Anfang Juli galt es für die Veranstalter im weltbekannten Schweizer Bergort Zermatt gleich zwei Wettkämpfe an einem Wochenende zu bewältigen. Neben dem jährlich ausgerichteten, berühmten Zermatt Marathon am Samstag (6. Juli), fand am Sonntag mit dem EM-Rennen auf der Berglaufkurzstrecke gleich das nächste Großevent statt. Thüringen wurde dabei von Marcel Krieghoff vertreten, der als drittbester Deutscher auf Rang 39 kam.
Großer Sieger des Samstages wurde der deutsche Berg- und Ultraläufer Benedikt Hoffmann auf der Marathonstrecke. Die klassische Distanz mit 1944 Höhenmetern Steigung konnte der Läufer aus Stockach in 3:04:59 Stunden bewältigen. Wem die rund 42 Kilometer Marathon nicht ausreichten, der konnte auf der Ultradistanz noch 3 Kilometer und rund 500 Höhenmeter extra absolvieren. Außerdem ist es in Zermatt möglich die Strecke auf der Hälfte zu beginnen und einen Halbmarathon zu laufen oder sich die 42 Kilometer im Zweierteam aufzuteilen. Insgesamt trafen über 2000 Läufer und Läuferinnen an den Zielorten Riffelberg und Gornergrat(Ultramarathon) ein.
Auch am nächsten Tag diente der Riffelberg auf 2582 Meter ü.M. mit Riffelberghotel, Bahnstation der Gornergratbahn und Seilbahnstation als Ziel für die europäische Berglaufspitze. Gestartet wurde in den Kategorien: Männer, Frauen und Junioren männlich und weiblich. Für die Junioren erfolgte der Start nicht wie bei den Männern und Frauen in Zermatt, sondern auf der Riffelalp. Von dort galt es für den Nachwuchs 440 Höhenmeter zu überwinden. All jene, die von Zermatt auf die Strecke geschickt wurden legten insgesamt 10,2 Kilometer mit 1030 Höhenmetern zurück. Als große Favoriten galten die Teams aus Italien, Großbritannien, Frankreich und Norwegen.
Im Einzel der Frauen setzte man ganz klar auf die Ausnahmeberglauftalente Maude Mathys aus der Schweiz und Andrea Mayr aus Österreich. Beide kämpften mit weitem Vorsprung um den EM Sieg. Die Schweizerin konnte für das Gastgeberland die die einzige Goldmedaille einfahren. Silber gab es für Österreich und Bronze für Frankreich. Die Deutschen Damen waren mit starken Leistungen ebenfalls in den Top Ten vertreten. Die Plätze 6 und 9 gab es für Stefanie Doll und Lisa Oed, Melanie Noll kam auf Platz 35. Leider musste das Team auf Berglauftalent Sarah Kistner verzichten, die aufgrund eines Infektes am Lauftag nicht starten konnte. Sonst wäre statt dem 4. Platz eine Medaille für das Frauenteam möglich gewesen. Platz 5 erreichte das männliche DLV-Juniorenteam. Angeführt wurde es von Dominik Müller, der den 6. Platz in der U20 erlief. Marius Abele und Lukas Bunzel belegten die Plätze 27 und 35.
Bei den Männern gestaltete sich das Rennen sehr spannend. Eine hohe Leistungsdichte sorgte für sehr knappe Ergebnisse im gesamten Starterfeld. Auch hier konnte man auf die erwarteten Favoriten zählen. Es gewann der Brite Jacob Adkin vor dem Norweger Stian Overgaard Aarvik und dem Franzosen Xavier Chevrier. Mit geringen Zeitabständen zueinander landeten die deutschen Männer auf den Plätzen 25, 34, 39 und 40. Bester DLV-Starter war der Skibergsteiger Anton Palzer, gefolgt vom zweifachen deutschen Berglaufmeister Maximilian Zeus. Knapp konnte sich der Thüringer Marcel Krieghoff auf dem letzten Streckenabschnitt vor dem Dresdner Marc Schulze durchsetzen. Leider blieben die ersehnten deutschen Medaillen aus.
Viel Platz für Edelmetall im Gepäck benötigten die Briten, die Italiener; Norweger und Franzosen. Aber auch Teams wie die Türkei, Tschechien und die Schweiz konnten Medaillen und Käse mit in die Heimat bringen. Das ganze Wochenende wurde in Schweizer Gründlichkeit bis in die kleinsten Details top organisiert. Die Atmosphäre zwischen den Athleten blieb, wie beim Berglauf üblich sehr herzlich und über allem wachte stets das imposante Matterhorn, das über dem Ort wacht und für eine besondere Stimmung sorgt. Eine tolle Veranstaltung an einem der schönsten Orte der Alpen.
Fotos und Bericht: Luise Krieghoff