In der Regel versuchen Veranstalter die Teilnehmerzahlen zu erhöhen, indem sie zusätzlich kürzere Strecken in das Programm aufnehmen. Den umgekehrten Weg ging man beim Bleilochlauf. Das zehnjährige Jubiläum des Laufes war Anlass, eine Ultrastrecke über 46 Kilometer zu schaffen. Der Erfolg dieses Weges sollte Ihnen recht geben. 113 Läufer bewältigten diesen kleinen Ultralauf, der damit die meisten Zielankünfte aller Strecken vorweisen konnte. Der Lauf gehörte zum Laufcup der Deutschen Ultramarathon-Vereinigung und zog nicht nur Läufer aus der Region an. Da auch die Strecken über 12 und 24 Kilometer keine Einbrüche der Teilnehmerzahlen erlebten, ist das Konzept voll aufgegangen.
Die Laufstrecke um die Talsperren, aber auch in steilen Anstiegen über einige der sie umgrenzenden Bergrücken lassen diesen Lauf zu einem der schönsten in Thüringen werden. Anspruchsvolle Trailpassagen – wie der Jägersteig – die höchste Aufmerksamkeit fordern, wechseln sich ab mit Wurzelwegen, aber auch immer wieder mit gut laufbaren Wald- und Fahrradwegen. Dabei kann der Fahrradweg eine 16-prozentige Steigung über einige hundert Meter aufweisen oder sanft auf einer alten Bahntrasse die letzten Kilometer in das Ziel führen.
Unangefochtener Sieger auf der Ultrastrecke mit 1150 Höhenmetern war der mehrmalige Rennsteiglaufsieger Christian Seiler vom Rennsteiglaufverein. Erstmals absolvierte er hier einen Ultrawettkampf in der Vorbereitung des Rennsteiglaufes und gewann in 3:11:38 Stunden mit zehn Minuten Vorsprung vor Steffen Burkhardt vom Team Skatstadt-Marathon. Bis Kilometer 25 waren sie noch zusammen gelaufen, bevor sich Seiler löste. Noch deutlicher war der Vorsprung von Bianca Josten, die nach 3:47:43 Stunden als erste der 20 Frauen in das Ziel lief. Fast eine halbe Stunde später folgte mit Uta Jurkschat vom WSV Schmiedefeld die zweite Frau.
Auch beim Lauf über 24 Kilometer waren die Abstände an der Spitze groß. Matthias Flade vom DJK LC Vorra siegte mit neuem Streckenrekord in 1:27:09 Stunden mit über sieben Minuten vor Micha Bähr von mic Mörsdorf. Bei den Frauen gewann Heidi Thieme mit 2:01:51 Stunden und war damit sechs Minuten vor Linda Lange vom Team Iron Mind.
Auf der 12-Kilometer-Strecke siegten Frank Hausmann von X-Runners Jena in 46:09 Minuten von Sebastian Studenik vom TSV Eisenberg und bei den Frauen Luise Hoffmann in 54:33 Minuten vor Lisa Linke.
Man kann den Veranstaltern nur Mut machen, die lange Strecke im Programm zu behalten, selbst wenn damit eine Konkurrenz zum etablierten Kyffhäuser-Marathon am selben Wochenende entstand. Doch auch wenn beide Läufe in Thüringen liegen, so sind sie doch gut 150 Kilometer voneinander entfernt.