Mit einem Sieg von Wolf Jurkschat (LG Frauenwald) endete am Samstag der 32. Bärenfanglauf auf dem Suhler Friedberg. Er setzte sich bei angenehmen spätsommerlichen Temperaturen in 59:01 Minuten auf den 15,4 Kilometer mit 40 Sekunden Vorsprung gegenüber dem Gethleser Andreas Schmidt (Rennsteiglaufvereins/ LG Süd) durch. Dritter wurde in einer Zeit von 1:01:11 Stunden dessen Benshäuser Mannschaftskamerad Patrick Baumbach.
Lange Zeit konnten die beiden Läufer der LG Süd auf der seit vielen Jahren unveränderten Strecke das Rennen offen halten. Sie hatten zwar am steilen Anstieg hinauf zum Potsdamer Platz, wo es seit mehreren Jahren eine Bergwertung innerhalb des Laufes gibt, einige Meter auf den bereits in Führung liegenden Jurkschat verloren, verringerten aber den Abstand bis zur Verpflegung am Bärenfang auf wenige Meter. Die letzten Kilometer bergab hatte Jurkschat jedoch die schnelleren Beine und ließ sich seinen ersten Sieg Rund um den Bärenfang nicht mehr nehmen.
Damit hat der 2005 eingeführte Wanderpokal bereits seinen fünften Besitzer. Einzig der Sieger der beiden Vorjahre, Arne Leipziger aus der Trainingsgruppe der Erfurter Leistungsläufer, hat den Pokal bisher zweimal gewinnen können. Da er aber in diesem Jahr nicht am Start war, verpasste er (vorerst) die Chance, durch einen dritten Sieg den Pokal für immer in seinen Besitz zu bringen.
Auch bei den Frauen gab es eine neue Besitzerin für den Wanderpokal. Erstmals setzte sich auf der gut markierten, anspruchsvollen Strecke Annette Lehmann von Triathlon Friedrichroda in 1:14:24 Stunden durch. Sie verwies mit einem Vorsprung von 4:50 Minuten die Suhlerin Sonja Block und 5:04 Minuten Uta Jurkschat (LG Frauenwald) auf die folgenden Plätze.
Nachdem der Lauf zum 30-jährigen Jubiläum auf eine sehr gute Resonanz gestoßen war, gab es die letzten zwei Jahre bei den Organisatoren, der LG Bärenfang des Rennsteiglaufvereins und des WSSV Suhl, zurückgehende Meldezahlen. Mit 41 Läufern/innen beim Hauptlauf, 8 Teilnehmern am Nordic Walking, sowie 9 Kindern beim Lauf der Kleinsten konnten die Veranstalter nicht zufrieden sein. Die Konkurrenz an Volkssportläufen in Thüringen und Umgebung ist eben groß und das Potenzial an Hobby-Läufern, die sich im Wettkampf messen wollen begrenzt.
Dabei waren die Organisatoren um Wolfgang Flugs die letzten Jahre durchaus bemüht, durch neue Angebote die Attraktivität des Laufs zu steigern. Nordic Walking gehört nun fast zu jedem Laufevent, aber eine Bergmeisterschaft im Lauf gibt es nur hier. Einzige Bedingung für den Bergmeister: Er muss den Lauf auch beenden. Die Moderation im Start-/Zielbereich durch Petra Kühn (allen bekannt vom Rennsteiglauf-Zieleinlauf) ließ auch wieder keine Wünsche offen. Die neue Wertung mit Preisen für die teilnehmerstärksten Mannschaften entwickelte sich bisher noch nicht zum Renner.
Dieses Jahr zum ersten Mal in der Organisation mit eingebunden, auch um eine Verjüngung der Organisationsstruktur zu erreichen, war der Winter- und Sommersportverein Suhl, der diesen Lauf für seinen Nachwuchs im nächsten Jahr gern in der Wertung zum Rennsteig-Werra-Cup hätte. Und da ist ja auch noch die Hoffnung des Org.-Chefs Wolfgang Flugs, dass eine mögliche Wertung im Köstritzer Thüringencup nächstes Jahr wieder mehr Laufbegeisterte aus nah und fern anzieht.