Am 6. Juni fand in Altenburg die Erstauflage des Skatstadtmarathons statt. Mit etwa 1700 Läufern auf den verschiedenen Langstrecken und in den Kinderläufen avancierte der Lauf schon bei seiner Premiere zu einer der größten Laufveranstaltungen in Thüringen. Teilnehmer und Journalisten lobten die Veranstaltung in höchsten Tönen. Nur das Regenwetter über Altenburg trübte das Gesamtbild.
Vielerorts in Deutschland verzeichnen die Marathonveranstalter sinkende Teilnehmerzahlen. In Thüringen dagegen scheint noch Interesse an neuen Marathonläufen zu bestehen: Im vergangenen Jahr fand die Premiere des Saale-Rennsteig-Marathons statt und in diesem Jahr tauchte mit dem Skatstadtmarathon ein weiterer Marathon in den Laufkalendern auf. Das Organisationsteam des Skatstadtmarathons vom Kanu- und Freizeitsportverein Altenburg-Windischleuba schaffte es innerhalb eines Jahres, einen der größten Läufe in Thüringen auf die Beine zu stellen. Die Teilnehmerzahl von 1700 (Veranstalterangabe) ist umso bemerkenswerter, da viele Thüringer Läufer am gleichen Wochenende bei der Thüringer Landesmeisterschaft antraten und am gleichen Tag im nahen Chemnitz ebenfalls ein Marathon ausgetragen wurde.
Die Altenburger Strecke taugt nicht für ganz schnelle Zeiten: Viele Kopfsteinpflasterpassagen in der Altenburger Innenstadt, knackige Anstiege zum Stadtwald und im Schlosspark sowie viele Kurven und wechselnde Untergründe erschweren das schnelle Laufen.
Marathon
Im Marathonlauf der Männer gingen alle Podestplätze an Altenburger. Zunächst sah alles nach einem klaren Sieg des gebürtigen Altenburgers Torsten Schneider vom LAZ Puma Troisdorf/Siegburg aus. Der M35-Athlet ging das Rennen forsch an und lief zunächst mit dem Sieger des Halbmarathons zusammen. Auf der zweiten Runde des Marathons musste er sein Tempo jedoch drosseln, so dass der zwischenzeitlich mehrere Minuten zurückliegende Steven Michel (LG eXa Leipzig) bis auf eine halbe Minute an Schneider heranlaufen konnte. Am Ende musste Torsten Schneider kämpfen, um seinen Vorsprung ins Ziel auf dem Altenburger Marktplatz zu retten. Nach 2:40:23 Stunden konnte er über seinen Sieg jubeln. Steven Michel folgte in 2:41:09 Stunden als Zweiter der Gesamtwertung und Erster der Altersklasse M30. Platz drei ging an Lars Rößler in 2:56:08 Stunden. 143 Männer waren zum Start des Marathons angetreten.
Nur 12 Frauen traten auf der Marathonstrecke an. Hier waren die Abstände im Ziel deutlicher. Silvia Schmied aus Halle gewann in 3:21:37 Stunden mit großem Vorsprung vor Ute Pein vom PSV Leipzig (3:35:06). Platz 3 ging nach Bayern an Petra Kappauf von der IfL Fichtelgebirge. Sie blieb in 3:54:54 noch unter vier Stunden.
Halbmarathon
Aus dem Feld der 345 Halbmarathonläufer ragte der pfeilschnelle Detlef Beier vom LC Auensee Leipzig heraus. Der bereits in der M50 startende Beier dominierte das Rennen auf der schweren Halbmarathonstrecke und lief starke 1:16:56 Stunden. Auch die weiteren Podestplätze gingen an Teilnehmer aus den Nachbarländern: Lennart Hermann aus Dresden wurde in 1:19:28 Zweiter vor Sebastian Zschocke aus Halle (1:20:26).
In der Frauenwertung sicherte sich Katrin Weigel vom LT Bauerfeind Zeulenroda den Gesamtsieg in 1:38:35 Stunden vor der Leipzigerin Nicole Müller-Bütow (1:46:22) und Virginie Wiegand aus Kassel (1:48:51).
11 Kilometer
Das Rennen über 11 Kilometer war schwächer besetzt als die beiden anderen Hauptläufe. Von den 224 Teilnehmer lief René Hänchen vom SV Lerchenberg Altenburg am schnellsten. Er benötigte 43:26 Minuten. Bei den Frauen siegte die W40-Läuferin Steffi Bernstein von der SG Spergau in 48:50 Minuten.
Skatstadtmarathon auch 2010
Die Organisatoren des Skatstadtmarathons bemühten sich bei der Erstauflage um Professionalität. Die umfassende und aktuelle Internetseite sowie die intensive Pressearbeit dürften dazu beigetragen haben, dass derart viele Sportler nach Altenburg kamen. Auch um ein besonderes Rahmenprogramm war man bemüht. Unter anderem hatte man den Extremsportler Thomas Dold eingeladen. Dold ist Weltmeister und Weltrekordhalter über viele Distanzen im Rückwärtslaufen sowie merhmaliger Sieger bei vielen Treppenläufen auf der ganzen Welt. Er stellte sich in Altenburg interessierten Sportler zu einem ungewöhnlichen Duell auf dem Stepper. Zudem gingen in Altenburg viele Hundert Kinder und Schüler über 400 Meter und 3 Kilometer an den Start.
Ob es einen zweiten Skatstadtmarathon geben wird? „Wir müssen überlegen, ob wir es jedes Jahr schaffen. Eine Variante alle zwei Jahre fände ich nicht schlecht“, hatte Mit-Organisator Ulf Pohling der Osterländer Volkszeitung noch unmittelbar nach der Veranstaltung gesagt. Doch nun steht bereits fest: Nach dem Erfolg der Erstauflage wird der anspruchsvolle Marathonlauf am 12. Juni 2010 erneut ausgetragen.