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Äthiopier startet am Samstag beim GutsMuths-Rennsteiglauf

Geschrieben am 18. Mai 2011 Von Frank Wagner

Vor elf Monaten kam er als politischer Flüchtling über ein Auffanglager im mittelfränkischen Zirndorf ins Asylbewerberheim nach Coburg. Davor lebte er im Verwaltungsgebiet Oromia im Äthiopischen Hochland. Dort gehört er der Volksgruppe der Oromo an, welche mit etwa 34,5 Prozent der äthiopischen Gesamtbevölkerung das zahlenmäßig stärkste, in ihren Rechten zugleich aber auch ein verfolgtes und unterdrücktes Volk darstellt. Vor dem Hintergrund wählte Rashe Buggaa, der am 9.Mai in Coburg seinen 21.Geburtstag feierte, den für ihn letzten Ausweg und verließ sein Heimatdorf, rund 300 Kilometer von Addis Abeba entfernt, Richtung Deutschland.

Rashe Buggaa beim Training auf dem Rennsteig

Rashe Buggaa (Mitte) beim Training auf dem Rennsteig

Samstag wird Rashe das erste Mal in seinem Leben am GutsMuths-Rennsteiglauf teilnehmen – und zwar am Halbmarathon über 21,1 km von Oberhof nach Schmiedefeld. Christian Strauß vom GutsMuths-Rennsteiglaufverein kümmert sich seit ein paar Wochen mit einem Sportsfreund von der Coburger Turnerschaft aus sportlicher Sicht, aber auch darüber hinaus, um Rashe. So hat er gemeinsam mit Freunden der LG Süd des Rennsteiglaufvereins Rashe beim Lauf angemeldet, ihm das Startgeld bezahlt, ebenso die Gebühren von jeweils zehn Euro, damit der junge Äthioiper den Landkreis zu Trainingszwecken verlassen durfte. „Rashe Buggaa ist kein Wettkampfläufer und hat in seinem Heimatland noch nie an einem läuferischen Wettstreit teilgenommen“, verrät Strauß.

Als Schüler musste Rashe aber täglich anderthalb Stunden von seinem Zuhause aus zur Schule laufen – und am Nachmittag wieder zurück. „Bei einigen gemeinsamen Trainingsläufen“ so Strauß, „haben wir schnell sein gewaltiges Talent erkannt, denn obwohl er noch nie methodisch trainiert hat, lief er uns von Anfang an locker davon.“ Im Gespräch erzählt Rashe stolz von Äthiopiens Lauflegenden Abebe Bikila und Haile Gebrselassie. Letzteren lernte er bei einem Besuch in seiner Schule als Kind kennen.

Sein – für europäische Verhältnisse – großes Talent bewies der Äthiopier auf Anhieb bei einem 10-km-Lauf in Erlangen, welchen er mit viel zu kleinen, drückenden Schuhen sowie langen Hosen in starken 33 Minuten als Gesamtdritter beendete. Es war sein allererster Wettkampf überhaupt. Mittlerweile ließ der Äthiopier dem zwei weitere Siege bei Volksläufen im Coburger Raum folgen, wo er der Konkurrenz locker davon lief. Auch beim traditionellen Lange-Bahn-Lauf im südthüringischen Suhl beherrschte er die Konkurrenz.

Strauß traute Rashe auf Anhieb einen Platz im Vorderfeld zu und wünscht ihm, dass er sich schnell an die riesigen Dimensionen des Rennsteiglaufes gewöhnen kann, denn ein so großes Ereignis hat der Äthiopier schließlich noch nie erlebt.

Nach einem nicht nur für Afrikaner gewöhnungsbedürftigen kalten und schneereichen Winter in Deutschland, in dem er das Training völlig ausließ, trafen sich die Lauffreunde im März wieder – und Rashe war seitdem kaum zu bremsen, wenn es darum geht zu trainieren. Ist das Training in der Gruppe nicht möglich, dreht er alleine seine Runden, ist doch Laufen oder Fussballspielen mit anderen Heimbewohnern fast das die einzige Abwechslung in seinem Leben im Asylbewerberheim. Obwohl Rashe das Heimweh plagt, hat er die Hoffnung auf dauerhaftes Bleiberecht in Deutschland.

Quelle: Pressemitteilung des Veranstalters

Erschienen in:

Marathon4you
Thüringer Allgemeine

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