Während Skilanglauf-Olympiastarterin Victoria Carl im neuen Rekordfeld beim 16. Schneekopflauf, dem härtesten Bergrennen Thüringens über 12,7 Kilometer, in 59:18 Minuten ihren Vorjahrssieg wiederholte, trug sich Rennsteiglaufsieger Marcel Krieghoff nach 49:38 Minuten zum ersten Mal in die Siegerliste des Berglaufklassikers ein.
Thüringens härtester Berglauf erfreut sich einer immer größeren Resonanz. 455 Läuferinnen und Läufer nahmen zur 16. Auflage den anspruchsvollen Bergkurs vom 711 Meter hochgelegenen Rennsteiglaufzielort Schmiedefeld über 12,7 Kilometer hinauf zu Thüringens zweithöchsten Gipfel, dem 978 Meter hohen Schneekopf, in Angriff.
Besonders motiviert ging in Vorbereitung auf die Berglaufweltmeisterschaften am 16. September in Andorra Marathon-Rennsteiglaufsieger und Mitglied des deutschen WM-Berglaufteams, Marcel Krieghoff vom SC Impuls Erfurt, an den Start.
Krieghoff, der 2016 hinter Christoph Brandt (USV Erfurt) Platz zwei belegte, freute sich, dass er diesmal auf Vorjahrssieger und Pyeongchang-Olympiastarter Thomas Bing (Rhöner WSV) traf. „Ich hoffe, dass wir es heute richtig ballern“, freute sich Krieghoff auf das Duell mit dem mehrfachen Deutschen Skilanglaufmeister.
Doch bereits bei Halbzeit hinauf zum Finsterberg hatte der 34-jährige Krieghoff einen beruhigenden Vorsprung herausgelaufen und siegte bei hochsommerlichem Wetter schließlich in 49:38 Minuten vor Bing in 50:40 Minuten und dem Triathleten Alexander Kull (HSV Weimar) in 50:55 Minuten. „Der heutige Sieg gibt mir Sicherheit, auch beim WM-Qualifikationslauf beim Schlicker-Almberglauf in Österreich Ende Juli meinen Platz im WM-Team zu sichern“, sagte Krieghoff. Das Krieghoff mittlerweile zu den besten deutschen Berglaufspezialisten gehört, stellte er kürzlich mit Platz vier beim Nebelhorn-Berglauf unter Beweis.
Bei den Frauen hatte die Olympiastarterin von Pyeongchang, Victoria Carl (SCM Zella-Mehlis), keine Probleme, ihren Vorjahrssieg in 59:48 Minuten vor der Siegerin von 2014, Monika Kahl (MTB Meiningen) in 1:00:33 Stunden sowie der Skilangläuferin Antonia Fräbel (WSV Asbach) in 1:01:36 h zu verteidigen.
Die mehrfache Rennsteiglaufsiegerin und vierfache Schneekopflaufgewinnerin Nicole Kruhme (Rennsteiglaufverein/LG-Süd) musste sich nach längerer Verletzung in 1:01:51 h mit Platz vier zufriedengeben.
„Den Sieg aus dem vollen Training heraus zu wiederholen“, so die 22-jährige Zella-Mehliserin Carl, „fiel mir heute auch angesichts der hohen sommerlichen Temperaturen sehr schwer. Mit Blick auf die Konkurrenz spürte ich, dass ich besonders bei den Bergab-Passagen und auch auf den Geraden Nachholbedarf habe. Trotzdem habe ich als neues Leistungsziel die Ski-WM in Seefeld fest im Griff“, bewertet Carl ihre neue Saison.