Laufszene Thüringen
logo
  • Laufkalender
  • Ergebnisse
    • Ergebnisse 2019
    • Ergebnisse 2018
    • Ergebnisse 2017
    • Ergebnisse 2016
    • Ergebnisse 2015
    • Ergebnisse 2014
    • Ergebnisse 2013
    • Ergebnisse 2012
    • Ergebnisse 2011
    • Ergebnisse 2010
    • Ergebnisse 2009
  • Fotos
  • Archiv
    • Berichte
    • Erlebnisberichte
    • Intern
    • Interviews
    • Meldungen
    • Portraits
    • Rückblick
    • Training
    • Vorschau
  • Über uns

1. Bleiloch-Ultra-Trail: 85 Kilometer um Deutschlands größten Stausee

Geschrieben am 7. Oktober 2019 Von Tino Hagemann

Als Jubiläumsprojekt im Jahr des 15. Bleilochlaufs organisierten die Veranstalter zusätzlich zum regulären Lauf noch den 1. Bleiloch Ultra Trail am 5. Oktober. Auf 85 Kilometern mit insgesamt rund 2300 positiven Höhenmetern konnten die Ultra-Läufer Deutschlands größten Stausee komplett umrunden. Den Sieg sicherte sich Frank Rothe (Speedy´s Sport Schart) in überragenden 08:20:05 Stunden vor Stefan Wilsdorf (08:44:56 Stunden, SV Motor Königsee) und Michael Könner (Leipzig, 08:56:39 Stunden). Bei den Frauen war einmal mehr Beate Ernst (Lauffeuer Fröttstädt) in 11:03:31 Stunden vor Renate Warnstedt (Triathlon Gera e.V) in 13:00:35 Stunden erfolgreich.

Herbstwald mit Stauseeblick.


Start und Ziel war wie gewohnt das Seesport- und Erlebnispädagogische Zentrum Kloster in Saalburg. Nach einer kurzen Einweisung erfolgte pünktlich um 7 Uhr für die 57 Läufer und 5 Läuferinnen der Startschuss. Leider machte das Wetter mit etwa 6-10°C bei Nieselregen und schwachen Wind das abenteuerliche Unterfangen nicht gerade einfacher. Denn der Veranstaltungsname Ultra Trail war Programm. Nach kurzem Einrollen auf einem Radweg ging es ins Gelände. Bis Kilometer 83 sollte dies dann so bleiben. Besonders auf den ersten 47 Kilometern und den letzten 15 wurden dann den Teilnehmern alles abverlangt. Über Stock und Stein, über und unter umgestürzten Bäumen hinweg mussten größtenteils auf Trails steile Anstiege und Abstiege überwunden werden.

Quer durchs Gelände – den Teilnehmern wurde alles abverlangt.

Durch die Witterungsbedingungen waren die Wege, wenn man diese teilweise überhaupt so bezeichnen konnte, aufgeweicht sowie schlammig und somit schwer zu belaufen. Schuhe und Socken waren nach kurzer Zeit durchnässt und der ständige Nieselregen durchweichte die Laufbekleidung und zehrte an den Kräften. Da kamen die Verpflegungspunkte – insgesamt 5 an der Zahl, im Abstand von je ca. 15 Kilometern – gerade recht, um warmen Tee zu trinken und die Vorräte im Laufrucksack aufzufüllen.

Die schwierigen Bedingungen führten dazu, dass einige Starter den Lauf vorzeitig beenden mussten. Von den fünf gestarteten Frauen kamen nur zwei ins Ziel. Apropos Frauen, dem Autor war es eine besondere Freude die spätere Siegerin Beate Ernst auf den ersten 70 Kilometern begleiten zu dürfen. Der mit sieben Startern, von denen alle das Ziel erreichten, teilnahmestärkste Verein Lauffeuer Fröttstädt unterstütze sich gegenseitig, um gemeinsam den Stausee zu bezwingen.

Die Gruppe von Lauffeuer Fröttstädt beim Verpflegungspunkt bei Kilometer 65 vereint.

Aufgrund mangelnder Fitness wollte ich mein eigenes Rennen laufen und ließ schon bald abreißen. Umso überraschter war ich, dass kurz nach Verpflegungspunkt 1 mein Name aus dem Wald ertönte. Überrascht blieb ich stehen und begrüßte Beate die aufgrund eines Verläufers einen guten Extra-Kilometer gesammelt hatte. Für uns beide, besonders wohl für mich, ein echter Glücksfall. Denn auf den nachfolgenden teilweise endlosen Kilometern bis Verpflegungspunkt 4 waren wir bis auf ein paar kurze Begegnungen mit anderen Läufern komplett allein unterwegs.

