Mit den erwarteten Favoritensiegen endeten am Wochenende die Wettbewerbe im Marathon und Halbmarathon beim 39. Rennsteiglauf. Bei sommerlichen Temperaturen erreichten 2854 Marathonis und 5909 Halbmarathonis das Ziel auf dem Schmiedefelder Sportplatz.
Dabei gab es die spannendste Entscheidung auf der Halbmarathonstrecke der Frauen. Hier kamen die ersten fünf Läuferinnen innerhalb von zwei Minuten ins Ziel. An der Spitze gab es diesmal ein Duell zweier Wintersportlerinnen. Juliane Döll (WSV Oberhof) und Helene Jacob (SV Rotterode) liefen lange gleichauf, bis sich an der Schmücke Helene Jacob mit einem Zwischenspurt leicht absetzen konnte. Den knappen Vorsprung von zwanzig Sekunden konnte Jacob bis zum Ziel halten und sich mit einer Laufzeit von 1:27:21 Stunden in die Siegerlisten eintragen.Somit blieb Juliane Döll wiederum der erste Rennsteiglaufsieg verwehrt, sie konnte aber ihrer beeindruckenden Erfolgsbilanz einen weiteren Silberrang hinzufügen. Der dritte Platz ging an Franziska Stebner (LC Paderborn), die nach 1:28:58 Stunden finishte und ihr Ergebniss aus 2008 damit bestätigen konnte. Im Sekundentakt kamen danach Lisa Voigt (Uni Freiberg), Elke Musial (LG Taucha) und Stefanie Wiesmair (Team Salomon) auf den Plätzen vier bis Sechs ein.
Bei den Männern war die Entscheidung um den Sieg schon früh gefallen. Der Topfavorit Sven Weyer (SG Spergau) setzte sich gleich am ersten Anstieg vom Rest des Feldes ab und baute seinen Vorsprung bis ins Ziel auf fast zwei Minuten aus. Er gewann mit einer herausragenden Zeit von 1:09:35 Stunden. Schön das hier offensichtlich auch mal ein Läufer aus der absoluten deutschen Spitze dem Mythos Rennsteiglauf verfallen ist.Auch der Kampf um die weiteren Plätze wurde letztendlich eindeutig entschieden. Phillip Willaschek (LG Ohra Hörselgas) lief ein sehr engagiertes Rennen und kam nach 1:11:26 Stunden als zweiter ins Ziel. Mit eineinhalb Minuten Rückstand folgte ihm der Äthiopier Rashe Buggaa (Coburger Turnerschaft) auf dem dritten Rang. Beide Athleten zeigten sich mit dem Erreichen des Podiums überglücklich.
Die beste Mannschaftsleistung zeigten wie erwartet die Läufer der LG-Süd des Rennsteiglaufvereins mit fünf Platzierungen unter den besten Zwanzig und vier Altersklassensiegen. Hervorzuheben ist dabei die Leistung von Dominik Koch, welcher über sich hinauswuchs und mit 1:15:28 Stunden Gesamtfünfter wurde.
Kamen die warmen Temperaturen den um 7:30 Uhr gestarteten Halbmarathonis sehr entgegen, so hatten die Starter des Marathons (Start 9:00 Uhr) im Rennverlauf zunehmend mit der Hitze zu kämpfen. Dies hatte in diesem Jahr auch deutliche Auswirkungen auf die erzielten Zeiten bei den zwei langen Strecken.
Bei den Frauen gab es auf der Marathondistanz keine Überraschungen. In Abwesenheit der Seriensiegerin Diana Lehmann hieß die Favoritin Anja Jacob vom VSC Klingental. Diese Rolle nahm Jacob auch an und lief vom Start weg ein einsames Rennen. Mit einem Vorsprung von elf Minuten kam sie nach 3:23:44 Stunden ins Ziel. Wahrscheinlich war es die fehlende Konkurrenz die das Erreichen ihrer persönlichen Zielzeit von unter 3:23 Stunden knapp verhinderte.
Den zweiten Platz erlief sich Anja Kerrut aus Erfurt in 3:34:43 Stunden vor Anna Herzberg (Uni Jena) die 3:35:34 Stunden benötigte. Die Arnstädterin Petra Knoblich kam nach 3:38:10 Stunden auf dem für sie hervorragenden fünften Platz ein. Beachtlich war der 25. Gesamtplatz der Altersbacherin Ria Recknagel. Sie gewann in der Altersklasse W60 in der Superzeit von 4:02:44 Stunden.
Die Entscheidung der Männer versprach schon im Vorfeld spannend zu werden. Hier wollte der Vorjahressieger Alexander Fritsch (LSV Lok Arnstadt) unbedingt seinen Titel verteidigen. Wie zu erwarten, sollten die zwei “ Altmeister“ Jan Burzik (Laufladen Jena) und Ulf Kersten (BLV Ilsenburg) seine grössten Wiedersacher werden. Auf taktische Geplänkel lies sich Fritsch aber gar nicht erst ein. Vom Start weg ging er in Führung und sollte diese bis zum Ziel in Schmiedefeld auch nicht wieder abgeben. Seine Siegzeit von 2:40:24 Stunden ist bei den Bedingungen schon sehr stark einzuschätzen.
Ein Selbstläufer war diese erfolgreiche Titelverteidigung dennoch nicht, denn Jan Burzik blieb dem Führenden stets im Abstand von knapp zwei Minuten auf den Fersen. Eine Schwächephase von Fritsch hätte der erfahrene Burzik sicher zu nutzen gewusst. Als er nach sehr guten 2:42:16 Stunden das Ziel erreichte, sah man ihn überglücklich endlich den lang ersehnten Podiumsplatz auf der Marathonstrecke erkämpft zu haben. Mit deutlichem Abstand komplettierte der Ilsenburger Ulf Kersten das Treppchen.
Die Vereinskameraden des Siegers Alexander Fritsch, Marian Münster und André Fischer auf Rang vier und fünf sowie Sören Föt auf Rang zwölf der Gesamtwertung vervollständigten eine beeindruckende Mannschaftsleistung der Läufer des LSV Lok Arnstadt.
Mit dem Greizer Thomas Drechsler und dem Sondershäuser Rene Große schafften zwei weitere Thüringer den Sprung unter die Top Ten.