Auch wenn sich Gesamtleiter Arno Schmidt vom TSV 08 Gleichamberg gemeinsam mit dem neuen Org-Team des Werra-Rennsteig-Cup über die Durchführung der 20. Jubiläumsauflage freute, gab es leider durch „Verläufer“ auf dem 12,7 Kilometer langen Kanten ein kleines Beigeschmäckle. Sieger Thomas Hess (Hildburghausen) als auch Hannes Hittinger (SC Mengersgereuth-Hämmern) waren von der Strecke abgekommen und hatten so wohl nur rund 10 Kilometer unter die Füße genommen.
Nach Ausfall durch Corona 2021 und abgespeckter Form 2022 stand beim 20. Gleichberglauf für jede Altersklasse mit den entsprechenden Strecken am Fuße des „Großen Gleichberg“ wieder ein volles Wettkampfprogramm auf dem Plan. Im Nachwuchsbereich sorgten besonders die Läuferinnen und Läufer des SV Biberau, des Schleusinger LV 99, des SV 03 Eisfeld und nicht zuletzt des SV EK Veilsdorf für spannende Laufduelle um die begehrten Punkte zum Rennsteig-Werra-Cup. Nachdem die Läuferinnen und Läufer über 5 und 12,7 Kilometer auf die Strecke hinauf zum 664 Meter hohen Hausberg geschickt wurden, lieferten sich die jüngsten Teilnehmer und Jugendliche unter den Anfeuerungsrufen vieler Vereinsmitglieder spannende Laufduelle.
Nichts ahnend, dass auf dem langen Kanten nicht alles glatt lief. Bereits vor dem Start sagte Peter Schumann (TSV Gleichamberg), dass es wohl heute schwer wird, Thomas Heß zu besiegen. Und damit sollte Schumann auch Recht haben, da Heß, Dritte des 45. Lange-Bahn-Lauf über 22 Kilometer, nach starken 39:05 Minuten in das Stadionrund einbog und das Ziel erreichte, gefolgt vom Sieger des 30. Veilsdorfer Waldlaufes, Hannes Hittinger (SC Mengersgereuth-Hämmern) in 39:51 Minuten. Doch alle warteten auf Peter Schumann, der ja mit zu den Favoriten zählte. Als Schumann dann als Vierter durchs Ziel lief klärte sich das das Problem auf. Thomas Heß als auch Hannes Hittinger kamen wohl durch ungenügende Markierungen gleich zweimal von der Strecke ab. „Als ich merkte, dass da was nicht stimmt“, so Heß, „bin ich wieder zurück und habe versucht die ausgewiesene Strecke zu laufen.“
Als Thomas Heß und Hannes Hittinger im Ziel waren wiesen ihre Uhren nur 10 Kilometer aus, obwohl die Strecke 12,7 km lang ist, sagt im Nachgang Peter Schumann. „Ich dachte eigentlich“, so Schumann weiter, „dass ich auf Platz Eins gewertet werde. Doch vor der Siegerehrung kam Arno Schmidt auf mich zu und hat mich gefragt, ob ich die vor mir Liegenden noch eingeholt hätte. Das habe ich dann verneint. So einigten wir uns darauf, dass ich mit der entstandenen Situation einverstanden bin und die Sieger die Ehrung als beste Läufer verdient hätten.“
„Für mich war das in diesem Jahr überhaupt erst der zweite Wettkampf“, konstatierte Heß. „Ich brauche in Vorbereitung auf den Rennsteig-Halbmarathon als auch auf den Weltkulturerbe-Halbmarathon in Bamberg noch ein paar Kilometer mehr in den Beinen“, so der 38-jährige Polizist. Der tollen Wettkampf-Atmosphäre tat das Mißgeschick der Sieger keinen Abbruch.
Keinen Cup-Lauf lassen Doris Ansorg (Haina) als auch Bärbel Kramer (TSV 1860 Römhild) aus. „Ich nehme mal an“, so Doris Ansorg, „dass ich fast alle Gleichberg-Läufe bestritten habe.“ Erstaunlich ist ihre Zeit über 12,7 Kilometer in 1:15:13 Stunden. Über 5 km ließ sich in alter Manier Bärbel Kramer nicht vom Gesamtsieg bei den Frauen in starken 34:43 Minuten abhalten. „Ich habe mich heute mal für die kurze Strecke entschieden, habe irgendwie schwere Beine.“, so Kramer. „Auf jeden Fall möchte in dieser Saison die gesamten Cup-Läufe bestreiten.“
Eine lange Pause gibt es im Werra-Rennsteig-Cup nicht, steht doch bereits am 6. Mai zum ersten Mal der Groß-Kopf-Lauf in Westenfeld auf dem Programm, ehe dann am 9. Juli mit dem Grendel-Lauf in Waffenrod eine weitere Cup-Premiere gefeiert wird.