In Thüringen gibt es mehrere große und etablierte Laufveranstaltungen, wobei der Rennsteiglauf der wohl bekannteste unter ihnen ist. Im Jahre 2009 fand sich in Altenburg, der ehemaligen Residenzstadt im Osten Thüringens, die vor allem wegen des Skatspiels und diverser Lebensmittel bekannt ist, eine Gruppe von Leuten, welche sich entschieden, hier eine neue Laufveranstaltung zu etablieren. Und so fand am 06. Juni 2009 der erste Skatstadtmarathon statt. Zu dieser Zeit glaubte noch niemand daran, dass nur 5 Jahre später mehr als 3.100 Läuferinnen und Läufer zu dieser Veranstaltung pilgern werden.
Doch am Samstag, dem 08. Juni 2013, fanden sich genauso viele Menschen in Altenburg ein, um auf einer der zahlreich angebotenen Strecken zu starten. Neben Kinder- und Schülerläufen gab es einen Einsteigerlauf über 5,4 Kilometer sowie einen Lauf über 13,3 Kilometer, Halbmarathon und Marathon. Der Start bei allen Strecken erfolgte in diesem Jahr erstmalig nicht direkt auf den Markt, sondern neben dem Rathaus in der Moritzstraße. Dabei führte die Strecke die Läufer vorbei an verschiedenen Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel dem großen Teich, dem Kunstturm oder dem Schloss von Altenburg.
Traditionell wurden zunächst die Marathonläufer auf den Rundkurs, bei dem zweimal die Halbmarathonrunde gelaufen werden musste, durch die Stadt geschickt. Der Startschuss erfolgte um 9 Uhr. Unter den Startern war neben dem Altenburger Steven Michel auch der Halbmarathonsieger des Vorjahres, Vincent Hoyer vom LFV Oberholz zu finden. Von Beginn an lief der Leipziger Hoyer ein einsames Rennen, absolvierte die erste Hälfte in 1:15 Stunden und damit mit fast 7 Minuten Vorsprung auf den noch an zweiter Stelle liegenden Steven Michel (SV Lerchenberg).
Auf der sehr anspruchsvollen Strecke konnte Hoyer mit einer Zeit von 2:34:23 Stunden den Sieg erlaufen und stellte dabei trotz der warmen Temperaturen einen neuen Streckenrekord auf. Auf den zweiten Platz folgte nicht, wie zuerst vermutet, Steven Michel, der das Rennen in der zweiten Runde aufgeben musste, sondern Jens Hesselbarth aus Leipzig mit einer Zeit von 2:49:20 Stunden. Platz drei ging an Mario Stach (LG Bördeläufer) mit 2:59:28 Stunden. Nach der Premiere-Veranstaltung 2009 war dies erst das zweite Mal, dass auf der Marathonstrecke die ersten drei Plätze mit einer Zeit von unter drei Stunden weggingen.
Bei den Frauen gewann die in Jena lebende Bianca Josten mit einer Zeit von 3:26:09 Stunden. Dabei konnte sie bei ihrem ersten Marathon, für den sie sich erst am Vortag entschieden hatte, gleich einen Sieg erringen. Mit fast 12 Minuten Rückstand und einer Zeit von 3:37:43 Stunden erreichte Christine Fischer von der FSU Jena den zweiten Platz. Gabi Thiele (WSV Ilmenau) sicherte sich mit 3:46:30 Stunden den dritten Platz bei den Frauen. Insgesamt starteten 125 Läuferinnen und Läufer bei recht sommerlichen Temperaturen über die Marathondistanz, von denen 106 das Ziel erreichten.
