Der Lange-Bahn-Lauf in Suhl-Mäbendorf zeigte in diesem Jahr erneut, dass er als wichtiger Gradmesser vier Wochen vor dem Rennsteiglauf sowohl von der großen Schar Hobbyläufer als auch von der volkssportlichen Leistungsspitze Thüringens angenommen wird. Insgesamt waren 325 Sportler am Start. Viele von ihnen werden mit Sicherheit auf Spitzenrängen des Rennsteig-Halbmarathons und -Marathons zu finden sein
Trotz vieler weiterer thüringer Volksläufe an diesem Wochenende (Kyffhäuser-Berglauf, Stauseelauf Hohenfelden, Rhöner Volkslauf) zog es 217 Läufer auf die beiden schweren Hauptstrecken über 10 und 21 Kilometer durch das satte Grün der südthüringer Wälder rings um die bekannte Ausflugsgaststätte „Lange Bahn“.
Neben den Hauptläufen wurde ein Schülerlauf, ein Bambinilauf und eine Nordic-Walking-Tour ausgetragen, an denen sich 108 kleine und große Sportler beteiligten.
Die Anstrengungen der Organisatoren wurden an diesem Tag nicht nur mit einer großen Starterzahl einschließlich eines Großteils der absoluten Thüringer Laufelite belohnt, sondern prompt mit zwei Wahnsinns-Streckenrekorden auf dem langen Kanten (440 Höhenmeter): Der eine durch den aufstrebenden Erfurter Marcel Knape, der jüngst zusammen mit seinem Team vom LC Erfurt den DM-Titel im Halbmarathon nur um 7 Sekunden verfehlte und Silber holte. In einer Zeit von 1:14:57 Stunden ließ er der gewiss nicht schlechten Konkurrenz um den Seriensieger und auch schon mit DM-Medaillen dekorierten Stephan Bayer sowie dem letztjährigen Rennsteiglauf-Marathon-Vierten Jürgen Liebergeld (beide RLV LG Süd) keine Chance. Auch Bayer und Liebergeld blieben noch unter klar den letztjährigen Siegerzeiten. Auf den folgenden Plätzen finden sich ebenfalls bekannte Namen.
In der Frauenkonkurrenz schaffte Anke Härtl (TV 1848 Coburg) ebenfalls einen unangefochtenen Start-Ziel-Sieg, und das in spektakulären 1:35:40 Stunden. Auch Anke ist in der Deutschen Seniorenlaufszene keine Unbekannte und holte selbst bei Berglauf-Welt- und Europameisterschaften schon Medaillen. Mit respektablem Abstand Zweite wurde Vorjahressiegerin Marion Braunschweig (WSV Ilmenau) vor der mehrmaligen Rennsteiglauf-AK-Siegerin Heidi Wolfram (SWV Goldlauter).
Auf der nicht minder schweren „Kurzstrecke“ über 10 Kilometer (280 Höhenmeter), die gleichzeitig in die Wertung zum Köstritzer-Thüringencup einging, war ebenfalls ein erlesenes Feld am Start. So gewann hier der inzwischen zum Sommerbiathlon gewechselte 21-jährige Ex-Skisportler Marcel Bräutigam (SV Eintracht Frankenhain). Was er und der Zweitplatzierte Steffen Meyer (RLV LG Süd) den Zuschauern auf dem letzten Kilometer lieferten, war Laufdramatik vom Feinsten. Am Schlussanstieg scheinbar sicher auf Platz 2 liegend kam Bräutigam mit jedem Schritt dem gewiss nicht langsamen Meyer näher und ging mit etwa 15 Metern Rückstand in die letzte Kehre Richtung Ziel am Mäbendorfer Sportplatz. Davon beflügelt rang Marcel den mehr als 20 Jahre älteren Meyer – der von Haus aus 3.000-Meter-Hindernisläufer ist – trotz dessen jahrelang antrainierter Spurtstärke noch auf der Zielgeraden nieder und knöpfte diesem seinen Vorjahreserfolg ab. Doch mit Rang 2 war Meyer aufgrund seines großen verletzungsbedingten Trainingsrückstandes trotzdem nicht unzufrieden. Mit Frank Wagner kam ebenfalls ein LG Süd-Läufer aufs Podest. Er sicherte sich den dritten Platz klar mit etwa zwei Minuten Rückstand vor den Folgenden.
In der Frauenkonkurrenz dominierte Birgit Gruner (TSV Germania Neustadt) in 48:38 Minuten sicher vor den beiden in der Laufszene bislang unbekannten Südthüringerinnen Silvia Färber-Pfannschmidt (Erlau) und Kathleen Strauß (RLV LG Süd), die mit ihren Endzeiten von knapp 50 Minuten auf der schweren Strecke dennoch gute Zeiten liefen.
Zusammenfassend bleibt festzustellen, dass sich der Lange-Bahn-Lauf abermals mit einer kaum zu übertreffenden Organisation, die sich durch gute Logistik, pünktliche Starts, gut präparierte Strecken, absolut korrekte Ergebnisauswertung, schnelle und würdige Siegerehrungen, gute Versorgung bis hin zu einer attraktiven Tombola für alle Teilnehmer ausgezeichnet hat. Hierdurch und mit einer großen Angebotsvielfalt (Läufe, Bambinis, Walker) trotz klarer Priorisierung auf die beiden Hauptlaufstrecken sind die Organisatoren des Lange-Bahn-Laufes ihren eigenen Ansprüchen, eine Veranstaltung für Breitensportler und Leistungsläufer in besonderer Atmosphäre anzubieten, voll gerecht geworden.
Danke für diese tolle Veranstaltung!
@christian:
ich muss sagen ein sehr schöner bericht und du hast alles auf den punkt gebracht, so wie es war und wirklich sehr gelungener lauf und alles drum herum!!
gruß marcel