Am vergangenen Wochenende fanden zum dritten Mal in Folge die Deutschen Seniorenmeisterschaften in der Erfurter Leichtathletikhalle am Steigerwaldstadion statt. Dabei konnte in diesem Jahr der Abwärtstrend der vergangenen Jahre hinsichtlich der Gesamtmeldezahl gestoppt werden. Mit 1.122 Athleten waren rund zehn Prozent mehr gemeldet als im Jahr 2015.
Im 800-Meter-Rennen der M35 gab es am Samstag einen Thüringer Doppelerfolg. In einem taktischen Rennen setzte sich Remo Reichel (1. SV Gera) nach einer verhaltenen ersten Hälfte im Zielspurt mit 2:05.22 Minuten durch. Um eine knappe Sekunde geschlagen kam Sebastian Keybe (ASV Erfurt) auf dem zweiten Platz (2:06.15 min), war aber trotzdem hochzufrieden: „Mir kamen im Ziel vor Glück ein paar Tränen, so habe ich mich gefreut. Nach den vielen Jahren des Trainings und der Entbehrungen ist das mein größter Erfolg heute.“
Am Sonntag stand der Bad Liebensteiner noch einmal über 3000 Meter an der Startlinie. Und auch hier zeigte er ein couragiertes Rennen. Immer um Kontakt zu den Medaillenrängen bemüht, ging er mit, als das Rennen im zweiten Abschnitt immer mehr Fahrt aufnahm und lief nach starken 9:01.11 Minuten erneut auf den Silberplatz.
Nach vielen Verletzungen sollte es für den 800-Meter-Titelverteidiger Hartmut Erdmann (1. SC 1911 Heiligenstadt) in der M70 diesmal zwar nicht zum Sieg reichen, aber mit der erkämpften Bronzemedaille (2:54.04 min) kann der Eichsfelder trotzdem sehr zufrieden sein.
Bronze hätte auch gerne Stephan Bayer vom GutsMuths-Rennsteiglaufverein gehabt. Lange Zeit auf Platz drei liegend, musste der 54-Jährige im Schlussspurt über 3000 Meter der M55 noch einen Kontrahenten vorbei ziehen lassen und mit dem undankbaren vierten Rang (10:12.67 min) vorlieb nehmen. „Die nächsten Deutschen Meisterschaften sind im Crosslauf, der liegt mir mehr“, schaute er nach dem Rennen schon wieder optimistisch voraus.