In Turin wurde zum 11. Mal die Weltmeisterschaft der IAU im 24-Stunden-Lauf ausgetragen, die für die europäischen Starter gleichzeitig die Europameisterschaften sind. In der deutschen Nationalmannschaft startete auch die Thüringer Läuferin des Jahres 2014 Heike Bergmann. In der Vergangenheit waren die deutschen Läufer in dieser Disziplin äußerst erfolgreich. Das deutsche Team war zuletzt Europameister bei den Männern und Bronzegewinner bei den Frauen, so dass auch große Hoffnungen für Turin bestanden.
Bei den Männern wurden die Hoffnungen voll erfüllt und Florian Reus aus Sulzbach in Hessen gewann mit 263,9 km den Weltmeistertitel. Als Team belegten die deutschen Männer Platz 3 bei den Weltmeisterschaften hinter Großbritannien und Australien.
Etwas enttäuscht waren die deutschen Frauen, für die es hinter den USA, Schweden, Polen und Großbritannien nur zu Platz 5 bei den Welt- und Platz 4 bei den Europameisterschaften reichte. Heike Bergmann aus Zeulenroda belegte mit 212,28 km Platz 25 bei den Welt- und Platz 21 bei den Europameisterschaften. Als viertbeste Deutsche kam sie damit nicht in die Teamwertung der drei schnellsten Läuferinnen jeder Nation.
Der Lauf bot wenig optimale Bedingungen. Sonnige 25 Grad und eine Strecke mit vielen engen Kurven, einer Wendestelle und einem Anstieg ließen keine Bestleistungen erwarten. Schon zum Start war es sonnig und warm und die langsameren Läufer vom gleichzeitigen offenen Rennen auf der Strecke zwangen die Eliteläufer zu vielen Umwegen beim Überholen.
Zwei Feuerwehreinsätze an der Strecke sorgten für wenig willkommene Abwechslung in der Nacht, als Kabelbrände im Stadion gelöscht wurden. Während dieser Zeit lag die Strecke eine Stunde in romantischer aber wenig leistungsfördernder Dunkelheit und dicke Rauchschwaden behinderten den Lauf. Auch die unhygienischen Toilettenanlagen wurden von den Läufern beklagt.
Zu ihrem Lauf sagte Heike Bergmann: „Leider konnte ich mein Leistungsvermögen nicht wie gewollt abrufen und so reichte es am Ende auch nicht für eine Teammedaille. Das junge polnische Team war knapp vor uns. Wir haben gekämpft wie Löwinnen und uns durch alle Widrigkeiten gelaufen. Unsere Betreuer waren phantastisch und haben uns fabelhaft durch die 24 Stunden gebracht.
Heute am Tag danach bin ich mit meinen 212 km doch ganz zufrieden, auch wenn ich zuerst sehr enttäuscht war. Große Namen, die als Favoritinnen gehandelt wurden, habe ich hinter mir gelassen und die Tatsache, dass wir den Weltmeister im Team haben, macht die ganze Sache versöhnlich.“