Sehr erfolgreich waren die Thüringer Läuferinnen und Läufer am Wochenende bei den 16. Deutschen Senioren-Hallenmeisterschaften in der Erfurter Leichtathletikhalle. Bei den bereits zum vierten Mal in Folge vom TLV ausgerichteten Titelkämpfen in der Landeshauptstadt gab es im Mittel- und Langstreckenlauf insgesamt zwei Gold-, eine Silber- und drei Bronzemedaillen für Thüringer Athleten.
Herausragend waren die Leistungen von Sebastian Keybe (M35, ASV Erfurt), der im vergangenen Jahr schon mit dem Gewinn zweier Silbermedaillen aufhorchen ließ. Doch diesmal wollte er ganz nach oben auf das Treppchen. Und es gelang ihm gleich zwei Mal. Obwohl erst seit einer Woche von einer starken Erkältung erholt, ging er am Samstag im 800-Meter-Lauf mit Beginn der Schlussrunde mutig nach vorn und verteidigte bis zum Zielstrich seine Führung. In 2:05,44 Minuten setzte er sich mit 11 Hundertstel Sekunden Vorsprung gegenüber dem zweiten Thüringer Starter, Stefan Zimmermann von der LG Ohra Energie (2:05,55 min) durch.
Sebastian Keybe, noch an zweiter Stelle liegend, kann sich auf der Zielgeraden den Sieg über 3000 Meter sichern
Im 3000-Meter-Lauf setzte der 36-jährige Bad Liebensteiner ganz auf seinen Schlussspurt. Während des Rennens hielt er sich immer im Windschatten der Führenden auf, um in der letzten Kurve mit einem unwiderstehlichen Finish davon zu ziehen und in neuer persönlicher Bestzeit von 8:57,09 Minuten den zweiten Sieg perfekt zu machen. Danach strahlte er übers ganze Gesicht. „Ich habe mir heute einen Traum erfüllt, es ist so unglaublich“, freute er sich über den doppelten Coup.
Ingo Thurm
Im gleichen Lauf kam Ingo Thurm (sc impuls erfurt) nach 9:47,19 Minuten auf dem dritten Platz der M45 ein und konnte damit seine erste deutsche Meisterschaftsmedaille in Empfang nehmen.
Riesige Freude gab es auch bei Anke Härtl (GutsMuths-Rennsteiglaufverein) in der W50 über die Bronzemedaille bei der 3000-Meter-Entscheidung. „Ich war mit der siebentbesten Zeit gemeldet und hatte gar nicht mit einer Medaille gerechnet. Doch seit langem konnte ich wieder unter 12 Minuten (11:56,89 min, d.R.) bleiben, da bin ich echt glücklich drüber“, gab sie sich im Interview sichtlich zufrieden.
Eine weitere Bronzemedaille erkämpfte Hartmut Erdmann (1. SC 1911 Heiligenstadt) im 800-Meter-Finale der M75 und fügte mit einer Zeit von 2:55,22 Minuten seiner umfangreichen Medaillensammlung eine weitere Meisterschafts-Plakette hinzu.
Knapp am Podium vorbei lief wie im vergangenen Jahr Stephan Bayer vom GutsMuths-Rennsteiglaufverein. Der Allrounder legte zwar noch einen tollen Endspurt hin, aber die Medaillen waren bereits vergeben. Seine nächste Chance wartet bereits kommendes Wochenende, wenn es zu den Deutschen Crosslauf-Meisterschaften nach Löningen geht. „Der Cross liegt mir mehr, da soll es mit einem Platz unter den Besten klappen“, gab er sich nach dem Rennen schon wieder optimistisch.
Stephan Bayer (955) in der Anfangsphase über 3000 Meter
Anke Härtl (re.) freut sich über die Bronzemedaille
Weitere Platzierungen im Anschlussbereich erreichten bei den Frauen über 800 Meter Karin Puth (LV Gera, 2:28,69 min) mit Platz 4 in der W35 und Sandra Waldstädt (SV Hermsdorf, 2:34,51 min) als Fünfte in der W40.