Als Mekka des Wintersports hat Oberhof einen guten Namen. Bei der 37. Auflage des Rennsteiglaufes erwies sich Oberhof jedoch als Sportstadt schlechthin. Die Stadt Oberhof stellte als Gemeinde prozentual zur Einwohnerzahl die meisten Starter zum diesjährigen Rennsteiglauf.
Dazu hatte LOTTO Thüringen einen Preis von 1.000 Euro für den Nachwuchssport der entsprechenden Thüringer Gemeinde ausgelobt. Im Rahmen einer Auszeichnungsveranstaltung am 28. August 2009 in Oberhof übergab der Geschäftsführer der Lotterie-Treuhandgesellschaft mbH Thüringen, Jörg Schwäblein, den Preis an den Bürgermeister der Stadt Oberhof, Thomas Schulz. Dieser wiederum gab ihn sofort an den Förderverein des Sportgymnasiums weiter.
Oberhof siegte mit einer Teilnehmerzahl von 82 Startern bei 1.570 Einwohnern. Dies ist ein prozentualer Anteil von 5,22 Prozent. Auf den weiteren Plätzen landeten Schmiedefeld mit 66 Teilnehmern bei 1832 Einwohnern, Frauenwald mit 26 Startern bei 1038 Einwohnern und Steinbach-Hallenberg mit 103 Teilnehmern bei 5505 Einwohnern. Unter den Städten mit mehr als 10.000 Einwohnern konnte sich Zella-Mehlis mit 113 Startern bei 11.914 Einwohnern am besten platzieren. Es folgten Suhl (332/39.520), Ilmenau (167/24.540), Waltershausen (39/10.966) und Meiningen (73/20.988).
Der Erfolg der Oberhofer kommt nicht von ungefähr: Zum einen stellten sie Starter auf nahezu allen Lauf- und Wanderstrecken, zum anderen profitieren sie von der hohen Zahl der Teilnehmer aus dem Sportgymnasium. Dabei wurden nur diejenigen Aktiven berücksichtigt, die Oberhof auch als ihren Wohnort angaben. Zudem hat sich in Oberhof in den letzten Jahren eine Laufszene entwickelt und bekanntermaßen halten sich auch die Wintersportler im Sommer mit Crossläufen fit.
Unter den Oberhofer Startern beim diesjährigen Rennsteiglauf waren solche „Traditionsläufer“ wie Heike und Andreas Luck, Steffi und Bernd Wernicke oder die Schwestern Viola und Gabriele Kleine. Die Familie Grebhahn war sogar mit drei Generationen am Start. Vater Bernd Grebhahn gehörte bereits zum 11. Mal zum Läuferfeld des Rennsteiglaufes. Bei seiner 10. Teilnahme im Jahr 2008 lief er als „Aufs-Ganze-Läufer“ erstmalig den Marathon und auch in diesem Jahr war er auf dieser Strecke unterwegs. Sohn Robert tat es ihm gleich, er lief 2008 und 2009 ebenfalls die Marathon-Distanz von Neuhaus nach Schmiedefeld. Auch Enkelsohn Oscar ist bereits aktiv, er nahm bereits zweimal am Junior-Cross teil. Wie die Grebhahns laufen auch Willings ganz in Familie. Jeanette Willing lief den Halbmarathon, ihre Kinder starteten beim Junior-Cross.
Natürlich sind in jedem Jahr auch aktive und ehemalige Oberhofer Leistungssportler am Start, wobei man erklären muss, dass nur die in die Wertung kamen, die tatsächlich ihren Wohnsitz in Oberhof haben. Die Rennrodel-Olympiasiegerin des Jahres 1976, Margit Schumann, war wie schon in den vergangenen Jahren auf der Wanderstrecke dabei.
Jürgen Lange, Präsident des Rennsteiglaufvereins zum Ausgang der Wertung: „Oberhof ist bereits seit 1992 Startort des Halbmarathons und einer Wanderung, seit 2008 auch der Nordic-Walking-Tour. Es freut uns, dass Oberhof in diesem Jahr nicht nur als hervorragender Ausrichter, sondern auch mit sportlichen Leistungen punkten konnte.“
Nicht unerwähnt bleiben darf jedoch, dass einige kleine Gemeinden wie Vesser in der Wertung nicht berücksichtigt werden konnten. Da Vesser ein Ortsteil von Suhl ist, wurden die Teilnehmer dem größeren Ort zugerechnet. Im Verhältnis der Starter zur Einwohnerzahl des kleinen Örtchens wären die Vesserer ganz vorn gelandet.
Nicht schlecht! Da gab es mal einen Artikel in der National Geographic: Oberhof – ein Dorf trainiert für Olympia! Da war eine ähnliche Statistik geführt, die gezeigt hat, wieviele Olympiasieger und Weltmeister aus Oberhof stammen – beeindruckend!