Die Anfahrt zum Steiger gestaltet sich diesmal für einen Sonntag etwas schwierig. Stau in der Alfred-Hess-Straße, verursacht von Radfahrern und Fußgängern, die sich die Vorfahrt nehmen. Mitten drin im Gewimmel entdecke ich den Ex-800-Meter-Europameister Dieter Fromm. „Heute ist Steigerlauf, nicht Entenrennen“, rufe ich meinem ehemaligen Leichtathletik-Trainer zu. Dabei bin ich diesmal auch nicht als Aktiver, sondern nur als Berichterstatter dabei. „Ich lasse laufen“, erkläre ich auf Nachfrage und verweise auf meinen Marathon vom Vortag. Ein Argument, das für Kristin Hempel vom USV Erfurt nicht gilt…
Nach ihrem souveränen Sieg beim Kyffhäuser-Halbmarathon setzte sie am nächsten Tag gleich noch einen drauf und gewann den Steigerlauf über 13 Kilometer in starken 56:09 Minuten. „Ein bisschen schwere Beine“ hatte sie dann doch. „Mit ganz viel Kuchen nach dem Lauf tankte sie die nötige Energie“, verriet sie dem Zielsprecher.
Der musste mehr als 5 Minuten warten, bis die zweite Frau, Andrea Giessmann, vom veranstaltenden LTV Erfurt den Zielstrich am Waldkasino überquerte. In 1:02:57 Stunden belegte Christine Schiebold (ebenfalls LTV) den 3. Platz.
Bei den Männern ging der Sieg an die Gastgeber. Heiko Ludewig gewann in 46:42 Minuten. Der M40-Starter ließ seinen beiden 14 Jahre jüngeren Konkurrenten Christoph Weigel (USV Erfurt/ 47:52 Minuten) und Philipp Heinz (LTV/ 50:33 Minuten) keine Chance.
Im Jedermannlauf stellte der 14-jährige Philipp Wiewald (LTV Erfurt) in 14:24 Minuten einen neuen Streckenrekord auf. Auf der 4 Kilometer kurzen Strecke gelang es ihm, zweieinhalb Minuten Vorsprung auf Lukas Mulsow (ESC Erfurt) und Maximilian Bust (1. KVE) herauszulaufen, die sich noch einen spannenden Zieleinlauf lieferten und am Ende nur 3 Sekunden getrennt waren.
Emilie Herzog (LTV) und Sandy Dinort (GDRT/Tssc Erfurt) hatten sich dagegen abgesprochen und überquerten zusammen als erste Frauen nach 18:14 Minuten den Zielstrich. Dritte wurde Marie Brückner aus Erfurt in 18:29 Minuten. 44 Teilnehmer erreichten das Ziel. Beim Hauptlauf waren mit 173 Frauen und Männern exakt so viele, wie im letzten Jahr dabei. Auch die Teilnehmerzahlen der Schülerläufe 2 Kilometer (47), 1 Kilometer (41) und beim Bambinilauf (28) litten nicht wesentlich unter der „Konkurrenz“ des „Entenrennens“.
Schließlich konnte man auch beides durchaus miteinander verbinden. Paul und Moritz Prescher brachten zunächst ihre Enten an den Start und wurden dann von ihren Eltern an den Start beim Steigerlauf geschickt. Paul erreichte bei den Bambinis in 4:02 Minuten den 3. Platz in der Altersklasse, sein Bruder Moritz kam auf Platz 7 im 1-Kilometer-Schülerlauf. Welchen Platz ihre Enten belegten ist nicht bekannt.
Auf jeden Fall war der Lauf durch den frühlingshaften Steigerwald der sportlichere Wettbewerb und zur Belohnung gab es dann traditionell für die Teilnehmer beim benachbarten Italiener noch Pizza – nicht umsonst, aber mit Läuferrabatt.
Und noch eine kleine Anekdote zum Schluss. Da der Autor des Berichts jetzt seit drei Wochen Facebook für sich entdeckt hat, konnte er quasi mit dem Zieleinlauf, den Sieg von Kristin Hempel im sozialen Netzwerk vermelden. Erster Gratulant war Ehemann Andi. „Bin gespannt ob sie heute die Tischtennisschläger und das Netz gewonnen hat“, schrieb er mit Blick auf die am Vortag in Bad Frankenhausen von seiner Frau gewonnene Tischtennisplatte. Das Zubehör gab es nicht, dafür aber Blumen und die ersten 25 Punkte im Erfurter LaufCup. Nächste Gelegenheit zum Punkte-Sammeln in dieser Wertung ist übrigens beim Kirschlauf über die Fahner Höhe am 15. Juni.
Hallo Jens,
eine schön zu lesende Geschichte einerseits und ein perfekter Bericht über unsere Veranstaltung zugleich! Bei allem Dank für den
„Opatz-schen“ TA-artikel vom 15.April – hier ist doch eine
komplette Darstellung des Laufes für alle Insider gelungen.
Der Andi Pfaff- Laufkalender wünscht sich von uns ein text- und bildiches Resümee – könnte ich diesen Artikel dazu weitergeben???
MfG
J.Kaiser
LTV Geschäftsstelle