Die 41. Auflage des Rennsteiglaufes ist Geschichte. Trotz der schlechten Prognosen hatte der Wettergott am gestrigen Samstag ein Einsehen und alle Bewerbe fanden bei kühlen aber trockenen Bedingungen statt. Unseren Rückblick auf die drei Hauptläufe wollen wir an dieser Stelle mit dem Halbmarathon beginnen.
Das Jahr eins nach dem großen Jubiläum sollte ein kleiner Neuanfang für die „kurze Strecke“ werden. Nachdem das Startkonzept in Oberhof komplett überarbeitet wurde und einige Veränderungen mit sich brachte, gab es viele positive Resonanz bezüglich der neuen Streckenführung und vor allem des großzügigen Startareals an der Tambacher Straße. Diese Neuerungen trugen auch dazu bei, dass mit 6326 Finishern so viele Halbmarathonis wie noch nie das Ziel in Schmiedefeld erreichten.
Aus sportlicher Sicht war der Wettkampf spannend wie selten zuvor. In der Männerkonkurrenz ging Marcel Knape vom USV Erfurt als Topfavorit ins Rennen, doch der Tagessieg war keinesfalls ausgemachte Sache. Vom Startschuss an setzte sich Knape zusammen mit Roy Meingast vom SC Steinbach-Hallenberg und Thomas Häusler von der Uni Jena an die Spitze des Feldes. Dieses Trio bestimmte lange Zeit das Renngeschehen, wobei der Hermsdorfer Thomas Häusler überraschend selbstbewusst auftrat und nicht nur mitlief, sondern auch Führungsarbeit verrichtete.
Bei Kilometer 15 konnte er das Tempo seiner Begleiter nicht mehr mitgehen und musste leicht abreißen lassen. Das nun entstandene Duo aus Knape und Meingast lieferte sich einen beherzten Zweikampf, wobei Meingast vor allem in den Geländeabschnitten Stärke bewies. Am letzten Anstieg zum Bierfleck konnte sich Knape dann leicht von seinem Kontrahenten absetzen und spielte seine höhere Grundschnelligkeit bis zum Ziel aus. Mit einer Zeit von 1:10:39 Stunden konnte Marcel Knape seinen ersten Sieg am Rennsteig feiern. Nur 9 Sekunden später erreichte Roy Meingast das Ziel in Schmiedefeld als Zweiter. Thomas Häusler wurde für sein engagiertes Rennen mit dem dritten Podiumsplatz und einer starken Laufzeit von 1:11:14 Stunden belohnt.
Den Kampf um die Plätze lieferten sich wie in den Vorjahren die „üblichen Verdächtigen“. Der letztjährige Dritte Thomas Kühlmann von der TU Ilmenau belegt nach 1:14:42 Stunden den vierten Rang. Die beiden Suhler Michael Herr und Sebastian Schlott komplettierten die besten Sechs des Gesamteinlaufes. Michael Herr startete für die Uni Stuttgart und benötigte 1:15:00 Stunden, Schlott vom SWV Goldlauter erreichte nach 1:15:11 Stunden das Ziel. Erwähnenswert ist der zehnte Gesamtrang des einundfünfzigjährigen Stephan Bayer von der Laufgruppe Süd des Rennsteiglaufvereins in der beachtlichen Zeit von 1:17:31 Stunden.
Eine kleine Überraschung gab es bei der Entscheidung der Damen. Hier konnte die mitfavorisierte Nicole Kruhme ihren ersten Gesamtsieg feiern. Nicole läuft für den gastgebenden Rennsteiglaufverein/Laufgruppe Süd und setzte sich von Rennbeginn an die Spitze der Frauen. Sie hielt die etwas schneller einzuschätzende Daniela Oemus von der Uni Jena immer leicht auf Distanz und spielte ihre bessere Streckenkenntnis aus. Am Ende standen für Nicole Kruhme mit 1:22:32 Stunden und für Daniela Oemus mit 1:22:57 Stunden hervorragende Laufzeiten zu Buche. Als Dauergast auf dem Podium erkämpfte sich die ehemalige Biathletin Juliane Döll vom WSV Oberhof Platz drei. Ihre Laufzeit betrug 1:24:44 Stunden.
Mit Trainingsrückstand in die Saison gestartet, entschied sich die Marathonsiegerin des Vorjahres, Kristin Hempel, für einen kurzfristigen Start beim Halbmarathon. Sie erreichte nach 1:26:13 Stunden als Vierte das Ziel. Platz fünf erlief sich Franziska Stebner vom LC Paderborn in einer Zeit von 1:26:43 Stunden. Als Sechste des Gesamteinlaufes der Damen kam Rebecca Gessat vom LC Dübener Heide nach 1:27:21 Stunden ins Ziel.
Stimmt so nicht ganz mit der sofortigen Führung von Nicole. Wenn du als Rennbeginn ab km 4 verstehst dann ja. Denn beim Start aus Oberhof raus lief Daniela als führende Frau, nach km 2 dann Kopf an Kopf bis schließlich Nicole ab km 4 ihre tollen Bergqualitäten bewies und langsam davon zog. Daniela blieb jedoch ständig auf Tuchfühlung auf etwa 150 m hinter Nicole und konnte dies auf den letzten km noch einmal stark verkürzen.
Ich habe mich auf die Informationen aus der Pressekonferenz verlassen. Dazu ist sie ja auch da.
Festzustellen bleibt, daß beide Läuferinnen sich zu hervorragenden Leistungen angetrieben haben, und das hat die diesjährige Damenkonkurrenz doch sehr aufgewertet.