An einem Tag, an dem die besten Läufer des Ilm-Kreises in Ohrdruf um deutsche und Thüringer Titel kämpften, nutzten Triathleten und Mountainbiker die Gunst der Stunde und machten den Gesamtsieg beim 31. Flößgrabenlauf des SV 90 Gräfenroda unter sich aus.
Für Enrico Schmöller vom HSV Weimar war es der zweite Sieg auf der anspruchsvollen 16,8-Kilometer-Strecke. Vor drei Jahren stand der 32-jährige Triathlet schon einmal ganz oben auf dem Siegerpodest. Diesmal verwies er in 1:04:42 Stunden mit Wolf Jurkschat und Chris Oemus zwei Athleten auf die Ränge, die eigentlich eher im Radsattel zu Hause sind.
„Es war ganz schön anstrengend. Ich habe doch gemerkt, das sich zuletzt wenig trainiert habe. Ich bin in den letzten drei Monaten vielleicht viermal gelaufen“, so das Fazit das Siegers, der in diesem Jahr bereits beim Ironman im österreichischen St. Pölten Platz 75 unter rund 3000 Startern belegte und als nächstes Ziel den Weimarer Stadtlauf anvisiert.
Das Rad gegen die Laufschuhe eingetauscht hat in diesem Jahr Wolf Jurkschat von der LG Frauenwald. „Für effektives Radtraining fehlt mir die Zeit“, erklärte er nach 1:05:00 Stunden im Ziel. Im Vergleich sei der Flößgraben schwerer laufen denn zu fahren. „Mit dem Rad kann man doch mal die Beine hochnehmen, dass geht beim Laufen natürlich nicht.“
Mit deutlichem Abstand auf Platz drei folgte Chris Oemus, wie Jurkschat Altersklasse 35, vom 1. Suhler Mountainbike-Club in 1:11:01 Stunden. Auch der Sieg in der Radwertung ging nach Suhl. Thomas Kopplin (AK 50) bewältigte die Strecke in 35:24 Minuten, trotz eines Handicaps. „Es waren heute viele Fußgänger auf der Strecke“, erklärte er. „Aber es ist eine richtig schöne Strecke, eine schöne Veranstaltung.“ Zweiter wurde Benno Weber (M30), ebenfalls vom MTB Suhl, in 35:47 Minuten.
Schnellste unter den nur vier Damen im Hauptlauf war Antje Müller aus Gräfenroda in 1:35:32 Stunden. Über zwei Kilometer erzielten Michelle Krannich (ThSV Geschwenda, W12) und Paul Potratz (WSSV Suhl, M13) mit 8:42 Minuten die schnellste Zeit. Über 1 Kilometer waren es Willi Queißer (LSV 1971 Ilmenau, M10) mit 3:25 Minuten und Jennifer Zink (SV 90 Gräfenroda, W10) in 3:46 Minuten. Vor allem in den Kinder- und Bambinoläufen hatten sich der Nachwuchs vom Gastgeber SV 90 Gräfenroda und vom SWV Goldlauter heiße Duelle geliefert.
Insgesamt gingen 93 Kinder und 73 Jugendliche und Erwachsene an den Start. „Eine gute Zahl, vor allem wenn man bedenkt, wie viele Veranstaltungen heute noch sind“, zeigte sich Achmed Gundelwein zufrieden. Die Wintersportler des SV 90 hatten bei der Ausrichtung Unterstützung von anderen Abteilungen des Vereins, von den Natur- und Heimatfreunden, der Bergwacht und den freiwilligen Feuerwehren Gräfenroda und Frankenhain bekommen. Da auch das Wetter mitspielte wurde es eine rundum gelungene Veranstaltung.