Bereits zum siebenten Mal richtete der Thüringer Leichtathletik-Verband an diesem Wochenende die Deutschen Seniorenmeisterschaften in der Erfurter Leichtathletikhalle aus. Rund 170 Organisatoren, Kampfrichter und Helfer waren im Einsatz, um für die gemeldeten 1.172 Teilnehmer aus 552 Vereinen beste Wettkampfbedingungen zu bieten.
Für die Thüringer Vereine gab es bei rund 40 gestarteten Athleten am Samstag zwei Titel auf der Mittel- und Langstrecke zu bejubeln. Zunächst war es der Eichsfelder Hartmut Erdmann (1.SC 1911 Heiligenstadt), der am Nachmittag im 800-Meter-Finale der M70 die Nase vorn hatte und damit seinen Titel aus dem Vorjahr erfolgreich verteidigte.
„Ich fühle mich beim ASV Erfurt sehr herzlich aufgenommen“, meine Kathrin Rokitta nach ihrem silbernen Meisterschaftseinstand, daneben ihr Trainer Jürgen Tuch.
Der Publikums-Liebling bei der Umfrage der Thüringer Allgemeine zum Thüringer Läufer 2014 gewann in 2:45,25 Minuten mit knapp drei Sekunden Vorsprung auf Bernd Krüger aus Magdeburg.
Am späten Abend setzte sich dann Stefanie Rexhäuser (GutsMuths-Rennsteiglaufverein) über 3000 Meter der W35 durch. Nach 10:21,77 Minuten musste die Bad Salzungerin nur der W40-Siegerin Kerstin Stephan von der LG Olympia Wiesbaden in einem gemeinsamen Lauf knapp den Vortritt lassen.
Eine weitere Medaille gab es in der W45 über 3000 Meter für Kathrin Rokitta, die nach 11:23,71 Minuten auf dem 2. Platz einlief. Die im Allgäu beheimatete Athletin kam erst vor vier Jahren vom Mountainbiken zum Laufsport und startet seit dieser Saison für den ASV Erfurt. „Ich kam durch Jürgen Tuch zum Wettkampfsport. Wir trainieren oft zusammen. Er gibt mir viele Trainingshinweise. Zukünftig will ich öfters an Deutschen Senioren-Meisterschaften teilnehmen“, wagte sie einen Ausblick.
Lange Zeit auf Platz zwei liegend, musste heute der M55-er Langstreckler Jürgen Tuch (ASV Erfurt) beim Lauf über die 15 Hallenrunden im Schlussspurt noch zwei weitere Läufer passieren lassen und kam im 3000-Meter-Finale auf einen undankbaren vierten Platz. Schon im Vorfeld erzählte er, dass es bei ihm derzeit nicht so richtig rund läuft. Insofern kann er mit der erreichten Platzierung und der Zeit von 10:23,63 Minuten durchaus zufrieden sein.
Lange Zeit lag Jürgen Tuch (880) auf Medaillenkurs
Thomas Biedermann nach dem 400-Meter-Lauf beim Interview
Glücklich war hingegen der Mittelstreckler Thomas Biedermann (M45, HSG Nordhausen) über seinen Vizetitel beim Langsprint über 400 Meter.
„Meine letzte Medaille gewann ich 2010, danach haben mich Achillessehnen-Probleme immer wieder gehindert, mein Leistungsvermögen zu zeigen.
Am Samstag lief ich über 800 Meter nicht voll und habe mir ein paar Körner aufgespart. Das war die richtige Entscheidung. Heute bin ich auch mit meiner Zeit von 54,43 Sekunden sehr zufrieden.“, analysierte der Nordhäuser nach dem Lauf.
Weitere Platzierungen im Medaillen-Anschlussbereich gab es mit dem fünften Rang von Jürgen Ellerkamm (M75, GutsMuths-Rennsteiglaufverein) über 3000 Meter und dem sechsten Platz durch Andreas Reichl (M45, LAV Elstertal Bad Köstritz) über 800 Meter.