Strahlende Gesichter auf allen Seiten gab es sowohl bei den Organisatoren des 50. Silvesterlaufes als auch bei den rund 500 Teilnehmern der ältesten Veranstaltung dieser Art Deutschlands im Meininger Schlosspark zu sehen. Ganz besonders bei der neuen Organisationscrew des Traditionslaufes in der Theaterstadt.
„Ich habe den Staffelstab an engagierte Sportfreunde des PSV Meiningen erfolgreich weitergegeben“, sagt Peter Osmann, langjähriger Gesamtleiter des Silvesterlaufes. „Und die Freude ist noch größer, wenn man weiß, dass dieses sportliche Highlight in unserer Stadt in guten Händen ist“, so der mittlerweile 81-Jährige. Und dabei blickt Osmann schon aufs neue Jahr, wenn am 3. Oktober 2023 mit dem 30. Meininger Citylauf das nächste große sportliche Laufereignis in der Theaterstadt ansteht. Am Silvestertag machten aber erst mal 456 Läufer und auch zahlreiche Zuschauer am Streckenrand das Laufjubiläum zu einer vorgezogenen Silvesterparty.
Mit einem völlig neuen organisatorischen Konzept gingen die Organisatoren um PSV-Vorsitzenden Jörn Durst und Jens Osmann an. „Wichtig war für uns, nach zweimaligem Ausfall angesichts von Corona nicht nur den Silvesterlauf, sondern auch den Verein am Leben zu erhalten“, so Durst. Und so war die Freude bereits im Vorfeld groß als rund 350 Meldungen online eingingen. Und erstmals setzte man auf eine elektronische Zeiterfassung durch den Laufservice Jena, altbekannte bereits vom Meininger Citylauf. Und so waren sich die Organisatoren hundertprozentig sicher, dass alles bestens klappt. So blieben nach Einlauf natürlich Lob und Anerkennung für die Top-Organisation nicht aus. „Wenn ich so überschlage waren Helfer und Mitglieder aus allen Abteilungen unseres Vereins und insgesamt mehr als fünfzig Frauen und Männer im Einsatz“, sagt Jörn Durst. „Ziel ist es den Silvesterlauf in seiner Tradition sowie als sportliches Highlight unseres Vereins zu erhalten“, so Durst.
Und Tradition erhalten war für sehr viele Teilnehmer, insbesondere auch für eine Reihe von ehemaligen Siegern, eine ganz besondere Verpflichtung, ob für den Meininger Bernd Keppler, den Barchfelder Frank Puff, den Triathleten Sebastian Weigel, Romana Krause und nicht zuletzt Josefine Rutkowski. „Mit unserer Teilnahme tragen wir zum Erhalt solch erlebnisreicher Laufveranstaltungen bei“, sagt Krause, die sich 2003 in die Siegerliste eintrug und seitdem immer wieder an den Start geht. Josefine Rutkowski brachte gleich viele Kinder und Jugendliche aus ihrer Schule mit , um sie für das Laufen zu begeistern. Und natürlich lassen auch Bernd Keppler wie auch der Ironman Sebastian Weigel keinen Lauf aus, konnten sie sich doch auch mehrfach als Sieger feiern lassen.
Diesmal hieß der Thomas Heß aus Meiningen, der über 10 Kilometer in 35:33 Minuten die Erfolgsserie der Meininger fortsetzte. Der 38-Jährige ist in der Laufszene kein Unbekannter mehr, wartete er doch 2022 beim Fulda-Halbmarathon in 1:15,00 Stunden als auch beim Bremen-Marathon in 2:40,00 h mit tollen Leistungen auf. Als nächstes großes Ziel hat sich der 38-Jährige eine starke Zeit beim 50. Rennsteiglauf über die Halbmarathondistanz vorgenommen. „Ich möchte schon ganz weit vorn mitmischen“, so sein klares Ziel für den Saisonhöhepunkt 2023. Freuen konnten sich auch Lukas Wieseke aus Schwickershausen über seinen dritten Platz in 37:51 min wie auch Tim Scholtysek (PSV Meiningen) aus Herpf über Rang vier in 38:00 min. „Bei so starker Konkurrenz vorn in der Spitze mitzulaufen, war für mich ein schöner Jahresabschluss“, so Scholtysek.
Eigentlich war der Start für alle Teilnehmer ein toller Saisonabschluss, nicht nur sportlich gesehen, sondern um sich noch einmal mit Sportfreunden zu treffen, um auch neue Ziele abzustecken. „Gestern war ich noch in der Ostsee baden“, sagt der dreimalige Silvesterlaufsieger der 1990er Jahre, Bernd Keppler. „Doch den Jubiläumslauf wollte ich mir keinesfalls entgehen lassen.“ Keppler konnte sich aber noch gut daran erinnern, dass es 1990 auch so warm war, als Rainer Wachenbrunner aus Berlin die 12 km in 38:24 min gewann. Und Bernd Keppler muss es wissen, hat er doch kaum einen Silvesterlauf ausgelassen und ist wohl auch das laufende Lexikon des ältesten Silvesterlaufes in deutschen Landen.
Erfreulich für die Organisatoren war aber auch, dass sehr viele Teilnehmer aus Südthüringen, von Sonneberg bis Bad Salzungen, von Hildburghausen bis Suhl an den Start gingen. Und natürlich aus dem benachbarten Bayern, insbesondere aus Ostheim, waren wieder starke Läufertrupps am Start. Anna-Lena Klee machte sich schnell für ein paar Stunden von der Kasse bei Aldi frei, um auf keinen Fall den Start beim Jubiläumslauf zu verpassen. „Jetzt muss ich aber wieder schnell nach Neustadt zurück an meine Arbeit“, verabschiedete sich Klee vom 50. Silvesterlauf und aus dem Jahr 2022.
Fotos: Theo Schwabe