Die Streckenführung rund um den Bleilochstausee.

Geteiltes Leid ist halbes Leid wurde schnell zu unserem Motto. Da vier Augen mehr sehen als zwei halfen wir uns gegenseitig die manchmal leicht zu übersehenden Abzweigungen zu erkennen. Zusammen trotzen wir allen Hindernissen und Widrigkeiten und motivierten uns gegenseitig weiterzumachen. Denn beide hatten wir den Lauf komplett unterschätzt. Wir hatten mit einer Art typischen Bleilochlauf mit ein paar Extrakilometern gerechnet. Also alles gut zu belaufende Wald- und Wiesenwege. Bei den teils steilen Anstiegen sowie Kletterpartien über Felsen eine krasse Fehleinschätzung.

Auch ein interessante Aussicht an der Strecke.

Das Zeitlimit von 13 Stunden, das wir im Vorfeld belächelt hatten, stellte sich schon bald als gar nicht so unrealistisch heraus. Bei Kilometer 40 mit knapp 5 Stunden auf der Uhr wussten wir, dass es ein langer Tag werden würde. Und ohne Beate wäre ich wohl bei Kilometer 47 im warmen Auto an der Verpflegungsstelle geblieben. Die Strecke wurde dann zunächst etwas einfacher. Teilweise auf der Bleilochlaufstrecke waren die meisten Passagen gut zu laufen.

Siegerehrung der Frauen mit der unverwüstlichen Beate Ernst.

Nach Verpflegungspunkt 4 wurde es dann wieder härter. Bei Kilometer 70 ging es zurück auf steile Trails und schwer zu laufende Wege. Da wir mittlerweile mit Christian Koch und Marcel Ernst auf zwei Vereinskollegen aufgelaufen waren konnte ich Beate beruhigt ziehen lassen und mich mit meinem Tempo auf den letzten Kilometern gen Ziel durchbeißen.

Die trotz Nebel herrlichen Aussichten bei Querung des Schlosses, auf den Höhenpassagen sowie „dem Bretterweg“ direkt über den See konnten am Ende wohl nur die wenigsten Läufer genießen. Denn das letzte Stück hatte es nochmal tüchtig in sich. Statt dem direkten Weg Richtung Ziel ging es dann nochmal kräftig hoch und runter, sodass sich alle der insgesamt 48, die es ins Ziel geschafft haben, unabhängig von der Zeit, als Sieger fühlen konnten.

  • twittern 
  • teilen  
  • teilen 

Verwandte Artikel:

  • 5. Wickerstedter Crosslauf: Lachende Kinder und neue Rekorde
  • 13. thüringenULTRA: Beate machte Ernst
  • 25. Hainichlauf in Mihla: Medaillen und Sonnenschein zum Jubiläum
  • 3. Schweriner Seentrail: Ultra rund um den Schweriner See
  • 10. Leiziger Wintermarathon: Thüringer ganz vorne dabei
« 82. Steiger(Honig)lauf: Neue Sieger
29. Rennsteig-Herbstlauf: Bergläufer Krieghoff siegt auf der Langstrecke »

Lesetipps

Laufreport.de | Deutsche Marathonszene 2019

Neueste Kommentare

  • Mario bei Nachtlauf in Erfurt: Favoritensiege von Letsch, Krieghoff und Hempel
  • Sieghard Zitzmann bei 49. Rennsteiglauf: Eine gelungene Generalprobe für den 50.
  • Jens Panse bei Meldestart für 20. Kirschlauf: Jubiläumslauf findet am 12. Juni statt
  • Heine bei Meldestart für 20. Kirschlauf: Jubiläumslauf findet am 12. Juni statt
  • Hans-Jürgen Haack bei 49. Rennsteiglauf: Neues Startareal für den Halbmarathon

Mitarbeit von Läufern und Veranstaltern

Laufszene Thüringen berichtet aus allen Regionen des Freistaats. Um umfassend informieren zu können, braucht es der Unterstützung vieler Laufbegeisterter und Organisatoren. Wir freuen uns über jeden Beitrag, bitten aber um vorherige Absprache. Kontakt: info@laufszene-thueringen.de

Unser Unterstützer

Laufszene Thüringen wird unterstützt von der Rennsteiglauf Sportmanagement und Touristik GmbH. Mehr dazu hier…
  • Impressum & Datenschutzerklärung