Beim Halbmarathon standen die beiden Favoriten mit der mehrmaligen Siegerin Juliane Heinze vom AC Apolda und dem aus Altenburg kommenden Lars Rößler (LAZ Leipzig) fest. Doch bei den Männern war auch der für den LVR Geiselhöring startende Michael Tümmler nicht außer Acht zu lassen, konnte er doch mit sehr guten Frühjahrsleistungen schon seine Form unter Beweis stellen. Der Startschuss zum Halbmarathon fiel um 10 Uhr. Sofort konnte sich Rößler an die Spitze des Feldes setzen, wobei ihm Michael Tümmler anfangs noch folgte. Im Verlauf des Rennens musste er jedoch abreißen lassen und kämpfte seit dem um den zweiten Platz. Lars Rößler gewann den Halbmarathon in einer Zeit von 1:16:30 Stunden klar vor Michael Tümmler, der das Ziel in 1:24:31 Stunden erreichte, was für die Strecke und Bedingungen eine sehr gute Zeit ist. Auf dem dritten Platz kam der Jenaer Student Georg Wurschi (kfo-weimar.de) nach 1:25:22 Stunden.
Etwas mehr Spannung versprach das Rennen bei den Frauen, da neben Juliane Heinze auch die aus Erfurt stammende Karolin Robe vom LFV Oberholz gemeldet war. Nach einem beherzten Rennen konnte Heinze mit einer Zeit von 1:30:09 Stunden den Sieg erringen und sogar ihren erst ein Jahr alten Streckenrekord um wenige Sekunden verbessern. Karoline Robe folgte mit 1:31:25 Stunden auf dem zweiten Platz. Mit deutlichem Abstand erreichte Dana Richter (LG Bördeläufer) in 1:48:03 Stunden den dritten Platz.
Die Streckenführung über 13,3 Kilometer verlief weitestgehend wie die Halbmarathonstrecke, jedoch blieb den Teilnehmern der Anstieg zur Poschwitzer Höhe und zum Schloss von Altenburg erspart. Um den Einlauf der ersten Frau über den Halbmarathon zu feiern, erfolgte der Startschuss ein paar Minuten nach 11:30 Uhr. Sofort setzte sich vom Hauptfeld eine Führungsgruppe um den späteren Sieger Christian Bernstein (SG Spergau) ab, der das Rennen in einer Zeit von 48:11 Minuten gewann. An die Vorjahres-Siegerzeit von Philipp Bartholomäi kam er jedoch nicht heran. Auf den Plätzen zwei und drei folgten in 50:46 Minuten Toni Keller (VSG Saaletal Wetting) und der Jenaer Carsten Löser.
Bei den Frauen konnte die Vorjahressiegerin Steffi Bernstein, die ebenfalls für den SG Spergau startet, ihren Sieg in einer Zeit von 58:07 Minuten wiederholen. Ihr folgten mit einem deutlichen Abstand von fast 10 Minuten Heike Korb vom 1. ASV Annaberg in 1:08:03 Stunden und die Altenburgerin Janina Märker in 1:08:52 Stunden.
Wie schon in den Jahren zuvor konnten sich die Läufer auch in diesen Jahr über eine sehr gute Organisation der Veranstaltung sowie eine reichhaltige Verpflegung auf der Strecke und im Ziel freuen. Jeder Läufer erhielt im Ziel eine Finisher-Medaille in Form einer Skatkarte, die die Sammlung aus den anderen Jahren ergänzt.
In diesem Jahr zählte der Marathon in Altenburg zum Marathoncup des Onlineportals Marathon4You.de, was Läufer aus ganz Deutschland anzog. Bezogen auf das Vorjahr konnte man die Anzahl der Finisher noch einmal auf insgesamt 2662 steigern, was aufgrund der großen Hitze ein beeindruckendes Resultat ist. Der 6. Skatstadtmarathon findet am 14. Juni 2014 statt und freut sich auf weiteren Teilnehmerzuwachs.
Ein sehr schöner Bericht.
Leider habt Ihr den Paar-Staffel-Marathon in Wort und Bild völlig vergessen. Auch hier waren viele Aktive jeweils auf der Halbmarathondistanz gemeinsam mit den Marathonis ab 9 Uhr auf der Strecke unterwegs.