Es dauert keine drei Tage mehr, dann wird beim Marathonstart in Neuhaus wieder der Schneewalzer angestimmt. Der Vormeldestand von 2719 Läufer/-innen und die gute Wetterprognose für das kommende Wochenende lässt die Veranstalter optimistisch auf den Marathonwettbewerb zum 39. Rennsteiglauf blicken. Unser kleiner Ausblick soll die Frage beantworten, wer sich dieses Jahr in die Siegerlisten eintragen könnte.
Vorschau Frauen-Rennen
Nach zehn Marathonstarts in Serie hat sich die Titelverteidigerin und mit insgesamt vier Siegen überragende Athletin der letzten Jahre, Diana Lehmann vom Laufclub Potsdam, bis drei Tage vor dem Rennen noch nicht in die Startliste eingeschrieben.
Sollte es dabei bleiben, dürften sich Anja Jacob (VSC Klingental), die Gewinnerin des Jahres 2009 und letztjährige Fünfte, sowie die Dritte der Vorjahresauflage, die Berlinerin Judith Wagner, ein hartes Kopf-an-Kopf-Rennen um den Marathonsieg liefern.
Zum erweiterten Kreis der Anwärterinnen auf die Podiumsplätze zählt daneben mit der Arnstädterin Anna Herzberg (Uni Jena) auch eine einheimische Läuferin.
Vorschau Männer-Rennen
Stand vor dem Ausgang des letztjährigen Marathonrennens nach dem Fehlen des Seriensiegers Christian Seiler noch ein riesengroßes Fragezeichen was die Nachfolge auf den Sieg angeht, scheint der überragende Gewinner aus 2010, Alexander Fritsch (LSV Lok Arnstadt) auch aufgrund seiner Frühjahrsergebnisse gut gerüstet für die „Mission Titelverteidigung“. Die große Frage wird sein, wie er mit der ungewohnten Rolle des Favoriten umgehen kann und welche Taktik er sich für den Renntag vorgenommen hat.
Seine im letzten Jahr ärgsten Widersacher um die Podestplätze, Johann Gehrisch aus Dresden und der Großbreitenbacher Marcel Bräutigam, werden jedoch nicht an der Startlinie am Neuhäuser Apelsberg stehen, um Fritsch den Sieg streitig zu machen, da sie an der einen Tag später stattfindenden Deutschen Marathonmeisterschaft in Hamburg teilnehmen.
Dass trotzdem von einem spannenden Rennen auszugehen ist, dafür sorgen zwei „Altmeister“ am Rennsteig. Mit Ulf Kersten vom BLV Ilsenburg steht zum einen ein Zweifach-Sieger (2003, 2005) in der Startliste, dem ein Spitzenplatz auch in diesem Jahr allemal zuzutrauen ist. Mit Sicherheit verfügt Kersten unter den Mitfavoriten über die mit Abstand größte Marathonerfahrung; immerhin datiert sein erster Start aus dem Jahre 1985 ! Der zweite Senior, der in keiner Prognose außer acht zu lassen ist, heißt Jan Burzik (Team Laufladen Jena). Auch er kennt das Gefühl eines Sieges am Rennsteig, wobei ihm dies sowie weitere Podestplätze bislang „nur“ auf der Halbmarathonstrecke vergönnt waren. Allerdings verfehlte er den Podestrang im Marathon im letzten Jahr nur hauchdünn.
Bislang zwar noch nicht gemeldet, wird damit gerechnet, dass der Döllstädter Marcel Knape (USV Erfurt), sich noch kurzfristig für einen Marathonstart entscheidet einträgt. Sollte es so kommen, gilt er aufgrund seiner sehr wenigen, aber viel versprechenden Wettkämpfe in diesem Frühjahr als härtester Konkurrent für den amtierenden Titelverteidiger.
Auf den Plätzen dahinter sind spannende Platzierungskämpfe zwischen den Läufern der bärenstarken Mannschaft des LSV Lok Arnstadt – neben Alexander Fritsch sind das Andre Fischer, Marian Münster und Sören Föt –, dem Klingentaler Holger Zander sowie Jürgen Liebergeld und Jens Fleischhauer vom gastgebenden Rennsteiglaufverein/LG Süd zu erwarten.
Aufgrund der nach wie vor bis kurz vor Start gegebenen Nachmeldemöglichkeit ist natürlich trotz allen Prognosen mit Überraschungen zu rechnen.
Laufszene Thüringen wünscht allen Marathonis alles Gute zur 39. Auflage und genug Puste, um den Schlussanstieg hinauf zur Reitallee genießen zu können !