100 Km durch das Ruhrgebiet, durch sieben Städte (Wuppertal – Wülfrath – Velbert – Heiligenhaus – Essen – Hattingen – Sprockhövel – Wuppertal), klingt im ersten Moment nach Asphalt, Häuserblocks, Industriekultur und vor allem wenig Natur! Doch dies ist schlichtweg ein Irrtum. Zwar müssen die Läufer 90 der 100 Kilometer auf asphaltierten Radwegen bewältigen. Und bei insgesamt nur 440 Höhenmetern lädt das Profil auch zu Bestzeiten ein. Doch entlang der nun zu Panorama-Rad- und Wanderwegen umgebauten ehemaligen Bahntrassen erleben die Teilnehmer auf einer Rundreise entlang der Ruhr und durch das Bergische Land auch viel Natur.
Mit Rico Bechmann (Lauffeuer Fröttstädt) und Tino Hagemann (Lauffeuer Fröttstädt, USV Erfurt) befanden sich auch zwei Thüringer unter den 190 Einzelläufern und starteten bei nasskalten 2-3°C pünktlich um 7 Uhr zusammen mit 71 Run & Bike-Teams sowie sieben 2er- und 15 4er-Staffeln bei der nunmehr 6. Auflage. Vom Bahnhof Mirke (Start/Ziel) aus ging es nach einer kurzen Wendeschleife entlang des Uhrzeigersinns auf der Nordbahntrasse durch Wuppertal. Und schon in den ersten 10 Kilometern wurden durch das wellige Profil einige Höhenmeter bewältigt. Angetrieben durch Soundbikes, die ständig im Teilnehmerfeld fuhren und mit Musik Stimmung und Motivation verbreiteten, wurden die ersten beiden der insgesamt 13 Verpflegungspunkte, die in reichlicher Menge und Auswahl Getränke und Essen anboten, passiert und nach und nach ging es immer mehr in die Natur des bergischen Landes.Begleitet vom Fluss Düssel ging es entlang von Grünflächen zunächst nach Wülfrath und anschließend nach Velbert wo die erste Wechselstelle für die 4er-Staffeln wartete. In Velbert verläuft die Strecke durch Parks und Grünflächen weiter nach Kettwig, wo durch eine Brückenüberquerung die Ruhr erstmals zu sehen war. Entlang des Ufers folgte die Strecke nun dem Flussverlauf weiter nach Verden, wo auf einigen Kilometern entlang des Baldeneysees die Teilnehmer einen Blick auf die dort stattfindenden Kanu- und Ruderboot-Wettkämpfe werfen konnten. Direkt am Seeufer auf Höhe von Fischlaken waren dann die ersten 50 Kilometer geschafft und durch die Wechselstelle von 2er- und 4er-Staffeln einiges los, so dass sich die Teilnehmer über viel Applaus und Anfeuerungsrufe erfreuen konnten.
Immer der Ruhr folgend, ging es begleitet durch viele Enten samt Jungen, etwas behindert durch deren Hinterlassenschaften und kurzzeitig einsetzende Hagelschauer Richtung Essen zum nördlichsten Punkt des Rundkurses. Nach weiteren 23 Kilometern erreichten die Teilnehmer dann Hattingen, dem letzten Wechselpunkt für die 4er-Staffeln. Ab hier hieß es nochmal die verbliebenen Kräfte zu bündeln, denn auf der verbliebenen Strecke bis zum Ziel mussten noch einige Höhenmeter bewältigt werden. So ging es etwa bis Kilometer 85 stetig leicht bergauf. Doch zur Abwechslung hatten die Teilnehmer keinen Asphalt, sondern einen befestigten Erdboden unter den Füßen. Durch Sprockhövel hindurch ging es dann zurück nach Wuppertal und durch Rand- und Vororte auch wieder auf die Bahntrasse, nun eben bis leicht abschüssig, in Richtung Ziel, wo die Finisher beim Einlauf herzlich von den Zuschauern empfangen wurden. Neben der hochwertigen Medaille, konnten sich die erschöpfen Teilnehmer über eine Massage und reichlich Essen & Trinken freuen.
Als erster durfte sich Georg Schützka (LG TuS Weinböhla), der bei seinem ersten 100 Kilometerlauf mit 07:59:26 h als Einziger unter den 8 h-Marke blieb, massieren lassen. Auf Platz 2 und 3 folgten der Däne Morten Thye (Shufflerun.dk) in 08:10:15 h und Peter Kurtz (LC Rapid Dortmund) in 08:12:31 h. Die erste Frau, Simone Durry (TG Neuss) lief in starken 09:08:18 h mit gut 15 Minuten Vorsprung vor Miriam Kudermann (09:23:13 h) ins Ziel. Mit einigem Abstand auf Platz 3 folge dann Rita Nowottny-Hupka (LG Ultralauf/LT Wichlingen Dortmund). Die Eingangs erwähnten Thüringer, Rico Bechmann und Tino Hagemann, belegten mit Zeiten von 08:46:01 h und 09:10:34 h die Gesamt-Plätze 7 und 12.
Fotos: Veranstalter