Nach dem Streckenrekord im vergangenen Jahr wurde Christian Seiler seiner Favoritenrolle beim Supermarathon gerecht und siegte nun schon zum achten Mal auf dem Rennsteig. Eine Überraschung gab es dagegen bei den Frauen, wo Branka Hajek bei ihrem ersten Rennsteiglaufstart die Königsstrecke gewann.
Nach 5:10:25 h erreichte Christian Seiler vom Rennsteiglaufverein als erster beim Supermarathon das Ziel und verpasste damit seinen Streckenrekord aus dem vergangen Jahr um 5 Sekunden. Zweiter in 5:27:07 h wurde wie im Vorjahr Christian Stegner vom SV Amberg. Platz 3 belegte der Österreicher Karsten Kühne vom Team RuN Sport in 5:30:50 h. Bemerkenswert aus Thüringer Sicht ist außerdem der Platz 5 für Marcus Baldauf vom Rennsteiglaufverein und Platz 6 für Matthew Lynas, der für den LTV Erfurt startet.
Wie im Vorjahr bildete sich bei den Männern schnell eine Spitzengruppe. Sie bestand aus Christian Seiler, Carsten Stegner, Matthew Lynas und dem späteren Vierten Grinius Gediminos aus Litauen. An der Ebertswiese (km 37) waren nur noch Seiler und Stegner zusammen. Dann zog Seiler davon und hatte am Grenzadler bei Oberhof (km 54) schon über 5 min Vorsprung. Diese baute er bis zur Schmücke (km 64) auf 11 min aus. Nach 72,7 km im Ziel waren es schließlich 16:42 min. Dennoch wirkte Seiler bei der Siegerehrung nicht ganz zufrieden, war der Lauf ihm doch schwerer als im vergangenen Jahr gefallen und wahrscheinlich hatte er eine noch bessere Zeit erhofft.
Bei den Frauen holte sich Branka Hajek vom TSV Ilshofen einen klaren Start-Ziel-Sieg in 6:15:45 h. Schon bei km 17 hatte sie einen Vorsprung von über 4 Minuten auf die Verfolger, der bis ins Ziel auf 13:46 min angewachsen war. Zweite in 6:29:31 h wurde Gitti Schiebel (Uni Augsburg), die vor allem eine starkes letztes Drittel des Rennens lief. An der Ebertwiese lag sie ca. 5 Minuten hinter Karin Kern (LAV Tübingen). Am Grenzadler waren es noch 4 min. Dann startete sie einen furiosen Endspurt und lief auf den verbleibenden 19 km rund 8 min schneller als Karin Kern, die nach 6:33:23 h als Dritte im Ziel war.
Hat sich Christian Seiler über Halbmarathon und Marathon an den langen Kanten herangearbeitet, so kommt Branka Hajek, die sich erst kurz vor dem Start anmeldete, aus der Ultralauf-Szene. Sie war in den vergangen beiden Jahren Deutsche Vizemeisterin über 100 km und gewann 2011 die traditionsreichen 100 km in Biel.
Das Wetter meinte es entgegen allen Wetterprognosen der Vortage gut mit den Läufern und der Hubschrauber kreiste im Sonnenschein über Läufern, die sich um 6 Uhr in Eisenach auf dem Marktplatz versammelt hatten. Auch auf der Strecke zeigte sich immer mal wieder kurz die Sonne, wenn es auch kühl blieb. Schneeflecken vom Vortag am Beerberg machten das wettermäßige Glück bewußt.
Das große Starterfeld mit 2269 Läufern war nur etwas geringer als beim Jubiläumslauf. Darin zeigt sich die ungebrochene Faszination der langen Strecke, die die größte überregionale Anziehungskraft aller Strecken besitzt. In diesem Jahr gab es eine minimale Streckenänderung an der Hohen Sonne, die die Strecke wenige Meter gegenüber den Vorjahren verlängerte.