Melanie Schulz von der LG Ohra Hörselgas hat bei den Deutschen Halbmarathonmeisterschaften in Bad Liebenzell die Bronzemedaille gewonnen. Die 30-jährige Thüringerin war als Titelverteidigerin ins Rennen gegangen, musste sich mir ihrer Zeit von 1:15:56 Stunden aber Ingalena Heuck und Bernadette Pichlmaier aus Bayern geschlagen geben. Im Rennen der Männer liefen gleich fünf Thüringer Athleten persönliche Bestzeiten. Stefan Hubert vom SV Sömmerda sorgte dabei als 23. mit einer Zeit von 1:08:41 Stunden für das beste Ergebnis.
Frauen und Senioren
Für Melanie Schulz war es bereits der zweite Halbmarathonlauf in dieser Saison. Ende März hatte sie beim Berliner Halbmarathon in 1:14:15 Stunden eine persönliche Bestzeit aufgestellt. Nach nur drei Wochen Erholung war in Bad Liebenzell nicht zu erwarten, dass sie erneut in den Bereich ihrer Bestzeit laufen würde. Ohnehin diente der Halbmarathon Melanie Schulz nur als Vorbereitung für ihren nächsten Marathonlauf, den sie Anfang Mai bei den Europäischen Polizeimeisterschaften in Prag absolvieren wird. Dort will sie sich mit einer schnellen Zeit um 2:35 Stunden für die Leichtathletik-Europameisterschaften in Barcelona empfehlen.
Die Strecke führte über eine Einführungsrunde im Ort sowie auf drei 6-Kilometer-Schleifen über einen asphaltierten Radweg und eine Bundesstraße nördlich von Bad Liebenzell. Die Frauen starteten gemeinsam mit den Senioren ab Altersklasse 40 um 11:45 Uhr. Zu dieser Zeit war es in dem kleinen Kurort im Nordschwarzwald bereits sehr warm geworden.
Trotz der nicht idealen Bedingungen gestaltete Melanie Schulz das Rennen offensiv und lief auf 3 Kilometer langen Einführungsrunde zunächst mit Bernadette Pichelmaier von der LAG Mittlere Isar an der Spitze. Doch Schulz musste die Deutsche Marathonmeisterin Pichelmaier früh ziehen lassen und bestritt das Rennen fortan an der Seite von Ingalena Heuck (LG Stadtwerke München). Heuck konnte dann auf der letzten Runde die lange führende Pichelmaier noch abfangen und in 1:14:54 Stunden erstmals den Deutschen Meistertitel gewinnen. Hinter den beiden kam Melanie Schulz als sichere Dritte nach 1:15:56 Stunden ins Ziel.
Bei den Titelkämpfen der Senioren mischte nur ein einziger Thüringer Läufer mit: Jürgen Tuch vom FSV Meuselwitz. Er ging das Rennen forsch an und lief auf den ersten Kilometern mit der Frauenspitze. Dieses Tempo hielt er jedoch nicht bis zum Ende durch und kam so nach 1:17:33 Stunden als Sechster seiner Altersklasse M50 ins Ziel. Vor zwei Jahren hatte er auf selber Strecke in 1:15:07 Stunden die Silbermedaille gewonnen.
Männer
Das Rennen der Männer fand bei idealen Bedingungen statt. Zum Startschuss um 9:45 Uhr war es im Nagoldtal noch angenehm kühl. Aus Thüringer Sicht fehlten die starken Erfurter Christian Biele und Christian Seiler. Besonders Christian Seiler wurde schmerzlich vermisst, denn er hätte in das Rennen um die Medaillen eingreifen können. Der Kurs in Bad Liebenzell liegt ihm: Vor drei Jahren hatte er hier als Vierter der Deutschen Meisterschaft seine Halbmarathon-Bestzeit von 1:06:34 Stunden aufgestellt. Nach einer schweren Verletzung ist für ihn die Saison 2010 aber bereits beendet.
Dennoch gab es gute Resultate von Thüringer Athleten. Stefan Hubert vom SV Sömmerda lief auf Platz 23 als bester Thüringer ins Ziel. Er war das Rennen forsch angegangen und wurde dafür mit einer neuen persönlichen Bestzeit von 1:08:41 belohnt. Hinter ihm erreichten die lange gemeinsam laufenden Alexander Fritsch (LSV Lok Arnstadt) und Arne Leipziger (LG Ohra Hörselgas) nach einer rasanten Aufholjagd auf Rang 24 und 26 das Ziel und stellten dabei in 1:08:45 und 1:08:55 ebenfalls persönliche Bestzeiten auf.
Dem vierten Thüringer Marcel Knape (LG Ohra Hörselgas) fehlten nur wenige Sekunden, um die magische Marke von 1:10 Stunden zu unterbieten. Nur eine Woche nach seinem zweiten Platz bei der Thüringer Halbmarathonmeisterschaft gelang es ihm trotzdem, seine persönliche Bestleistung aus dem Vorjahr auf 1:10:17 zu verbessern. Er kam damit auf Rang 37 des stark besetzten Meisterschaftsrennens. Das Team der LG Ohra Hörselgas komplettierte Christian König auf Rang 53, der 1:11:28 Stunden lief.
In den vergangenen Jahren haben die Athleten des Laufclubs Erfurt, die jetzt im Trikot der LG Ohra Hörselgas antreten, immer wieder Medaillen in der Mannschaftswertung der Deutschen Halbmarathonmeisterschaften gewonnen. Geschwächt durch die Ausfälle ihrer Spitzenläufer reichte es für sie in diesem Jahr allerdings nur zu Platz 8 im stark besetzten Teamklassement. Als zweites Thüringer Team landete hier der LSV Lok Arnstadt auf Rang 20. Neben Alexander Fritsch erreichten für den LSV Lok Marian Münster in persönlicher Bestzeit von 1:17:54 und Stefan Senz in 1:24:40 Stunden das Ziel.
Ein klasse Artikel – mich interessiert immer brennend, wie die thüringer Läufer im Vergleich mit den anderen Bundesländern stehen.
Ich gratuliere allen läufern zu den Bestzeiten.
Habe von einer schweren Verletzung Christian Seilers gelesen.
Da läuft er sicher auch nicht den Supermarathon beim Rennsteig. Schade – ich hoffe er wird gesund und kann an seine Leistungen anknüpfen.
Danke Alexander für den Artikel