Leichte Plusgrade, ein wenig Sonnenschein – bestes Laufwetter lockte die Aktiven, sie kamen größtenteils aus der Region, zum 39. Albert-Kuntz-Lauf und zugleich 18. Sparkassenlauf an die frische Luft. Organisationschef Klemens Beck hatte vorsichtshalber 600 Startnummern drucken lassen. Gebraucht wurden um die 450. Für die 2, 8 und 16 Kilometer lagen insgesamt 463 Meldungen vor. Bei Beck sorgte indes eine andere Zahl für helle Begeisterung: „Ins Ziel kamen 392 Läufer. Das sind einige mehr als im vorigen Jahr. Für uns ist das ein neuer Nachwenderekord.“
Um 9.30 Uhr schickte der 1. Beigeordnete Stefan Nüßle die vornehmlich jüngeren Aktiven mit einem lauten Knall aus der Startpistole auf die kleine Runde. Ein nicht enden wollender Strom an Läufern setzte sich beim Injoy-Jedermannlauf über zwei Kilometer in Bewegung.
Während nach und nach die Teilnehmer das Ziel erreichten, bereiteten sich im Eingangsbereich des Albert-Kuntz-Sportparks die Läufer auf den Start über 8 und 16 Kilometer vor. Unter ihnen einige bekannte Gesichter. Danny Kindervater zum Beispiel. Der Trainer der Landesklasse-Fußballer des SV Bielen hatte sich für die 16 Kilometer entschieden. Seit vergangenem Sommer gehört das aktive Laufen zu seinem Alltag. Ausschlaggebend waren Urlaubsfotos mit seiner Tochter Jolien und die Laufeinheiten mit seiner Mannschaft, wo er seinen Spielern oftmals hinterherlief. “ Ich habe mich einfach nicht mehr wohlgefühlt. Ich wusste, es geht nicht mehr, es muss sich etwas verändern.“
Kindervater schnürte seine Laufschuhe und fing langsam an. Mittlerweile schafft er um die 20 Kilometer in der Woche. Das große Ziel des ehrgeizigen Trainers ist ein Marathon, laufen will er ihn dieses Jahr in Hamburg. „Das Laufen tut mir unheimlich gut. Und es hat noch einen schönen Nebeneffekt. Ich habe acht Kilo abgenommen“, berichtete der 39-Jährige stolz. Ganz zufrieden ist er aber noch nicht. „Im Sommer will ich auf 75 Kilo kommen. Momentan habe ich 78 Kilo.“
Noch mehr genießt er die gemeinsame Zeit mit seiner neunjährigen Tochter auf der Laufbahn des Hohekreuz-Sportplatzes. „Es ist einfach ein schönes Gefühl, mit seinem Kind etwas gemeinsames zu machen.“ Laufen verbindet. Zum Albert-Kuntz-Lauf kam er allein, er beendete die 16 Kilometer in 1:15:04 Stunde als Drittbester seiner Altersklasse (M35). „Für mich lief es erstaunlich gut. Mit meiner Zeit bin ich sehr zufrieden“, freute sich Kindervater über seinen gelungenen Einstand beim traditionellen Volkslauf, der die Teilnehmer über Wander- und Feldwege führte.
Auf der Siegertreppe über 16 Kilometer standen Maik Willbrandt (BMW-DHfK Leipzig; 50:06 min), Robert Makarinus (Nordhausen; 52:18 min) und Ulrich Konschak (Orthim Triathlon Team; 53:12 min). Bei den Frauen gewann Katja Konschak (Orthim Triathlon Team; 1:03:03 h) vor Yvonne Ittershagen (1. Eichsfelder Sportclub; 1:06:36 h).
Über die 8-Kilometer-Strecke triumphierte Samsom Tesfazghi Hayalu (SV Sömmerda; 22:25 min) klar vor Enrico Dietrich (VfB Germania Halberstadt; 25:05 min). Bei den Frauen siegte Sophie Kretschmer (LAC Aschersleben 28:46 min) vor Rebecca Roßberg (LV 98 Altstadt Nordhausen 98; 29:16 min)
Die ins Ziel kommende Läuferschar erhielt auf allen Strecken eine Medaille zur Erinnerung und sorgte bei Beck für reichlich Zufriedenheit. Mit einem Auge schielte der Organisationschef bereits auf das kommende Jahr „Bei der Jubiläumsauflage wollen wir gern die Marke von 400 Finishern knacken.“ Der Rekord aus dem Vorjahr würde dann abermals geknackt werden.