„Vielleicht gibt es ja ein paar neue Streckenrekorde“, hatte Helmut Eberhardt, Abteilungsleiter Silberberglauf im SV Grün-Weiß Möhrenbach den Läufern vor dem 18 Kilometer Start mit auf dem Weg gegeben. Die Hoffnung, den Jubiläumslauf mit einigen Rekorden zu krönen, er füllte sich zwar nicht, aber mit 193 Läufern und Nordic Walkern – nicht eingerechnet die 27 Bambinis und einige Wanderfreunde – konnte man allemal zufrieden sein. Auch wenn es rein sportlich etwas an der Klasse der Thüringer Volkslaufszene fehlte.
„Martin Grund ist besser drauf als ich“, hatte Peter Leihbecher (beide SV Ichtershausen) schon vor dem Start prophezeit. In den erwarteten Zweikampf sollte sich mit Hansmartin Spatzier ein Gast aus Berlin einmischen. Schon vom Start weg setzten sich die drei vom restlichen Feld ab, wobei zunächst Leihbecher (M45, 1:14:52h) das Tempo vorgab. „War haben erst einmal abgewartet“, beschrieb Grund die Situation am schweren Anstieg vom Ort hinauf Richtung Wald. Etwa bei Hälfte des Rennens konnten sich Grund und Spatzier (M50, 1:14:09 h) von Leihbecher lösen. Martin Grund hätte wohl auch den Berliner abhänge können, entschied sich aber gegen ein einsames Renen und vertagte die Entscheidung so auf den Schlussanstieg. „Ich musste erst einmal schauen, wie ich den Leipzig Marathon von vor zwei Wochen verkraftet habe“, sagte der Wipfrataler, der sich am Ende in 1:13.40 Stunden durchsetzen konnte. Leihbecher hatte Spatzier zwar vor Augen, kam „aber nicht mehr heran.“Beste des recht dünn besetzen Damenfeldes war Biathletin Sabrina Kahl (U20) vom Großbreitenbacher Skiverein, die in 1:28:10 Stunden über sieben Minuten Vorsprung vor Barbara Sachs (Dream Team Ilmenau, W55, 1:35:37 h) und Gabi Thiele (WSV Ilmenau, W45, 1:36:06 h) hatte.
Kahl war nicht die Einzige aus dem Wintersportlager, die an diesem Tag ganz oben auf dem Podest stand. Roland Peppler vom WSV Ilmenau (M45, 43:01 min) hat in den letzten Wochen schon angedeutet, dass er den Laufspezialisten durchaus Konkurrenz machen kann. Nun reichte es zum ersten Silberberg-Sieg über 11 Kilometer. Mit Stefan Neidhardt von der Laufgruppe Süd des Rennsteiglaufvereines (M40, 43:38 min) ließ er da wahrlich keinen Unbekannten hinter sich. „Ich trainiere im Moment recht gut“, berichtete Peppler Platz drei ging an Philipp Reuß (SV Mellenbach, Männer, 45:18 min).
Bei den Frauen stand Johanna Schreier (SG Motor Arnstadt, W30, 48:28 min) zwei Tage nach ihrem Alteburg-Sieg wieder ganz oben auf dem Podest, distanzierte Silvia Bärwolf (Lauftreff Breitungen, W50, 54:41 min) und Nicole Beyer (SV Ichtershausen, W40, 59:15 min) deutlich.
Auch Marvin Küster (LSV Ilmenau, U14, 22:23 min) hatte in Arnstadt triumphiert, musste sich diesmal nur dem älteren Alexander Krull (HSV Triathlon Weimar, U16, 20:20 min) geschlagen geben. Bei den Mädchen gewann Helena Kraus (LSV Ilmenau, U14, 5:27 min) vor Wintersportlerin Jennifer Zink (SV 90 Gräfenroda, w16, 28.47 min).
Gute äußere Bedingungen, wie sie in Möhrenbach Strecke und Wetter boten, sind das eine, fleißige Helfer, die für eine reibungslosen Ablauf sorgen, das andere. Einer der Möhrenbacher ist seit Anfang an dabei: Frank-Werner Stößel. „Ich habe vorher schon beim Lange-Berg-Lauf mitgemacht, bin auch selbst gelaufen, habe dann den Silberberglauf mit gegründet“, berichtete er. Ihm und allen anderen Ehrenamtlichen gebührte der dank für eine gelungene Thüringen- und Ilm-Kreis-Cup Veranstaltung.