Bei seiner ersten Teilnahme am Suhler Bärenfanglauf konnte sich der Marathonspezialist Timo Gieck (TV 1848 Coburg) gegen die erfahrenen Geländeläufer Dominik Koch und Andreas Schmidt vom GutsMuths-Rennsteiglaufverein durchsetzen. Der 31-jährige Oberfranke benötigte 57:00 Minuten für den 15,4 Kilometer langen anspruchsvollen Lauf und erreichte mit 28 Sekunden Vorsprung das Ziel.
In dem lange Zeit offenen Rennen hatte Koch zunächst Vorteile beim Anstieg hinauf zum „Potsdamer Platz“, wo er die Bergwertung gewann. Auf dem folgenden flachen und später abfallenden Streckenabschnitt konnte Gieck seine bessere Grundschnelligkeit ausspielen und sich auf den gut markierten Wegen von Koch absetzen. Im Ziel bekannte der Coburger Marathonspezialist, dass er absolut kein Bergläufer sei, sich aber in Vorbereitung auf den München-Marathon Mitte Oktober bewusst diesen schwierigen Kurs ausgesucht habe.
Bei den Frauen wiederholte Katrin Enders (SWV Goldlauter-Heidersbach) ihren Sieg aus dem Jahr 2009. Nach 1:13:27 Stunden lief die 45-Jährige, ohne ernsthafte Konkurrenz fürchten zu müssen, über die Ziellinie. Schon an der Bergwertung im ersten Teil der Strecke hatte sie einen beruhigenden Vorsprung, den die vielseitige Ausdauerathletin bis zum Ziel auf fast neun Minuten ausbaute.
Mit der 35. Auflage kann der Bärenfanglauf am Suhler Friedberg auf eine lange Tradition zurückblicken. Aber Tradition allein reicht nicht, um ein stattliches Teilnehmerfeld anzuziehen. Die Konkurrenz an organisierten Läufen im Freistaat ist groß, das Potenzial von potenziellen Teilnehmern durchaus begrenzt. Gerade im Frühjahr und Herbst sind ein halbes Dutzend Volksläufe und mehr pro Wochenende in Thüringen keine Seltenheit, dazu kommen attraktive überregionale Wettkampfangebote.
Der Rennsteiglaufverein/LG Bärenfang in Zusammenarbeit mit dem WSSV Suhl haben darauf schon vor Jahren mit verschiedenen Neuerungen reagiert. Trotz verstärkter Anstrengungen gelang es aber auch in diesem Jahr nicht, die Teilnehmerzahl von um die fünfzig Läufer für diesen gut organisierten Lauf zu erhöhen. Trotzdem will sich Christian Vater, der die Fäden der Organisation in der Hand hält, nicht entmutigen lassen und hofft im nächsten Jahr auf ein größeres Starterfeld. Lauf und Organisatoren hätten es in jedem Fall verdient.