Der Streckenrekord hielt stand, auch wenn der Vorjahressieger Marc Schulze lautstark seinen geplanten Fall angekündigt hatte. Doch der Sieger des Supermarathons hieß nach 05:18:53 Stunden Frank Merrbach vom renommierten Ultralaufverein LG Nord Berlin. Bei den Frauen siegte die erst 21 Jahre junge Melanie Albrecht in 06:18:01 Stunden. Es kamen insgesamt 2064 Läufer in das Schmiedefelder Ziel, womit der Supermarathon seine ungebrochene Popularität bewies.
Nach der Ankündigung des Angriffs auf den Streckenrekord waren alle Blicke auf Marc Schulze gerichtet. Gezielt hatte er sein Training auf dieses Ziel ausgerichtet. Sofort übernahm er die Führung und an der Neuen Ausspanne bei Tambach (Kilometer 41) betrug sein Vorsprung bereits 15 Minuten auf Merrbach.
Dann machte sich das schnelle Anfangstempo (3:55 min/km) bemerkbar und die Beine wurden schwer. Er entschied sich daher für den Ausstieg am Grenzadler und wurde kurz davor von Merrbach überholt. Nun war der Weg für Frank Merrbach frei, der ein gleichmäßiges Rennen lief und sich die Führung nicht mehr nehmen ließ. Für den aus Friedrichroda stammenden 34-jährigen mit beeindruckendem Bart wurde es der größte Erfolg seiner Laufkarriere.
Im Ziel hatte Merrbach 8:26 Minuten Vorsprung auf Maik Willbrandt (DHfK Leipzig), der ein ähnlich konstantes Rennen lief. Dass sich der Kampf um die Plätze oft erst im letzten Drittel ab Oberhof entscheidet, zeigte sich auch in diesem Jahr. Christoph Latzko-Fünfstück (LG eXa Leipzig e.V.) lag am Grenzadler in Oberhof noch auf Platz 6. Besonders auf den letzten Kilometern ab der Schmücke abwärts begann er zu fliegen und lief mit 36:14 Minuten die schnellste Zeit auf den letzten 8,7 Kilometern. Auf den letzten Kilometern überholte er auch den ein kontrolliertes Rennen laufenden André Collet (Belgien). Er war gestartet, obwohl er beim Einlaufen auf dem Eisenacher Marktplatz an einem Stein hängen geblieben und sich leicht am unteren Rücken verletzt hatte.
Die weiteren Plätze gingen an, Enrico Wiessner (LG Nord Berlin) und Niels Bubel (LG Nord Berlin). Gäbe es eine Mannschaftswertung hätte damit die LG Nord Berlin klar gewonnen.
Siegerkandidaten beim Supermarathon sind oft erfahrene Ultraläufer wie Merrbach oder klassische Marathonläufer wir Schulze. Zu einer dritten Kategorie, den Bergläufern, gehört die Siegerin bei den Frauen Melanie Albrecht aus Garmisch-Partenkirchen. Ungewöhnlich ist, dass eine erst 21-jährige Läuferin den Gesamtsieg holt. Von den 322 Frauen beim Supermarathon waren nur 11 jünger als 30 Jahre.
Bis zur Ebertswiese konnte man auf einen erneuten Thüringer Sieg hoffen. Es führte die Eisenacherin Bianca Josten mit über 3 Minuten Vorsprung. Doch dann konnte sie das hohe Tempo nicht halten und wurde letztlich Zehnte. Die spätere Siegerin Albrecht hatte anfangs Magenprobleme, musste sich bei Kilometer 20 sogar übergeben und dachte ans Aufgeben. Doch nach dem Heuberghaus (Kilometer 30) wurde es besser. Ab der Ebertswiese kämpfte Melanie Albrecht mit Basilia Förster aus Neuried um den Sieg. In Oberhof bei Kilometer 54,7 waren beide gleichauf. Im letzten Drittel hatte Albrecht mehr Kraft und als sie nach 06:18:01 Stunden im Ziel war, betrug der Vorsprung über 8 Minuten auf Förster. Dritte wurde Sonja von Opel aus Pullach, die konstant hinter dem Duo blieb. Tragisch war es für Nicole Keßler (JK Running/ Globetrotter Dresden), die mit der gleichen Netto- aber der schlechteren Bruttozeit Vierte wurde.
Kritisiert wurde von den Spitzenläufern, dass sie sich ab Oberhof den Weg durch die vielen Wanderer bahnen mussten. Nur die Führenden hatten Vorausfahrzeuge, die eine Schneise bahnten.
Warum kann man nicht zwei dritte Plätze ehren??? Soll man sich am Start jetzt prügeln um in der ersten Reihe zustehen? Wenn es um Platz 590 geht, kann ich es ja verstehen. Aber um die Podiumsplätze sollte man schon bei gleicher Zeit auch den gleichen Platz vergeben! Da beim Rennsteiglauf leider nur die ersten 3 Plätze geehrt werden, ist das schon besonders tragisch, wenn sich der zum vierten Platz degradierte, seine Urkunde online wie Platz 599 ausdrucken darf.
Hallo
Bei der Gesamtwertung sollte nur der Zieleinlauf zählen, weil es sonst unmöglich ist, zu wissen auf welchem Platz man sich befindet. Das ist ja manchmal auch etwas taktisch. Wenn jemand von ganz hinten startet, man keine Chance seine eigene Platzierung einzuschätzen.
Christoph
Als Wanderer unterwegs habe ich schon mit den Läufern gelitten, welche sich mit den Wanderern zeitweise die Strecke teilen mußten. Unbeabsichtigt kann man leicht den Läufern das Rennen kaputt machen und das Zünglein an der Waage sein. Vielleicht finden sich da noch bessere Lösungen wie zum Beispiel eine optische Teilung des Weges. Da ich selbst auch viele Jahre als Läufer unterwegs war hat mich das vielleicht im Interesse der Läufer besonders gestört.