Bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Nürnberg ist Sebastian Keiner (Erfurter LAC) im 1500-Meter-Finale nur äußert knapp an der Goldmedaille vorbei geschrammt. In einem bis zum letzten Meter spannenden Rennen musste das Zielfoto entscheiden, nachdem der Thüringer Schulter an Schulter mit Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg) die Ziellinie passierte.
Der aus Suhl stammende Keiner übernahm von Beginn an in diesem Lauf die Initiative, spannte sich vor das Feld und sorgte für ein gleichmäßiges, aber nicht all zu schnelles Tempo auf den ersten beiden Runden. Florian Orth hielt sich stets in Lauerstellung auf, 650 Meter vor dem Ziel attackierte er und nur Sebastian Keiner konnte folgen.
Im Gleichschritt liefen beide dem Ziel entgegen. Keiner, EM-Teilnehmer 2012 über 800 Meter, demonstrierte einmal mehr seine Qualitäten im Schlussspurt und saugte sich auf der Zielgeraden förmlich an den Führenden heran. Im Ziel fehlte ihm nach 3:44,62 Minuten lediglich eine Hundertstel zum Titelgewinn.
Im 3000-Meter-Hindernis-Finale wollte Philipp Reinhardt (SV Einheit Worbis) sein gewachsenes Leistungsvermögen zeigen. Der Jenaer Medizinstudent war vor Wochenfrist Neunter bei der U-23-EM in Tallin geworden, womit er sich nicht vollends zufrieden zeigte.
Im Nürnberger Meisterschaftsrennen war von Beginn an das Bemühen des Worbisers zu erkennen, nicht frühzeitig den Anschluss zu den Medaillenrängen zu verlieren. Ein ehrgeiziges Ziel für den 21-Jährigen in seinem zweiten Meisterschaftsrennen bei den Männern.
Aber auch Defizite in der Hindernistechnik waren bei ihm an diesem Tag nicht zu übersehen. Zu oft musste Reinhardt, der sich im Juni bei den Deutschen U-23-Meisterschaften in Wetzlar in seiner Spezialdisziplin durchgesetzt hatte, nach Hindernis oder Wassergraben kleine Lücken zur Konkurrenz schließen. Das kostete viel Kraft, die fehlte, als es die letzten Runden tempomäßig richtig zur Sache ging. So kam der Thüringer völlig entkräftet nach 9:01,89 Minuten als Zehnter ins Ziel.
Bei den Deutschen Seniorenmeisterschaften in Zittau gab es für den M70-er Hartmut Erdmann (1. SC 1911 Heiligenstadt) auch in diesem Jahr eine Medaille. Der Titelverteidiger aus dem Eichsfeld musste sich im 800-Meter-Finale nach 2:49,91 Minuten im Zielspurt geschlagen geben und kam auf Rang drei.