Nur noch wenige Tage, das Herz schlägt höher, der Atem geht schneller, der Puls steigt. Der Countdown für den 40. Jubiläums-GutsMuths-Rennsteiglauf läuft. Die Aufregung bei allen Teilnehmern wird größer und die eigene Vorbereitung geht in die letzte Runde.
In der letzten Woche vor dem Wettkampf versuchen die meisten für den Körper genügend Kräfte zu sammeln und durch eine richtige Ernährung, genügend Schlaf , eine arbeitsmäßig etwas ruhigere Woche sowie eine letzte kleine lockere Hausrunde die optimale Leistung für den wichtigen Tag X vorzubereiten.
Andere entscheiden sich wiederum für einen letzten Härtetest. Für wen dies die richtige Variante ist, der war beim diesjährigen 35. Jenaer Lobdeburglauf genau richtig. Glaubt man dem Veranstalter (WSG Lobeda e.V.), dann ist der Lobdeburglauf in Jena nicht nur einer der ältesten, sondern auch der längste und schwerste Lauf des diesjährigen Saalecups.
Die 15-km-Strecke verlangt mit ihrem anspruchsvollen Streckenprofil und steilen Anstiegen eine gute Kondition von den Teilnehmern und lässt kaum Erholungsphasen zu. Sie führt über die Theobald-Renner-Straße, am Sportplatz „Rote Erde“ vorbei, durch den Straßentunnel, die Alte Straße, am Friedhof Lobeda entlang, den Drackendorfer Weg und Hohlweg, über das Plateau in Richtung Sommerlinde.
So erreicht man 4 km nach dem Start den höchsten Punkt des Laufes bei einer Höhe von 385 m (Start bei ca. 150 m über NN). Nach diesem »Gipfel« erwarten den Läufer ein kurzer, aber steiler Abstieg Richtung Fürstenbrunnen, gefolgt von einigen weiteren kleineren Anstiegen die Johannisberghorizontale Richtung Lobdeburg entlang. Die schmalen und unbefestigten Wege erfordern eine erhöhte Aufmerksamkeit und führen bei den meisten Teilnehmern zu einem unplanmäßig frühen Kraft- und Tempoverlust.
Insgesamt stellten sich dieser Herausforderung in diesem Jahr 203 Teilnehmer. Von Anfang an wurde deutlich, dass die ersten Plätze nur über die beiden Dauerplatzierten Steffen Tostlebe (SV Blau-Weiß Bürgel, 56:19 min) und Thomas Häusler (SV Hermsdorf, 57:26 min) führen würden. Beide unterstrichen, dass sie aktuell zu den stärksten Saalecup-Läufern gehören. Am Ende finishte Sebastian Seyfarth (1. SV Gera, 57:49 min) als Gesamtdritter.
Bei den Frauen ließ Christina Rottenbach (Triathlon Jena e.V., 01:07:48 h) nichts anbrennen und gewann souverän die Gesamtwertung sowie ihre Altersklasse W20. Jana Schröder (Copacabana-Läuferinnen, 01:11:42 h) wurde nicht nur Siegerin ihrer Altersklasse W40, sondern auch Gesamtzweite bei den Frauen. Den dritten Platz erlief sich Jula Mc Gibbon in guten 01:14:50 h.
Im Ziel gab es eine kleine und leider sehr unscheinbare altersklassenunabhängige Siegerehrung für die ersten sechs Platzierten Männer und Frauen sowie eine warme Dusche und reichlich Verpflegung für den Magen und die Seele. Die Verpflegung auf der Strecke war leider nicht vorhanden bzw. nur schlecht zu finden (Wasserbecher auf dem Boden). Die herrlichen Aussichten auf Jena und das Saaletal entschädigten diesen kleinen Fauxpas jedoch. Wer gerne mehr über diesen Lauf erfahren sowie sein persönliches Zielfoto anschauen möchte kann dies unter www.wsg-lobeda.de tun.
Nun gilt es, die Beine ein wenig zu schonen, keine Nahrungsmittel-Experimenten mehr anzufangen (z.B. ca. 70 % Kohlenhydrate, 20 % Fette und 10 % Eiweiß ), auf eine genügende Flüssigkeitszufuhr (ca. 2 bis 3 Liter am Tag) zu achten und sich mental auf 43,5 km reinen Spaß beim 40. Jubiläums-GutsMuths-Rennsteiglaufmarathon zu freuen.