Bei der Erstauflage der Mannschafts-Europameisterschaft der Leichtathleten hat das deutsche Team die Goldmedaille gewonnen. Mit Sebastian Keiner (800 Meter) und Stefan Eberhardt (1500 Meter) sammelten auch zwei Thüringer Athleten Punkte für Deutschland.
Im portugiesischen Leiria wurde am vergangenen Wochenende die erste Mannschafts-Europameisterschaft ausgetragen. Diese Veranstaltung ersetzt den bisherigen Mannschafts-Europacup. Zwölf europäische Nationen kämpften um den ersten Europameistertitel, wobei das russische Team als klarer Favorit galt.
Das deutsche Team musste einige Ausfälle und Einbrüche verkraften; insgesamt überragten nur wenige deutsche Athleten wie Ariane Friedrich und Antje Möldner. Dennoch gewannen die Deutschen durch viele vordere Platzierungen überraschend den Europameistertitel vor Russland und Großbritannien.
Stefan Eberhardt vom Laufclub Erfurt sammelte Punkte über 1500 Meter. Der 24-jährige Eberhardt lief beim Sieg des Portugiesen Rui Silva (3:42,07) auf Platz 4 und erzielte 3:43,20 Minuten. Eine Woche zuvor war Eberhardt beim DKB-ISTAF in Berlin mit 3:33,92 Minuten eine fantastische persönliche Bestzeit gelaufen und hatte die Norm für die Leichtathletik-WM in Berlin unterboten. Seine Zeit aus Berlin ist die achtschnellste jemals von einem Deutschen gelaufene 1500-Meter-Leistung.
Für Eberhardt dürfte der Lauf der Team-EM nur eine Pflichterfüllung gewesen sein. Seine volle Konzentration muss der WM-Teilnahme gelten – seinem ersten Auftritt bei einer internationalen Leichtathletik-Meisterschaft der Erwachsenen.
Sebastian Keiner vom Erfurter LAC ging über die zwei Stadionrunden an den Start und vertrat dort den derzeit stärksten deutschen 800-Meter-Läufer, Robin Schembera, der seine Teilnahme an der Team-EM absagen musste. Keiner hatte allerdings nichts mit dem Ausgang des Rennens zu tun. In 1:49,12 Minuten kam der 19-jährige Keiner nur auf einen enttäuschenden siebten Rang. Der Sieg ging an den Spanier Miguel Quesada in 1:47,76 Minuten.
Für Keiner dürfte es schwer werden, in den verbleibenden Rennen der Saison noch in die Nähe der WM-Norm von 1:45,40 Sekunden zu laufen, nachdem er in mehreren schnellen Rennen noch keine Zeit unter 1:46 Minuten liefern konnte. Allerdings hat er bereits die Norm für die U23-EM in der Tasche, auch wenn das für ihn ein schwacher Trost und ein schlechter Ersatz für die Heim-WM in Berlin sein dürfte.
Die beiden Thüringer Mittelstreckler blieben bei ihren Läufen von kuriosen Regeländerungen verschont. In anderen Disziplinen testete der Europäische Leichtathletik-Verband neue Wettkampfregeln, die angeblich für spannendere Wettbewerbe sorgen sollten. Unter anderem waren bei den Sprints keine Fehlstarts mehr erlaubt, im Hochsprung und Stabhochsprung wurde die Gesamtzahl der Fehlversuche begrenzt. Noch grotesker war eine neue Regel auf den Langstrecken: Über 3.000 und 5.000 Meter sowie 3.000 Meter Hindernis schieden Athleten vorzeitig aus. Auf den 5000 Metern wurden zum Beispiel diejenigen aus dem Rennen genommen, die 7, 5 und 3 Runden vor Schluss an letzter Stelle lagen.
richtig guter Artikel.
Gute Rhetorik, guter Überblick, gute Details!
Der hat Talent der Mann ;)
(zu Patrick):
…was Alexander schon on seinen bisherigen zahlreichen Laufszene-Beiträgen bewiesen hat !
Hallo,
wir haben wirklich sehr talentierte athleten. Europameister vor den russen und engländern zu sein ist natürlich kein leichtes ding aber bei den Weltmeisterschaften werden andre starke teams wie USA noch dabei sein und das wird die Sache wirklich sehr eng machen.