge kamen die drei am folgenden Tag nach 39,9 Kilometer in Neustadt an. Diesmal lagen etwas über 6 Minuten zwischen Platz 1 und 3. Bis zum berüchtigten Hohlweg bei Masserberg waren sie immer wieder zusammen und unterstützten sich auch an einer fehlenden Verpflegungsstelle. Erst an der langen Straße nach Kahlert zog sich das Trio auseinander. Die sechs Minuten, die Steffen Weber auf dieser Etappe verloren hatte, sollten letztlich entscheidend für die Gesamtwertung sein.
Auf der dritten nur 27,4 Kilometer langen Etappe sah es so aus, als wenn Weber seinen Rückstand von 6 Minuten aufholen könnte, denn teilweise führte er mehrere Minuten. Doch Ernst und Dietz kämpften sich wieder ran und liefen nur 2 bzw. 10 Sekunden hinter dem Sieger in das Oberhofer Tagesziel.
Sechs Sekunden lagen am vierten Tag beim Zieleinlauf an der Grenzwiese zwischen dem Sieger Dietz und dem Zweitplatzierten Weber. Marcel Ernst hatte 2:46 Minuten Rückstand. Damit blieb für die Abschlussetappe alles offen.
Am letzten Tag auf den 34,4 Kilometern setzte Steffen Weber zum Generalangriff an und lief den beiden weit davon. Den Vorsprung, der vielleicht zum Gesamtsieg gereicht hätte, verlor er jedoch, als er sich wenige Kilometer vor Hörschel verlief. Zwar konnte er dennoch den Etappensieg erringen, aber nicht mehr die 4 Minuten Rückstand in der Gesamtwertung aufholen.
Eine klare Entscheidung gab es bei den Frauen mit Marita Wahl (Blankenfelde-Mahlow -18:21:24 h) vor Sandra Voigtmann (Amt Wachsenburg – 20:46:23 h) und Ines Becker (Arnstadt – 24:14:09 h)
Für die anderen der 26 Läufer ging es weniger um Platzierungen und Zeiten, als um den Kampf gegen den inneren Schweinehund. Sie genossen das Laufen in der wunderschönen Natur mit einer hervorragenden Betreuung durch den Rennsteiglaufverein. Dass der Großteil der Starter schon mehrfach am Etappenlauf teilgenommen hatte, ist die beste Referenz für die Veranstaltung.
Nicht mehr teilnehmen werden allerdings Dieter Schneider und Ingrid Krügel, da sie im kommenden Jahr die Altersgrenze von 75 Jahren überschritten haben werden.