Beim siebten Schneekopflauf über 12,7 Kilometer hat die Hessin Kerstin Straub einen neuen Streckenrekord aufgestellt. Unter sengender Sonne lief sie in 58:31 Minuten so schnell wie keine Frau zuvor hinauf auf den zweithöchsten Gipfel Thüringens. Rennsteiglauf-Siegerin Stefanie Wiesmair wurde nur Zweite. Bei den Männern gewann der Debütant Geronimo von Wartburg (LG Kreis Verden) in 50:06 Minuten vor dem dreimaligen Sieger Alexander Fritsch (LSV Lok Arnstadt).
Der Schneekopflauf führt vom Rennsteiglauf-Zielort Schmiedefeld über den Großen Finsterberg und die Schmücke bis auf den zweithöchsten Gipfel Thüringens, den 978 Meter hohen Schneekopf. Auf den 12,7 Kilometern müssen Anstiege von insgesamt 450 Höhenmetern überwunden werden. Die schwerste Prüfung für die Läufer ist der Anstieg zum großen Finsterberg, an dem auf 1,5 Kilometern 150 Höhenmeter erklommen werden müssen. Auf der Aussichtsplattform auf dem Finsterberg erfolgt eine Zwischenzeitnahme.
Nur 206 Läuferinnen und Läufer stellten sich am vergangenen Samstag diesem anspruchsvollen Lauf, der auch in diesem Jahr Teil des Trailrunning-Cups der Sportartikelhersteller Salomon und Gore-Tex ist. Das war ein deutlicher Teilnehmerrückgang, nachdem im Vorjahr 248 Läufer am Start gewesen waren. Die Sommerhitze kann nicht der alleinige Grund dafür gewesen sein, denn auch im Vorjahr war es heiß gewesen.
Der Sieg in der Frauenkonkurrenz ging an Kerstin Straub vom SSC Hanau-Rodenbach. Sie schlug die Mitfavoritin und Rennsteiglauf-Siegerin Stefanie Wiesmair, der nur der zweite Platz blieb. Straub hatte zu dem Wettkampf nachgemeldet. Ihr Sieg über Wiesmair kam wenig überraschend: Die 21-jährige Straub gehört dem Berglauf-Kader des Deutschen Leichtathletik-Verbandes an und gewann im Jahr 2007 die Silbermedaille bei der Berglaufeuropameisterschaft der Junioren. Über 10 Kilometer hat sie eine Bestzeit von 37:25 Minuten.
Schon zur Halbzeit des Rennens hatte Straub einen 40-sekündigen Vorsprung herausgelaufen. Wiesmair verpasste bei ihrer Schneekopflauf-Premiere eine Zeit unter 1 Stunde nur knapp und lief 1:00:13 Stunden. Hinter ihr lief Ulrike Mayer-Tancic aus Regensburg in 1:05:47 Stunden auf Rang 3.
Auch bei den Männern ging der Sieg ebenfalls an einen starken Läufer aus einem Nachbarbundesland: Geronimo von Wartburg von der LG Kreis Verden (Niedersachsen). Er war im vergangenen Jahr Deutscher Juniorenmeister im Halbmarathon. Bei seinem ersten Schneekopflauf siegte er prompt in 50:06 Minuten und ließ dabei den dreimaligen Sieger Alexander Fritsch (LSV Lok Arnstadt) hinter sich, der sich nach 2008 erneut mit Platz 2 zufrieden geben musste (50:52). Geronimo von Wartburg hatte sich schon vorm Großen Finsterberg von Fritsch absetzen können. Beide waren das Rennen sehr forsch angegangen. Platz 3 ging an den Vielstarter Steffen Meyer vom Rennsteiglaufverein, der nach 52:50 Minuten das Gipfelplateau des Schneekopfs erreichte.
Die Organisatoren des Schneekopflaufs leisteten sich keine Schwächen, Zeitnahme und Rücktransport der Läufer klappten überwiegend problemlos. Einen kuriosen Zwischenfall gab es auf der Ausichtsplattform auf dem Finsterberg: Unter der Last der vielen Läufer brache eine Holzplanke – was jedoch ohne Folgen bleiben sollte.