Ein Riesenjubel brach auf dem Sportplatz in Schmiedefeld aus, als mit Wolf Jurkschat ein Einheimischer als erster Mann beim Supermarathon in das Ziel lief. Bei den Frauen ging der Sieg in die Thüringer Landeshauptstadt an Kristin Hempel, die bei ihrem Debüt auf der langen Strecke gewann.
Bei den Männern war das Rennen offen wie nie. Es fehlten in diesem Jahr die Top-Favoriten wie Christian Seiler oder einst Christian Stork. Dafür gab es ein dichtes Feld an Favoriten, die in den letzten Jahren mit ähnlichen Zeiten auf den vorderen Plätzen lagen.
Aus Südtirol waren der Vorjahresvierte Josef Blasbichler und sein Vereinskollege Helmuth Mair angereist. Beides sind erfahrene Bergläufer, die auch einen flachen Marathon unter 2:45 h laufen. Mair setzte sich frühzeitig vom Feld ab, hatte auf dem Inselsberg nach 25 km einen Vorsprung von 1:30 Minuten, der bis Oberhof auf eine halbe Minute auf seinen stets hinter ihm liegenden Vereinskollegen zusammenschmolz.Dagegen ließ es Wolf Jurkschat vom Rennsteiglaufverein deutlich vorsichtiger angehen. Hinterher nannte er es als seine Devise, den Lauf gleichmäßig nach Gefühl zu absolvieren und unterwegs zu schauen, auf welche Zeit und welche Platzierung es hinaus läuft. An der Ebertswiese hatte er einen Rückstand von 8:45 Minuten auf den Führenden, den er bis Oberhof auf 4 Minuten verringern konnte. Wie so oft wurde das Spitzenfeld auf den letzten 19 Kilometern von Oberhof noch einmal deutlich durcheinander geworfen. Jurkschat lief die nächsten 10 Kilometer über den Beerberg zur Schmücke 6 Minuten schneller als Mair. Damit setzte sich Jurkschat nun an die Spitze vor Blasbichler und Mair. Trotz einsetzender muskulärer Probleme hielt er die Führung bis in seinen Heimatort, wo er nach 5:41:45 die Zielmatte überquerte.
Einen Schlussspurt über 10 Kilometer vom Beerberg in das Ziel legte der für den Rennsteiglaufverein startenden Brite Matthew Lynas hin. Vom Inselsberg bis zur Schmücke war er konstant ca. 4 Minuten hinter dem Führenden auf Platz 4. Wie im vergangenen Jahr hatte er seine Kräfte gut eingeteilt und konnte in Schmiedefeld mit zwei Minuten Rückstand auf den Sieger als Zweiter einlaufen.
Bei den Frauen konzentrierte sich alles auf Kristin Hempel vom USV Erfurt, die bereits Siegerin des Rennsteig-Marathons von 2012 und Zweitplatzierte beim Marathon 2014 war. Auf dem steilen Abstieg vom Inselsberg übernahm sie die Führung und baute diese konsequent aus. Das Ziel erreichte sie nach 06:16:50 Stunden und hatte fast zehn Minuten Vorsprung vor der Zweiten Silke Ahrens-Konold aus dem schwäbischen Herbrechtingen. Außer dem Ausstieg der Vorjarhessiegerin Karin Kern war das Frauenrennen fast unspektakulär, denn schon an der Ebertswiese war die Zieleinlauffolge festgelegt. Hier hatte Britta Giesen aus Hamburg den dritten Platz hinter Hempel und Ahrens-Konold übernommen und hielt den Platz bis in das Ziel.
Die Attraktion des Supermarathons ist ungebrochen. 2080 Finisher zählte man in Schmiedefeld im Ziel, von denen jeder zu Recht die Medaille erhielt.
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Hallo Wolf,
die allerherzlichsten Glückwünsche für diesen Sieg! Das war auch mal hochverdient nach deinen saustarken Leistungen bei den Ultras im letzten Jahr. Genieß es, lass dich aber nicht verrückt machen und bleib der Ultra-Laufgemeinde treu!!
Alles Gute,
Steffen