In knapp zwei Wochen, am 20. Mai 2017, ist es endlich wieder so weit und der Veranstalter des Rennsteiglaufes ruft zum Start der 45. Auflage des traditionsreichen Thüringer Laufklassikers und zugleich bedeutendsten Landschaftslaufes Europas.
Bereits mehrere Wochen vor dem Großevent war die – gemessen an den Teilnehmerzahlen – beliebteste Strecke mit 7.749 Anmeldern bereits vor dem offiziellen Meldeschluss vollständig ausgebucht. Damit ist die Meldegrenze auf dem „kurzen Kanten“ wiederum erreicht.
Laufszene-Thüringen wird wie bereits seit vielen Jahren auch bei der diesjährigen Ausgabe des Rennsteiglaufes wieder den Blick auf die einzelnen Hauptwettbewerbe des Thüringer Klassikers richten und zunächst mit dem Halbmarathon beginnen.
Ein Blick in die Startlisten verrät, dass neben einigen Siegern und Platzierten der vergangenen Jahre auch der ein oder andere Neuling am Start sein wird und somit Spannung im Kampf um den Sieg und das Podium garantiert ist.
Zur Damenkonkurrenz:
Unter den gemeldeten Läuferinnen sticht ein Name ganz besonders ins Auge, wenn es darum geht, eine klare Favoritin im Feld der Damen auszumachen. Die in den letzten Jahren mit ihren bislang vier Gesamtsiegen erfolgreichste Rennsteigläuferin Nicole Kruhme aus Gehlberg (GutsMuths RLV) schickt sich an, den Halbmarathon dieses Jahr erneut zu gewinnen. Damit würde die Lokalmatadorin, was diese Teilstrecke anbelangt, mit der bisher alleinigen Rekordhalterin Petra Stöckmann aus Augsburg gleichziehen, die den Abschnitt von Oberhof nach Schmiedefeld als einzige Läuferin bereits viermal gewinnen konnte.
Mit der 29-jährigen Anne Barber (LC Ron-Hill Berlin) ist jedoch eine weitere bärenstarke Läuferin gemeldet, die in den vergangenen beiden Jahren jeweils Gesamtdritte des Laufes wurde. Im Vorjahr hatte sie dabei lediglich eine Minute Rückstand auf Kruhme und dürfte rein von der Papierform her deren größte Konkurrentin auf dem Weg zum Zielbogen des Schmiedefelder Sportplatzes sein.
Auch Anne Berthold aus Dresden, die Marathonsiegerin des Jahres 2013, wird seit Längerem wieder an der Startlinie des Halbmarathons stehen. Man darf gespannt darauf sein, ob sie im Kampf um die Podestplätze ein Wörtchen mitreden kann.
Zur Männerkonkurrenz:
Hier kann der Sieg wie in den letzten Jahren zweifelsohne nur über den Harzer Thomas Kühlmann (NSV Wernigerode), Vorjahreszweiter und B-Kaderathlet im deutschen Berglaufteam, gehen. Seine Erfolgsliste am Rennsteig – mit dem Gesamtsieg 2015 sowie weiteren Top 3-Plätzen – ist sehr beachtlich und spricht eine ganz klare Sprache.
Fraglich ist in diesen Tagen, ob der insgesamt viermal am Rennsteig siegreiche Marcel Bräutigam vom GutsMuths Rennsteiglaufverein überhaupt zu seiner Titelverteidigung des Vorjahres antreten wird. Derzeit ist der Name des 29-jährigen Thüringer Polizeibeamten noch nicht in den Startlisten zu finden und möglicherweise lässt auch sein Dienstplan eine Teilnahme nicht zu. Nicht auszuschließen ist hingegen auch eine kurzfristige Entscheidung für einen Marathonstart beim Rennsteiglauf.
Unabhängig davon hat ein anderer Läufer, der bislang ein völlig unbeschriebenes Blatt beim Traditionslauf am Rennsteig ist, seine Ambitionen durch Abgabe seiner Startmeldung unterstrichen. Die Rede ist von Samsom Hayalu Tesfazghi, einem in Eritrea geborenen und aufgewachsenen jungen Mann, der seit einigen Jahren für den SV Sömmerda startberechtigt ist und in Thüringen inzwischen zum festen Läuferstamm gehört. Der amtierende Thüringer Meister über die 10.000m hat bereits mit einigen Siegen und Streckenrekorden, auch im bergigen Terrain, unter Beweis gestellt, dass sein Laufvermögen allemal ausreicht, einen Siegerpokal am Rennsteig zu erobern.
Es scheint also alles auf einen spannenden Zweikampf zwischen Kühlmann und Tesfazghi hinzudeuten.
Zum Kreis derer, die jederzeit um einen Podiumsplatz zu laufen imstande sind, gehören der Vorjahresdritte Tom Thurley (Potsdamer LC), Thomas Häusler (SV Hermsdorf), Tobias Schröder (SC Köthen) sowie der Suhler Michael Herr (GutsMuths RLV). Letzterer hat seine Form in dieser Volkslaufsaison aber erst einmal, und zwar bei seinem Titel-Hattrick zum Lange Bahn-Lauf, angedeutet.
Unabhängig von der Betrachtung des Rennausgangs an der Spitze des riesigen Läuferfeldes wünscht die Redaktion von Laufszene Thüringen allen Läufern, die in Oberhof an der Startlinie stehen werden, einen erfolgreichen Lauf verbunden mit einem überragenden Lauferlebnis.
Schöne Einschätzung, aber es fehlt ganz klar Christoph Weigel. Mit Platz 2 und 3 im Marathon in den beiden letzten Jahren, sicherlich jemand der auch im Halbmarathon vorne mitlaufen kann…