Wenn am 17. Mai zum 42. Mal der GutsMuths-Rennsteiglauf gestartet wird, dann sind natürlich alle Augen auf diejenigen gerichtet, die am Ende ganz oben auf dem Podium stehen könnten. Zwar ist der Rennsteiglauf ein breitensportlich geprägtes Volkslaufereignis – und das wird er auch immer bleiben – doch der sportliche Wille, seine Leistungsgrenzen zu testen und damit im Idealfall auch auf Sieg zu laufen, treibt die Teilnehmer an und beschert so dem Lauf seine unverwechselbare Spannung und Dramatik.
Gerade im vergangenen Jahr hat das Bundesland Thüringen als Austragungsstätte des ostdeutschen Kultlaufes bewiesen, dass in der „grünen Mitte Deutschlands“ auch zahlreiche deutsche Spitzenläufer beheimatet sind. Vier von insgesamt sechs Einzelsiegen gingen auf das Konto der siegeshungrigen Thüringer. Zwei der Vorjahresgewinner, nämlich Marcel Knape (Sieger Halbmarathon) und Christian Seiler (Sieger Supermarathon), stehen heuer schon wieder in den Startlisten. Während sich Knape in diesem Jahr der Marathonkonkurrenz stellen will, verteidigt der „König des Rennsteiglaufs“, Seriensieger Christian Seiler, seinen Titel auf dem langen Kanten. Dabei wird er auch wieder auf den Zweitplatzierten der beiden Vorjahre, Carsten Stegner, treffen, dem Seiler 2013 auf den 72 Kilometern immerhin 17 Minuten abnahm.
Bei der gestrigen Pressekonferenz des GutsMuths-Rennsteiglaufvereins in Erfurt sagte Seiler: „Klar will ich wieder auf Sieg laufen. Zudem möchte ich versuchen, den Streckenrekord zu knacken, nachdem ich ihn im vergangenen Jahr knapp verfehlt hatte.“ Den Rekord hatte Seiler übrigens selbst aufgestellt.
Auch bei den Frauen ist mit einem sportlichen Schlagabtausch zu rechnen. Anne Berthold, die Marathonsiegerin 2013, hat genauso gemeldet, wie Stefanie Wiesmair (1. Platz Halbmarathon 2012), Daniela Oemus (2. Platz Halbmarathon 2013) und Ex-Biathletin Juliane Döll, die seit vielen Jahren regelmäßig um den Halbmarathon-Sieg mitläuft, aber noch nie ganz oben auf dem Treppchen stand.
Neben den Siegläufern werden sich auch viele prominente Sportler, Politiker, Unternehmer und Sponsoren ins Starterfeld einsortieren. Unter ihnen ist beispielsweise der 800-Meter-Olympiasieger Nils Schumann, der erstmals die Marathondistanz meistern will. Ganz anders prominent ist dagegen Hubert Müller von den Rennsteig-Werkstätten Neuhaus, der zum 15-jährigen Jubiläum des Rennsteig Special-Cross für Menschen mit geistiger Behinderung zum 15. Mal in Folge an der Startlinie steht. Das hat neben ihm noch kein anderer geschafft.
Doch egal, wer am Ende ganz vorne einläuft, oder wie berühmt der Name ist, der sich hinter der Startnummer verbirgt – beim Rennsteigauf ist jeder ein Sieger, der nach seinem Lauf die Ziellinie im „schönsten Ziel der Welt“, in Schmiedefeld, überquert. Die Anmeldezahlen lassen auf ein ähnlich gutes Ergebnis hoffen, wie im letzten Jahr, als über 15.000 Teilnehmer auf die unterschiedlich langen Strecken gingen.
Anmeldungen für den Marathon und den Supermarathon sind übrigens noch am Veranstaltungstag möglich. Die Teilnehmerzahl beim Halbmarathon ist aufgrund der hohen Nachfrage limitiert. Die kommenden Vorbereitungsläufe auf den 42. GutsMuths-Rennsteiglauf finden sich in der Übersicht.