Die Meteorologen sagten Temperaturen bis 40 Grad voraus und empfahlen Sport und unnötige Aktivitäten im Freien zu vermeiden. Dennoch traten in Fröttstädt 246 Läufer zum 9. Thüringenultra über 100 km an. Immerhin 192 Läufer erreichten nach zweimaliger Rennsteigüberquerung das Ziel. Sieger wurden Martin Armenat (Triathlon Friedrichroda) und Antje Müller(LFV Oberholz).
Beim Start um 4 Uhr war es zwar angenehm, doch die bevorstehende Hitzeschlacht bereits zu ahnen. Manuel Tuna vom TSG Helberhausen übernahm schnell die Führung und hatte zur ersten Zeitnahme bei km 28 an der Glasbachwiese schon einen Vorsprung von 7 Minuten auf den Vorjahressieger Bernhard Munz (TV Kempten) herausgelaufen. Der spätere Sieger Martin Armenat lag mit 11 Minuten Rückstand auf Platz 3. Auch die Zeitnahme in Floh-Seligenthal erreichten die Spitzenläufer in dieser Reihenfolge. Armenat hatte hier 12 Minuten Rückstand auf den führenden Tuna.
Spektakulär wurde es auf dem folgenden Abschnitt über den Rennsteig nach Tambach-Dietharz und weiter nach Finsterbergen. Armenat lief diese Etappe über 22 km in 1:49 Stunden. Mit einem Tempo von 4:59 Minuten / Kilometer war dies sein schnellster Abschnitt. Tuna mußte dagegen seinem hohen Anfangstempo und der Hitze Tribut zollen und brauchte 2:35 Stunden, was 7:08 Minuten/ Kilometer bedeutet. Er lag nun fast 24 Minuten hinter Armenat und hatte auch Munz vorbeilassen müssen.
Die schnelle Etappe hatte jedoch auch Armenat zugesetzt, der in Finsterbergen bei km 77 nun an Aufgabe dachte. Dabei wusste er nicht, dass er schon 17 Minuten Vorsprung hatte. Sein Radbegleiter motivierte ihn zum Weiterlaufen. Dies war eine richtige Entscheidung, denn selbst die letzte Etappe, die zwar kaum Berge aber 12 schattenlosen Schlusskilometern in der Mittagshitze von fast 40° enthielt, lief er als Zeitschnellster. Nach 8:53:45 Stunden erreichte er unangefochten das Ziel und hatte 35 Minuten Vorsprung auf Bernhard Munz. Das Tempo von Manuel Tuna von 7 Minuten/Kilometer auf der letzten Etappe zeugt von großen Problemen. Dennoch reichte es für ihn mit 55 Minuten Rückstand auf den Seiger unangefochten für Platz 3.
Mit seinem Sieg hat Martin Armenat vorerst den Höhepunkt seiner läuferischen Karriere erreicht. Im Jahr 2011 lief er bei seinem ersten Thüringenultra noch mit über 12 Stunden im Mittelfeld. Danach verbesserte er seine Zeiten jedes Jahr deutlich. In den vergangenen beiden Jahren landete er dann auf dem undankbaren 4. Platz.
Deutlich unspektakulärer verlief das Rennen bei den Frauen. Vorjahressiegerin Antje Müller (LFV Oberholz) setzte sich schon in der ersten Etappe an die Spitze und baute ihren Vorsprung auf die Zweite Bärbel Fischer (RLT Rodgau) kontinuierlich aus. Dritte wurde Sybille Mai (TG Viktoria Augsburg). Mit der Siegerzeit von 11:16:52 Stunden war Antje Müller hitzebedingt über 70 Minuten langsamer als im vergangenen Jahr.
Wie immer gab es beim Thüringenultra auch Staffelwettbewerbe. Mit 9:04:35 Stunden schnellste Staffel über 2×50 km war der USV Erfurt, der eigentlich eine Familienstaffel mit Vater Jens Panse und Sohn Adrian Panse war.
„Watch my back“ war der Name der Siegerstaffel über 4×25 km, die nach 7:37:54 Stunden das Ziel erreichte und damit nur 3 Minuten vor der Staffel von Triathlon Friedrichroda war.
Dankbar waren alle gegenüber den Organisatoren vom Lauffeuer Fröttstädt und den Vereinen an der Strecke, die dieses Ereignis möglich machten. Auch die Wasserstellen von Anwohnern und spontanen inoffizielle Getränkestellen wurden von den Läufern gern angenommen.
Sehenswerte Bildstrecke der Thüringer Allgemeinen