Eigentlich ging es Daniela Oemus gar nicht gut und vor Kilometer 40 dachte sie schon an das Aufgeben. Ihr Freund, der an der Neuen Ausspanne bei Tambach-Dietharz auf sie wartet, konnte sie jedoch motivieren. Beim Ultra wird es nicht nur immer schlechter, irgendwann wird es auch wieder besser. Dieses Läufersprichwort bewahrheitete sich auch für sie und im Ziel hatte sie nach 05:50:23 Stunden ihren eigenen Streckenrekord von 2016 um fünf Minuten verbessert, obwohl die Strecke nun 500 Meter länger ist.
Erst 32 Minuten nach der für den SV Blau-Weiß Bürgel startende Siegerin erreichte Annika Krull (Hamburger Laufladen) als Zweite den Sportplatz in Schmiedefeld. Schon am Inselsberg lag sie auf dem zweiten Platz rund 10 Minuten hinter Oemus. Den Silberrang hielt sie bis zum Ziel mit wachsenden Abständen gegenüber Oemus und Basilia Förster hinter ihr Förster erreichte schließlich fast eine dreiviertel Stunde nach der Siegerin das Ziel.
Deutlich abwechslungsreicher war der Kampf um den Sieg bei den Männern. Die Sieger von 2017 Frank Merrbach (LG Nord Berlin) und 2016 Marc Schulze standen am Start. Mit Florian Neuschwander waren außerdem einer der international erfolgreichsten deutschen Ultraläufer und mit Steffen Justus (FHSM Potsdam) der Triathlon-Vize-Weltmeister von 2010 dabei.
Bis etwa Kilometer 15 liefen die 4 Favoriten zusammen – locker plaudernd, wie Neuschwander nach dem Lauf berichtete. Dann wollte Neuschwander das wachsende Tempo nicht mitgehen und ließ die drei anderen ziehen. Vor allem Justus machte Tempo und bei Halbzeit an der Ebertswiese hatte sich die Spitzengruppe aufgelöst und Justus führte mit 42 Sekunden. Doch wie so oft wurden die Karten nach Kilometer 50 neu gemischt. In Oberhof lag Justus 4:27 Minuten hinter dem nun führenden Schulze. Dazwischen lag jetzt auf Platz 2 Neuschwander.
Die folgenden 10 Kilometer bis zur Schmücke war Neuschwander über 10 Minuten schneller als Schulze und führte nun mit fast 4 Minuten Vorsprung. Die letzten neun Kilometer bis zum Ziel hatte er den Vorsprung um weitere 4 Minuten erhöht. Seine 05:14:13 Stunden gehören zu den besten Siegerzeiten des Supermarathons. Eine noch bessere Zeit hielt er für möglich, wenn auch der Streckenrekord mit 4:50 Stunden kaum machbar sei, äußerte er im Interview danach.
Marc Schulze wurde ungefährdet Zweiter, während der dritte Platz an Martin Ahlburg (LG Nord Ultrateam) ging. Ahlburg war ein kontinuierliches Rennen gelaufen und konnte so von den Einbrüchen in der Spitzengruppe profitieren. Steffen Justus wurde ab Oberhof nach hinten durchgereicht. Für die letzten 19 Kilometer brauchte er über 2 Stunden und kam schließlich als Zwölfter in das Ziel. Ein Platz vor ihm lag der Vorjahressieger Frank Merrbach, der auch auf der zweiten Streckenhälfte deutlich abgebaut hatte.
Quelle Vorschaubild: Rennsteiglauf
Man sollte noch den besten Thüringer erwähnen. Frank Rothe bot ein super konstantes Rennen mit 5:40h. Er kam auf Platz 5 ein! Mich würde auch mal interessieren, wo war Juliane Totzke hin nach der Neuen Ausspanne? Vielleicht klärt sich meine Frage.
Hallo Frank, vielen Dank das dir das aufgefallen ist. Ich bin mit Friedemann Barth bis irgendwo hinter der Neuen Ausspanne gelaufen. Wir kamen dann an einen Punkt, an dem es entweder nach links oder gerade aus ging und es für uns nicht eindeutig ausgeschildert war. Wir sind dann leider den falschen Weg gelaufen und kamen über grosse Umwege zum Wachsenrasen und sind noch bis zum Grenzadler gekommen. Glückwunsch an alle, die es bis nach Schmiedefeld geschafft haben!
Das ist ja blöd. Weiß jetzt auch nicht mehr genau ob dort Makierungen waren. Gerade aus gehts zum Sperrhügel, dem richtigen Weg. Der Weg den ihr gelaufen seid, sollte um einiges länger gewesen sein. Wäre sicherlich ein super spannendes Rennen mit Daniela geworden hintenraus, obwohl sie schon unter ihrem Streckenrekord war.
Kopf hoch.. viele Grüße