Eine kleine Nachlese zum Berlin-Marathon aus thüringer Sicht: Der Startschuss für die ca. 35.000 Starter fiel um 9.00 Uhr bei noch angenehmen 13 Grad Celsius. Auf den ersten Kilometern konnten die Läufer in vielen schattigen Häuserschluchten noch nichts von der angekündigten Hitze spüren. Spätestens ab der Halbmarathonmarke wurde es dann aber auch für die schnellsten Läufer mit über 20 Grad unangenehm warm. Auf den anstrengenden letzten Kilometern über den Kurfürstendamm und die Straße Unter den Linden konnte kaum noch im Schatten gelaufen werden. Das war auch der Grund dafür, dass viele Läufer auf der zweiten Rennhälfte langsamer wurden.
Für Christian Seiler vom LC Erfurt, 3-maligen Sieger des Rennsteig-Marathons, lief der zweite Anlauf in Berlin allerdings perfekt. Nachdem er im vorigen Jahr bei Kilometer 40 das Rennen aufgeben musste, gelang ihm in diesem Jahr ein sehr konstanter Lauf. Nach 2:18:11 Stunden erreichte er das Ziel. Damit blieb er nicht nur deutlich unter seinem Ziel 2:20 Stunden zu laufen, sondern wurde als Gesamtsiebtzehnter auch bester deutscher Läufer. Sollte Seiler diese Leistung im Frühjahr 2010 nochmals bestätigen können, dürfte er ein ernsthafter Kanditat für eine EM-Teilnahme in Barcelona sein.
Auch die schnellste deutsche Frau des Berlin Marathons kam aus Thüringen. Melanie Schulz vom LC Erfurt beendete ihren zweiten Marathon in 2:44:56 Stunden auf dem elften Gesamtplatz. Allerdings verfehlte sie ihre angestrebte Zielzeit von unter 2:38 Stunden nach einem Einbruch auf der zweiten Streckenhälfte deutlich.
Zu den schnellen Thüringern im Marathonfeld der Männer gehörte auch Peter Rodewald vom LSV Lok Arnstadt, der im Mai in Mainz Deutscher Marathon-Vizemeister wurde. In Berlin wollte er seine Bestzeit von 2:23 Stunden unterbieten. Doch schon vor der Halbmarathonmarke bekam Rodewald muskuläre Probleme und musste das Rennen später bei Kilometer 23 aufgeben.
Sein Vereinskamerad Alexander Fritsch gab indes sein Marathondebüt. Sein heimliches Ziel war es, um die 2:30 Stunden zu laufen. Bemerkenswert, dass er dieses Ziel gleich bei seinem ersten Marathon mit einer Superzeit von 2:30:24 Stunden aufgrund einer sehr guten Renneinteilung realisierte.
Die Überraschung aus thüringer Sicht ist aber Christian König vom VfL Ellrich. Der 22-jährige ehemalige Fußballer läuft erst seit zwei Jahren. Er lief letztes Jahr in Berlin seinen ersten Marathon in 2:46 Stunden. In diesem Jahr teilte er sich seinen Lauf sehr defensiv ein und holte auf der zweiten Hälfte Läufer um Läufer ein. In sensationellen 2:29:52 Stunden erreichte Christian König das Ziel als 53. der Gesamtwertung.
Christian König als fünftbester und Alexander Fritsch als sechstbester deutscher Läufer untermauerten die starke Vorstellung der Thüringer beim bedeutendsten deutschen Laufevent.
Zur Berliner Stammkundschaft gehört auch Martin Wahl (WSV Oberhof). Der 59-jährige erreichte nach 2:49:22 Stunden das Ziel und sicherte sich damit wiedermal den Sieg in seiner Altersklasse. Ebenfalls Wiederholungstäter sind Thomas Drechsler aus Greiz und Knut Weinhold aus Erfurt. Drechsler erreichte 2:45:25 h und Weinhold 2:46:59 Stunden.
Weitere gute Ergebnisse gab es durch den Schmiedefelder Carlo Brömel (2:50:01), den in Jena studierenden Lars Rößler (2:53:49), den Jenaer Andre Czech (2:55:38) sowie Sebastian Seyfarth aus Gera (2:56:42).
Einen riesengroßen Gückwunsch an alle thüringer Läufer! Ich habe ja richtig Appetit für nächstes Jahr bekommen…
Erholt euch gut!
Auch von mir einen Glückwunsch an alle Thüringer Athleten und Respekt für die gezeigten Leistungen!
Hoffe ich kann nächstes Jahr auch am Start sein..
Wünsch euch auch schnelle Erholung und weiterhin gute Beine ;)