Alleinstellungmerkmal ist ein Begriff von Tourismusfachleuten für Dinge, die man früher einfach Besonderheit nannte. Ein Alleinstellungsmerkmal der Thüringer Laufszene sind inzwischen die Untertage-Läufe in stillgelegten Bergwerken. Erst Ende Februar fand der Kristallmarathon in Merkers statt und am 4. März folgte nun der 1. Glückauf – Brügman – Halbmarathon in Sondershausen. Damit knüpft der veranstaltende SC im.puls Erfurt an die große Resonanz ihres Kristalllaufes über 10 km und ihres Untertage-Marathons an. Beide Veranstaltungen sind regelmäßig frühzeitig ausgebucht.
Zwar wurde beim ersten Halbmarathon mit 156 Läufern das Limit von 400 Startplätzen nicht ausgeschöpft, doch könnte sich dies im kommenden Jahr schon ändern. Das Starterfeld in diesem Jahr war bereits deutlich überregional und so fanden Läufer aus Orten wie Leverkusen, Stralsund und Nürnberg den Weg nach Sondershausen.
Man kann sich trefflich darüber streiten, ob die Untertage-Läufe eher sportliche Wettkämpfe oder Events sind. Sicher haben sie von beiden Aspekten etwas und jeder Läufer wird selbst entscheiden, worauf er mehr Wert legt. Das spektakuläre Umfeld im alten Salzbergwerk, die Bergmannskapelle beim Start und der Lauf mit Helm trugen dazu bei, dass es für jeden Starter ein ganz besonderer Lauf war.
Gelaufen wurde wie beim Kristalllauf auf einer anspruchsvollen Runde von 5,27 km mit jeweils 120 Höhenmetern. Lag am Start die Temperatur noch im angenehmen Bereich, war am Ende der langen Steigung eine deutlich größere Hitze spürbar. Hinzu kam die geringe Luftfeuchtigkeit von 30%, die dafür sorgte, dass die beiden Verpflegungsstellen auf jeder Runde guten Zuspruch hatten.
Sieger bei den Herren wurde Michael Müller von der heimischen SV Glückauf Sondershausen in 01:29:12 vor seinem Vereinskameraden René Große, der 01:30:34 lief. Deutlich war der Abstand zum Dritten Wolfgang Schleicher aus Wernberg, der nach 01:35:17 in das Ziel kam.
Bei den Frauen gewann Silvia Schmied aus Halle in 01:51:50 vor Gesine Thomas vom SV Bad Berka (01:54:24) und Tina Maßuch vom TV Scheeßel (1:55:36).