Bei schwülen Bedingungen und sommerlichen Temperaturen trafen sich am Samstagnachmittag 194 Kinder, Jugendliche und Erwachsene zum 13. Kanonenbahnlauf in Lengenfeld / Stein.
Die Kleinen legten über einen und zwei Kilometer los. Danach starteten die Läuferinnen und Läufer über 7 bzw. 16 Kilometer. Im Eichsfeld laufen bedeutet immer, profilierte Strecken zu laufen. Schon beim Einlaufen lief der Schweiß in Strömen.
Auf der 7 Kilometer Strecke siegte bei den Männern Stefan Zimmermann von der LG Ohra Energie Eisenach (25:48 min) vor Manuel Pickel vom SV 1899 Mühlhausen (26:11 min) und dem starken Nachwuchsläufer Robin Stützer, ebenfalls vom SV 1899 (26:22 min). Diese Athleten wurden vor dem Lauf auch als Kandidaten für das Podest genannt.
Völlig offen hingegen die Damenkonkurrenz. Hier gewann Jessica Groß, eine Fußballerin aus Bickenriede, die im Nachwuchs beim FC Union Mühlhausen kickte und sich jetzt dem FFV Erfurt angeschlossen hat. Sie kam als Erste auf dem Sportplatz ins Ziel, Ihre Zeit 32:20 Minuten. Zweite wurde Anke Kämper vom 1. Eichsfelder Sportclub. Sie benötigte 32:50 Minuten. Dahinter kam Silke Armstroff überraschend, aber keinesfalls unverdient, in 33:20 Minuten ins Ziel. Sie kommt aus Mühlhausen.
Nach der Siegerehrung tauschten die beiden Sieger Zimmermann und Groß ihre Siegerflasche Sekt aus. Dabei werteten Sie nochmal den Lauf und die Strecke aus.
Während der Siegerehrung kamen die Sieger und Platzierten der langen Kante auf dem Sportplatz an. Die Kenner nannten durchweg die Namen Sebastian Rosenbaum, Tobias Kellner, Andy Groß und Sandro Richardt. Veranstaltungschef Holger Barf vom ausrichtenden Verein sagte im vorigen Jahr „ wer hier an die 60 Minuten-Grenze ranläuft, ist ein Topläufer“.
Den Zielbogen durchquerte als Sieger Rosenbaum vom SV 1899 Mühlhausen. Er benötigte 1:02:23h. Zweiter wurde der Mehrfachsieger der letzten Jahre Tobias Kellner aus dem Nachbardorf Faulungen (1:03:47h). Das Podest vervollständigte etwas überraschend der Seniorenstarter der AK45 Stefan Gorzny. Er startet für Ershausen I und benötigte 1:05:55h. Rosenbaum sagte nach dem Lauf, dass er sich zu Hälfte des Rennens aus der Dreiergruppe lösen konnte, das Tempo hochhielt und so den Vorsprung kontrollierte. In der schwierigen Bergab-Passage zwangen ihn Bauchschmerzen, dass Tempo zu verringern, dennoch kontrollierte er das Rennen.
Bei den Damen konnte laut Starterliste nur Claudia Schulze aus Mühlhausen die lange Strecke gewinnen. Und so kam es auch. Sie lief vom Startschuss an ein einsames Frauenrennen, drehte sich auch nie um. Unterwegs suchte sie sich einen starken Mann, der ihren „5er Schnitt pro Kilometer“ mitläuft. Im Ziel hatte sie eine Siegerzeit von 1:21:09h, trotz einer Gehpause in der steilsten Passage. Den zweiten Platz belegte die ebenfalls stark laufende Nicole Jurisinac vom Team Run for fun. Sie benötigte 1:25:27h. Das Podest vervollständigte Katrin Hack vom Laufteam Göttingen (1:26:32h).
Alle Läuferinnen und Läufer stöhnten im Ziel ob der schwülen Bedingungen, waren aber auch Stolz, die 13. Auflage in Lengenfeld gemeistert zu haben. Für das Team um Holger Barf verlief die Terminierung etwas unglücklich. Gab es am Samstag doch im Umkreis von 30 Kilometern mit einem Triathlon in Eschwege, einem Stadtlauf in Creuzburg und dem Biathlon Eigenrieden gleich 3 Hochkaräter der Laufszene. Hier nahm man sich gegenseitig die Starter weg.
Die Zeitmessung, verbunden mit schnellen Siegerehrungen, eine Spitzenversorgung der Läufer im Ziel und das berühmte Küchenbuffet der Lengenfelder Frauen machten den Lauf, der zum Eichsfeld-Cup gehört, wieder zu einem Erfolg. Sogar der Wunsch von Barf, es möge keinen Regen und nicht so viel Wind geben, wurde erfüllt.