Nachdem im Frühjahr das Hochwasser in Jena zu großen Schäden an den Sportanlagen der Oberaue führte und die Absage des Jugendmeetings den Jenaer Leichtathletikverein LC Jena in große finanzielle Schwierigkeiten brachte, ist in den letzten Monaten schon so einiges wieder in Ordnung gebracht wurden. So ist die Leichtathletikanlage im Ernst-Abbe-Stadion wieder verwendbar und auch der restliche Sportbetrieb wurde so langsam wieder aufgenommen. Leider ist die Lage der Jenaer Vereine immer noch recht schwierig, weshalb jedoch trotz allem der 17. Jenaer Sommernachtslauf am letzten Freitag im August vom LC Jena und den Stadtsportbund ausgetragen wurde.
Der eigentliche Sommernachtslauf ist eine Strecke über 10 Kilometer, die auf einem 2,5 Kilometer langem Rundkurs durch die Oberaue gelaufen wird. Dabei führte die Strecke die Läufer zunächst heraus aus dem Marathontor des Ernst-Abbe-Stadions in Richtung Innenstadt. Vorbei am Universitätssportzentrum und dem Märchenbrunnen ging es dann wieder zurück zum Stadion, wo noch einmal 300 Meter auf der Tartanbahn zurückgelegt werden mussten, bevor es auf die nächste Runde oder ins Ziel ging. Neben dem 10 Kilometer langen Lauf wurde noch ein Einsteigerlauf über 5 Kilometer sowie ein Teamlauf über 2,5 Kilometer angeboten. Für die Kinder gab es Strecken zwischen 500 Meter und 2 Kilometer, die rege in Anspruch genommen wurden. Vor allem der Zuckertütenlauf erfreute sich dabei einer großen Beliebtheit.
Um 16:45 Uhr erfolgte zunächst der Start des Teamlaufs, bei dem insgesamt 22 Mannschaften an den Start gingen. Dabei konnte das Team der LG Jena mit einer Zeit von 9:46 Minuten einen Start-Ziel Sieg erringen. Den ersten Platz bei den Frauen belegte die Mannschaft KIJ 6, der Kommunalen Immobilien Jena, in einer Zeit von 11:58 Minuten. Beim Teamlauf musste die Strecke über 2,5 Kilometer zu dritt zurückgelegt werden, wobei die Zeit des letzten Läufers gewertet wurde. Es bot sich demzufolge an zusammen zu laufen und den langsamsten Läufer zu unterstützen.
Der Startschuss zum Einsteigerlauf erklang um genau 17:15 Uhr, bei dem mit insgesamt 68 Teilnehmern ein neuer Rekord zu verbuchen war. Bei den Männern setzte sich nach ungefähr einem Kilometer Lars Rößler (LG Jena/ LAZ Leipzig) an die Spitze des Feldes und konnte bis zum Ende des Rennens seinen Vorsprung auf gut eine Minute auf den zweitplatzierten Paul Bauer (LG Berlin Süd) ausbauen. Mit einer Zeit von 17:24 Minuten beendet er das Rennen, wobei ihm Bauer in 18:26 Minuten folgte. Auf den dritten Platz kam Frank Heinemann (Saalfelder LV) in einer Zeit von 18:38 Minuten.
Auch bei den Frauen konnte Daniela Oemus (SV Blau-Weiss Bürgel), die ebenfalls zur Trainingsgruppe der LG Jena gehört, in einer Zeit von 19:27 Minuten einen klaren Sieg erzielen. Erst gut 2 Minuten später folgte ihr die Jenaerin Julia McGibbon in einer Zeit von 21:32 Minuten. Auf dem dritten Platz folgte Mathilda Neubauer von SSV Eintracht Naunburg in 22:12 Minuten. Im Vergleich zum Vorjahr konnte der Lauf wieder auf der Strecke von 2011 ausgetragen werden, da die zahlreichen Bauarbeiten im Bereich des Saale-Ufers abgeschlossen sind. Somit ist ein direkter Vergleich der Zeiten mit 2012 nicht möglich, jedoch lagen die Siegerzeiten sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen deutlich unter denen von 2011.
Der Start des Sommernachtslaufs erfolgte dann nach dem Zieleinlauf aller 5-Kilometer-Läufer pünktlich gegen 18 Uhr. Es gingen insgesamt 259 Läuferinnen und Läufer an den Start, was in etwa auf den Niveau des Vorjahres lag. Dabei versprach die Startliste mit Jan Burzik (Team Laufladen) und Steffen Tostlebe (Blau-Weiss Bürgel) bei den Männern und Nora Kusterer (SV Oberkollbach / LG Jena) bei den Frauen ein schnelles Rennen. Und so setzten sich nach einer Runde das Duo aus Burzik und Tostlebe auch klar vom Rest des Feldes ab. Der spätere drittplatzierte Thomas Häusler (SV Hermsdorf) konnte den beiden aufgrund einer längeren Verletzungspause leider nicht folgen, führte jedoch erfolgreich die Verfolgergruppe an.
Nachdem die beiden Ersten lange Zeit zusammen gelaufen sind, konnte sich Tostlebe in der letzten Runde erfolgreich vom Vorjahressieger Burzik absetzen und gewann das Rennen in einer Zeit von 32:41 Minuten vor Jan Burzik, der in 32:59 Minuten das Ziel erreichte. Thomas Häusler lief nach 34:03 Minuten als dritter ins Abbe-Stadion ein. Somit konnte Tostlebe auf alter Strecke seinen Sieg aus 2011 wiederholen und seine damalige Siegerzeit um mehr als 30 Sekunden unterbieten.
Bei den Frauen stand die Favoritin mit der Marathonläuferin Nora Kusterer, die mit dem zweiten Platz beim Leipzig Marathon eine der schnellsten Jenaer Marathonzeiten erlaufen konnte, schon fest. Und so machte sie schon von Beginn des Rennens den Männern richtig Druck und führte sogar in der ersten Runde eine Gruppe von ungefähr 5 Männern an. Unangefochten konnte sie nach einer Zeit von 37:13 Minuten das Ziel erreichen, was für ihren Herbsthöhepunkt in München wohl eine noch schnellere Zeit als in Leipzig versprechen könnte. Auf den zweiten Platz folgte Kusterer in 42:45 Minuten Christine Fischer aus Jena, gefolgt von Birgit Gruner in 44:06 Minuten.
Der Jenaer Sommernachtslauf war wieder eine sehr gut organisierte Veranstaltung, bietet doch der Einlauf auf der blauen Tartanbahn des Abbe-Stadions eine besondere Kulisse. Nach dem Hochwasser im Frühjahr und den damit verbundenen dramatischen Folgen war es wichtig, wieder eine Breitensportveranstaltung auf dem Gelände ausführen zu können. Aufgrund der geplanten Umbauarbeiten ist es jedoch fraglich, ob die Veranstaltung noch einmal wie gewohnt stattfinden kann.
Weitere Bilder vom Sommernachtslauf sind auf der Facebookseite der LG Jena zu finden.