Fünf Thüringer Mittel- und Langstreckenläufer aus Erfurt traten am vergangenen Wochenende zu den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Braunschweig an. Den größten Erfolg errang dabei Sebastian Keiner vom Erfurter LAC, der auf den 800 Metern die Bronzemedaille gewann.
Sebastian Keiner war Thüringens aussichtsreichster Medaillenkandidat in den Laufdisziplinen der Deutschen Meisterschaften. Er lag vor Beginn der Titelkämpfe auf Platz 2 der Deutschen Bestenliste. An der Qualifikationsnorm für die Europameisterschaften war er allerdings ebenso wie seine Disziplinkollegen bislang gescheitert.
Bei den Deutschen Meisterschaften qualifizierte sich Sebastian Keiner als Vorlaufsieger souverän fürs Finale. Dort lief in einem taktischen Rennen alles auf einen spannenden Zielspurt hinaus. Hinter dem Überraschungssieger Sören Ludolph von der LG Braunschweig und seinem Dauerrivalen Robin Schembera aus Leverkusen errang er im Schlussspurt den dritten Rang. In 1:51,36 Minuten konnte er den stark aufkommenden Patrick Schönball (Ludwigshafen) noch um 7 Hunderstelsekunden distanzieren.
Damit gewann Sebastian Keiner seine erste Einzelmedaille bei Freiluftmeisterschaften der Erwachsenen. Im Vorjahr war als Vierter noch knapp an den Podestplätzen vorbeigeschrammt. In der Halle hatte er bereits einmal Gold und einmal Silber gewonnen.
Über 1500 Meter war nicht mit einer Medaile für Thüringen zu rechnen. Zwei Thüringer Medaillenkandidaten auf dieser Distanz mussten schon im Vorfeld ihren Start absagen: Stefan Eberhardt vom LC Erfurt und Wolfram Müller vom Erfurter LAC laborieren seit langem an Verletzungen und haben in dieser Saison noch keine Rennen über ihre Spezialstrecke beendet.
So war es an Stefan Eberhardts jüngerem Bruder Georg, die Thüringer Fahnen auf der 1500-Meter-Strecke hochzuhalten. Er hatte sich in dieser Saison sowohl über 800 als auch über 1500 Meter gut präsentiert und belegte im Vorfeld der Meisterschaft die Plätze 8 und 11 der jeweiligen Jahresbestenlisten dieser Disziplinen.
Bei den Deutschen Meisterschaften entschied er sich für einen Start über die längere Distanz. In seinem Vorlauf gelang es ihm leider nicht, sich in einem taktisch gelaufenen Rennen für das Finale zu qualifizieren. In 3:48,44 Minuten belegte er den 8. Platz. Platz 1 und 8 trennten in diesem Lauf nur 1,4 Sekunden.
Auf der 5000-Meter-Distanz trat Rico Schwarz zum Rennen um den Titel an. Der 22-jährige Erfurter hatte in dieser Saison bislang nicht an seine Leistungen des Vorjahres anknüpfen können und war auch hinter den selbstgesteckten Erwartungen zurückgeblieben.
In dem taktisch gelaufenen 5000-Meter-Finale der Deutschen Meisterschaften gelang es Schwarz aber endlich, seine bisher durchwachsenen Leistungen vergessen zu machen. In neuer persönlicher Bestzeit von 13:58,29 Minuten lief er auf einen guten 6. Platz und machte damit deutlich, dass sein eigentliches Saisonziel von 13:45 Minuten in einem schnellen Rennen durchaus möglich sein sollte.
Christian Biele vom LC Erfurt und Marcus Schöfisch vom Erfurter LAC traten über die 3000 Meter Hindernis an, bei denen der Kampf um die Podestplätze hinter dem klaren Favoriten Steffen Uliczka völlig offen war. Christian Biele hatte vor drei Jahren bei den Deutschen Meisterschaften in Erfurt schon einmal Bronze gewonnen. Marcus Schöfisch ging als amtierender Deutscher Juniorenmeister ins Rennen. Schöfisch lief ein starkes Rennen und kam am Ende in persönlicher Bestzeit von 8:53,50 Minuten auf den 5. Platz. Christian Biele wurde 8. in 9:00,34 Minuten.
Im Rahmen der Meisterschaften wurden auch die Titelkämpfe der Jugend A über 3×1000 Meter ausgetragen. Die Startgemeinschaft Laufteam Erfurt belegte hier den 4. Platz in 7:31,53 Minuten.