Unter besten Bedingungen für ein schnelles Rennen kamen am Sonntag 548 Läufer aus ganz Deutschland ins südhessische Griesheim, um auf einer 2,5 Kilometer-Pendelstrecke die Jagd nach Meisterschaftsmedaillen oder persönlichen Bestzeiten aufzunehmen.
11:30 Uhr fiel der Startschuss auf der fast ebenen Bundesstraße B 26 und auch insgesamt 15 Läufer aus Thüringen, die größtenteils für die drei heimischen Vereine von der LG Ohra-Hörselgas (6 Läufer), dem GutsMuths-Rennsteiglaufverein (4 Läufer) sowie den LSV Lokomotive Arnstadt (2 Läufer) an den Start gingen, wollten dabei mitmischen. Zudem waren drei Thüringer/-innen im Lauftrikot von Vereinen aus anderen Bundesländern unterwegs.
Neue Deutsche Meister wurden bei den Damen Sabrina Mockenhaupt (LG Sieg) sowie bei den Männern André Pollmächer (Rhein-Marathon Düsseldorf).
Aus Thüringer Sicht ragte der Gewinn von Mannschaftssilber durch die LG Ohra-Hörselgas heraus. Im Feld der Männer-Hauptklasse wurde die bärenstarke Teamleistung in der Besetzung Christian Biele, Marcel Bräutigam sowie Christian König mit der Silbermedaille unter insgesamt 79 Mannschaften belohnt. Den Grundstein dafür lieferten Biele (1:06:51 Std.) und Bräutigam (1:08:29 Std.), die auf den hervorragenden Plätzen 7 und 12 der Gesamtwertung jeweils in persönlichen Bestzeiten einkamen. Um ein Haar wäre sogar die Goldmedaille herausgesprungen, hätte der Dritte im Mannschaftsbunde, König (1:11:16 Std.) noch stärker an sein eigentliches Leistungsvermögen anknüpfen können. Trotz seiner Probleme im Rennen sicherte er mit großem Kampfgeist die Medaille für sein Team ab. Steffen Jabin (1:12:45 Std.) lief ebenfalls eine neue persönliche Bestzeit, während der Wiedereinsteiger Christian Seiler sowie Phillip Willaschek (alle LG Ohra-Hörselgas) das Rennen leider angeschlagen aufgeben mussten. Auch der amtierende Rennsteig-Marathonsieger Alexander Fritsch und sein Mannschaftskollege Marian Münster (beide LSV Lok Arnstadt) überzeugten mit ihren Meisterschaftsleistungen auf ganzer Linie. Während Fritsch, durch verletzungsbedingten Trainingsausfall im Vorfeld beeinträchtigt, in 1:08:59 Stunden (Platz 17) seine Halbmarathonbestzeit nur knapp verfehlte, pulverisierte Münster die Seine buchstäblich und lief nach 1:14:47 Stunden über die Ziellinie im Griesheimer TuS-Stadion.Die Athleten der LG Süd des GutsMuths-Rennsteiglaufvereins hatten es vorrangig auf eine Medaille in der Mannschaftswertung der M45 abgesehen und schickten eine starke Seniorenvertretung ins Nachbarbundesland. Trotz sehr guter Leistungen durch Steffen Meyer und Jens Fleischhauer (beide 1:16:30 Std. und AK-Platz 20 und 21) verfehlten sie gemeinsam mit ihrem Mannschaftskollegen Andreas Schmidt (1:20:11 Std.), der auf den letzten Rennkilometern Zeit einbüßte, dieses Ziel um etwa anderthalb Minuten und kamen so auf einen ordentlichen Mannschaftsplatz 5 in der M45. Dass ihre Gesamtzeit in Vorjahren fast immer zu Edelmetall gereicht hätte, unterstreicht die besondere Stärke der diesjährigen Meisterschaften. Stefan Neidhardt (1:18:22 Std.) vom selben Verein war ebenfalls nach längerer Krankheit wieder am Start.
Herausragend war die Goldmedaille des aus Kleinmückern stammenden Jürgen Tuch (Chemnitzer LV), die er sich in einer starken Zeit von 1:16:58 Stunden in der Klasse der über 55-jährigen erkämpfte. Tuch zeigte in der Vergangenheit immer wieder, dass er zu seinen Saisonhöhepunkten, den Deutschen Meisterschaften, punktgenau topfit ist und bestätigte dies erneut eindrucksvoll.Der Steinheider Markus Koch (TV 1848 Coburg) kam in einer Zeit von 1:10:47 Stunden als 32. der Männer-Hauptklasse ein und war damit nicht vollauf zufrieden.
Last but not Least: Juliane Totzke (1:23:13 Stunden) aus Gräfenroda, im Trikot der TSG Heilbronn startend, erreichte als einzige Läuferin aus dem Freistaat im Damenfeld einen 24. Gesamtrang, während sie sich in der Juniorinnenwertung sogar über Bronze freuen konnte. Dies ist umso bemerkenswerter, da sie als eine der jüngsten Läuferinnen am Start war. Die von ihr angestrebte Kadernorm von 1:20 Stunden, die aufgrund ihres tatsächlichen Leistungsvermögens durchaus möglich sein sollte, verfehlte sie an diesem Tage allerdings deutlich.
Mit Melanie Schulz (LG Ohra-Hörselgas), der Bronzemedaillengewinnerin des Vorjahres, der Bad Salzungerin Stefanie Wiesmair sowie Stefan Hubert (SV Sömmerda) waren leider weitere hoffnungsvolle Thüringer diesmal nicht am Start.
Vielen Dank für den informativen und sehr gut geschriebenen Artikel.
Ist hoffentlich Motivation für ALLE – weiter so – herzlichst Jürgen