Andorra kann kommen: Sein fünfter Platz bei den Deutschen Meisterschaften im Berglauf lässt Marcel Krieghoff (sc impuls erfurt) zuversichtlich auf die Berglauf-Weltmeisterschaften am 16. September in Canillo blicken. Obwohl er seinen dritten DM-Platz aus dem Vorjahr nicht verteidigen konnte, zeigte sich der Bad Langensalzaer am Samstag nach dem Rennen auf den 1.142 Meter hoch gelegenen Brocken mit seiner Leistung hochzufrieden. „Es war das erwartet schnelle Rennen, das ich mir sehr gut eingeteilt und mich immer um die Plätze fünf und sechs gehalten habe. Für mich war es ein Testlauf“, erklärte der 34-Jährige.
Ein Testlauf für die WM. Seine Aussichten im Einzel kann er nur „schwer“ einschätzen. Für das Team sieht er gute Chancen. „Wir sind sehr gut aufgestellt. Wenn jeder aus dem Team eine gute Leistung abruft, dann kann es weit nach vorn gehen.“ Die DM war der letzte Härtetest dafür. Bisher war der Berglauf eher eine regionale Angelegenheit, der sich auf die Alpen und den Schwarzwald beschränkte. Erstmals in der Geschichte des Berglaufs durften die Sportler nun eine Steigung in der Mitte der Republik bewältigen. Der Brocken ist noch steiler: Hier waren 890 Höhenmeter auf nur 11,7 Kilometern von den Läufern zurückzulegen. Der Startschuss fiel auf dem Ilsenburger Marktplatz. Um 9.30 Uhr schickte Sachsen-Anhalts Innen- und Sportminister Holger Stahlknecht 345 Läufer auf die Strecke.
Nach flachem Beginn, der vor allem den Straßenläufern eine Chance gab, konnten die Bergläufer ihre Stärken auf den letzten Kilometern ausspielen. Die Spitze mit Maximilian Zeus (LG Telis Finanz Regensburg), Aaron Bienenfeld (SSC Hanau-Rodenbach) und Konstantin Wedel (LAC Quelle Fürth) gab den Takt vor. Dahinter sortierte sich Marcel Krieghoff ein. „Ich habe mich von Anfang an gut gefühlt“, gab er zu Protokoll. Ein Mix aus Sonne und Wolken empfing die „Gipfelstürmer“. Einer davon war der Thüringer, er erreichte in 52:09 Minuten als Fünfter das Ziel – 58 Sekunden hinter der Spitzengruppe.
Während des Gesprächs schielte er immer wieder gen Zielbereich, denn seine Frau Luise (USV Erfurt) war noch auf der Strecke unterwegs. Mit zügigem Schritt begab er sich anschließend in die Zielzone und kam noch rechtzeitig, um sie nach 1:29:56 Minuten als Gesamt-285. zu empfangen. In der Altersklassenwertung der Frauen bedeutete ihre Zeit Rang 17. Die weibliche Gesamtwertung dominierte Lisa Oed (SSC Hanau-Rodenbach) in 58:28 Minuten, die sich den ersten nationalen Berglauftitel sichterte. Newcomerin Stefanie Doll (SV Kirchzarten) wusste als Zweite in 59:19 Minuten erneut zu überzeugen. Dritte wurde Sarah Kistner (MTV Kronberg Laufen; 1:00:21 h), die sich nach einer Achillessehnenentzündung mit dem dritten Platz nun eindrucksvoll zurückmeldete.
Der GutsMuths-Rennsteiglaufverein war bei den nationalen Titelkämpfen mit seinen Läufern gut vertreten. Dominik Koch (Senioren M45; 1:03:41 h) wurde Zehnter. Bei den Senioren M55 durften sich Stephan Bayer (1:04:37 h) und Bernd Thorhauer (1:05:48 h) über Gold und Bronze freuen. Mit den Rängen eins, sechs und sieben sorgten Raimund Krauße (LV Einheit Greiz; 1:31:01 h), Ludwig Amarell (1:51:22 h) und Jürgen Ellerkamm (beide GutsMuths-Rennsteiglaufverein; 2:12,10 h) für ein tolles Abschneiden bei den Senioren M75.
Bei den Senorinnen der W50 gab es gleich doppelten Grund zur Freude: Anke Härtl und Henriette Thorhauer (beide GutsMuths-Rennsteiglaufverein) freuten sich über Silber (1:16:06 h) und Bronze (1:23:32 h). Für Teamkollegin Christa Wegener (Seniorinnen W60) reichten 1:39:23 Stunden zum neunten Platz.
Sicherlich ist es übersehen worden das Nicole Kruhme vom Rennsteiglaufverein als 10. Frau nach 1:09:57 Std. auf dem Brocken angekommen ist. Damit wurde Nicole 8. in der Frauenwertung. Mein Respekt und Gratulation allen Bergläufern.