Der Supermarathon hat in den letzten 10 Jahren die Läuferzahl verdoppelt. Nach einem Einbruch der Teilnehmerzahlen Ende der 90er Jahre wurde 2001 die Tausendergrenze wieder überschritten. Von da an starteten jährlich immer mehr Läufer auf der Königsstrecke. Bis kurz vor dem Rennsteiglauf 2011, sah es allerdings so aus, dass die Zweitausendergrenze wieder knapp verfehlt werden würde. Was dann bei der Nachmeldung passierte, überraschte die Veranstalter. 287 Läufer nutzten die Möglichkeit zur Nachmeldung. Damit gingen 2054 Starter auf die lange Strecke, davon 52 ohne Startnummer, da die Veranstalter den Ansturm unterschätzt hatten.
Der Wetterbericht hatte optimale Bedingungen erwarten lassen, allerdings setzte das schwüle Wetter doch vielen Ultraläufern mehr als erwartet zu. In der zweiten Rennhälfte erwischte ein Sturzregen einen Teil des Läuferfeldes.
Die Siege bei den Männern und den Frauen gingen nach Österreich. Klemens Hümer, der mit 05:29:54 h den Männerwettbewerb gewann, war 2009 bereits beim Supermarathon Sechster geworden. Im vergangenen Jahr hatte der Wiener bei der Weltmeisterschaft im 100-km-Lauf in Gibraltar Platz 28 belegt und blieb damit 4 Plätze vor Matthew Lynas. Der Brite arbeitet in Arnstadt und startet für den LTV Erfurt. Auch in Schmiedefeld musste Lynas dem Österreicher den Vortritt lassen und wurde Zweiter. Dabei hatte es lange anders ausgesehen. Bei der Zwischenzeitnahme bei Kilometer 37 lag Hümer noch über 4 Minuten hinter Lynas. Dann kämpfte sich Hümer heran und lief schließlich die letzten 19 Kilometer ca. 4 Minuten schneller als Lynas, der nach 05:32:34 h im Ziel ankam. Als Drittplatzierter lief Anton Philipp vom Berglaufteam Haglöfs nach 05:43:22 h ins Ziel.
Der Sieger der letzen vier Jahre Christian Storck hatte in diesem Jahr nichts mit dem Kampf um das Siegpodest zu tun und landete auf Platz 9. Nachdem er etwa bis zur Hälfte der Strecke noch vorn mit lief, verlor er im zweiten Teil 24 Minuten gegenüber dem Sieger.
Undramatischer verlief der Kampf um den Sieg bei den Frauen. Die aus Wien kommende Siegerin Carola Bendl-Tschiedel lag schon bei der ersten Zwischenzeitnahme in Führung und baute diese konsequent aus. Dabei war der Supermarathon ihr bisher längster Wettkampf. Im vergangenen Jahr stand sie zwar schon einmal in Eisenach am Start, musste aber unterwegs verletzt aufgeben. Als sie 2011 nach 06:36:12 h das Ziel in Schmiedefeld erreichte, hatte sie über 13 Minuten Vorsprung auf die Zweite Judith Iseler (06:46:22 h). Eine Thüringerin, Doreen Ullrich vom USV Jena, belegte Platz 3 in 06:48:58 h.
Insgesamt kamen 311 Frauen beim Supermarathon in Schmiedefeld an. Der Frauenanteil von rund 16 % ist damit nur geringfügig niedriger als beim Marathon.
Der Kampf um den Sieg ist jedoch für die wenigsten Läufer auf der langen Strecke die Motivation. Allein gut nach 72,7 km im Ziel anzukommen, ist für viele Herausforderung genug. Wenn die erhoffte Zeit erreicht wird, ist das Glück perfekt. Die Hälfte der Männer war nach etwa 08:30 h und die Hälfte der Frauen nach 09:15 h im Ziel.
Auch wenn Stimmung und Organisation wieder sehr gut waren, ist doch zu kritisieren, dass an einigen Verpflegungsstellen schon im hinteren Mittelfeld das Wasser ausgegangen war. Das darf einfach nicht passieren. Auch dass wieder nur Wasser mit viel Kohlensäure bereit stand, war nicht optimal.
Deshalb lese ich https://www.laufszene-thueringen.de…Man erfährt u.a. etwas zum Rennverlauf sowie auch Kritisches.
Schöner Bericht. Danke Jörg !!!