Der SV 08 Oehrenstock hatte in diesem Jahr seinen Kienberglauf vom traditionellen Sonntagstermin auf dem Samstag verleg, um der übermächtigen Konkurrenz des Rennsteig-Herbstlaufes zu entgehen. Rein wettermäßig zahlte sich dies aus. So schönes Wetter, wie bei der 34. Auflage, gab es schon einige Jahre nicht mehr. Auf die Teilnehmerzahlen wirkte sich dies allerdings nicht positiv aus. Nur 90 Starter inklusive Bambinolauf und Nordic Walking waren am Start.
Es mag auch an dem Tags zuvor stattgefundenen Meininger Citylauf, gleichzeitig Thüringer Meisterschaft über 10 Kilometer, gelegen haben, dass nicht so viele den Weg nach Oehrenstock fanden. Allerdings gab es auch einige Sportfreude, die zwei oder gar drei Starts an diesem langen Wochenende absolvierten. So auch Silvia Bärwolf (Lauftreff Breitungen, W50), die in 55:36 Minuten die 11 Kilometer Gesamtwertung gewann und dabei sogar noch 23 Sekunden schneller als bei ihrem Sieg vor zwei Jahren war.
Gleichzeig war Bärwolf damit die Einzige der diesjährigen Gesamtsieger, die schon einmal ganz oben auf dem originellen Baumwurzel-Siegerpodest von Oehrenstock stand. Ansonsten gab es allesamt Siegpremieren. „Endlich einmal gewonnen“, freute sich Gabi Thiele (SV Stockhütte, W45, 1:25:06 h) nach ihrem 16er-Erfolg. Allerdings musste die Ilmenauerin auch zur Kenntnis nehmen, dass die Starterfelder bei den Frauen, wie schon bei den letzten Läufen im Ilm-Kreis (Hohe-Buchen-Lauf, Flößgrabenlauf), recht überschaubar blieben.Etwas besser sah es da auf beiden Strecken bei den Männern aus. Auf der kürzeren siegte Stefan Senz (SV Ichtershausen, 46:56 min) mit einer knappen Minute Vorsprung vor Michael Mlinarsky (M30, 47:52 min), der als Langewiesener quasi Heimvorteil hatte, und dem Neustädter Ingo Meurer (Die Flinken Gerataler, M45, 48:09 min).
Über 16 Kilometer gab es den erwarteten Doppelsieg der 17-jährigen Zwillinge Philipp und Julian Häßner (Berka/Werra, 1:06:00 h, 1:08,23 min), die schon den Martinrodaer Sandhasenlauf für sich entschieden hatten. „Bisher war ich immer vorn, aber Julian holt langsam auf“, konstatierte Philipp im Ziel. Vor zwei Jahren kamen die Jungen zum Laufen, „nachdem unser Fußballverein aufgelöst wurde. Aber Laufen hat uns schon immer interessiert, unser Opa hat zum Beispiel den Rennsteiglauf mitgemacht“, wie sie erklärten. Mittlerweile mischen sie die Thüringer Volkslaufszene mächtig auf. Bei Kilometer fünf hatte sich Philipp von seinem Bruder lösen können, einzig Vorjahressieger Sören Schulz (Haglöfs Laufteam Erfurt, M30, 1:10:30 min) hielt den Abstand einigermaßen im Rahmen.
„Der Kienberglauf mit seinen langen, steigen Anstiegen hat es ganz schön in sich. Bisher waren wir eher kurze, heftige Anstiege gewöhnt“, erklärte Philipp Häßner. Lob ernteten die Gastgeber nicht nur von den Zwillingen sondern auch von Silvia Bärwolf: „Ein schöner Lauf, die Strecke ist super markiert. Gut sind auch die Kilometerschilder zwischendurch.“Im 2,4-Kilometer-Lauf der Kinder hatte sich Jennifer Zink (SV 90 Gräfenroda, 10:12 min) im zuletzt schon öfters vorgekommen Duell mit Jasmin Frübing (ZSG Waltershausen, beide W14, 10:28) durchgesetzt. Bei den Jungen war Sportgymnasiast Nils Herzer (Erfurter LAC, M14, 9:26 min) erfolgreich. Cedric Hose (SV Ichtershausen, M10, 9:56 min) fast noch den vier Jahre älteren Lucas Beyer (Saalfelder LV, 9:51 min) erreicht.
Traditionell fand am Kienberg das Finale zum Sparkassencup des Ilm-Kreises statt. Bei den Herren nahm Ingo Meurer den Pokal für die Gesamtwertung mit nach Hause. Denny Trefflich und Torsten Winter (beide SV Ichtershausen) folgten, wobei letzterer alle neun Läufe bestritt. Bei den Damen gab es fast dieselbe Reihenfolge wie in der 11-Kilometer-Tageswertung: Silvia Bärwolf vor Nicole Beyer (SV Ichtershausen) und Lilith Kahl (Die Flinken Gerataler/Neustadt). In der Tageswertung hatten Kahl (1:00:01 h) und Beyer (1:02:53 h) die Plätze getauscht. Letztere war trotzdem zufrieden: „Auch ich bin in Meiningen gelaufen und war die letzte Zeit erkältet“, erklärte sie.
Gesamtwertung:
2,4 Kilometer, weiblich:
1. Zink (SV 90 Gräfenroda) 10:12 min
2. Frübing (ZSG Waltershausen) 10:28
3. Görlich (WSV Lauscha) 11:17
4. Siegmund (Großbreitenbacher Skiverein) 11:29
5. Knabe (ThSV Geschwenda) 11:35
6. Wilhelmi (Großbreitenbacher Skiverein) 11:45
männlich:
1. Herzer (Erfurter LAC) 9:26
2. Beyer (Saalfelder LV) 9:51
3. Hose (SV Ichtershausen) 9:56
4. Chemnitz (Die flinken Gerataler) 10:04
5. Koch (SV Ilmenau 55) 10,48
6. Seupt (PFC Ilmenau) 11:35
11 Kilometer, weiblich:
1. Bärwolf (Lauftreff Breitungen) 55:36 min
2. Kahl (Die flinken Gerataler) 1:00:01 h
3. Beyer (SV Ichtershausen) 1:02:53
4. Wegener (GutsMuthsRennsteiglaufverein) 1:04:43
5. Kreußel (Langewiesen) 1:15:21
6. L. Thiele (SV Stockhütte)
männlich:
1. Senz (SV Ichtershausen) 46:56
2. Mlinarsky (Langewiesen) 47:52
3. Meurer 48:09
4. Schadwinkel (beide Die flinken Gerataler) 49:47
5. Stutzig (Katholische Laufjugend Arnstadt) 53:58
6. Ch. Thiele (SV Stockhütte) 54:43
16 Kilometer, weiblich:
1. G. Thiele (SV Stockhütte) 1:25:06 h
2. Esche (LSV Lok Arnstadt) 1:34:50
männlich:
1. Ph. Häßner 1:06:00
2. J. Häßner (beide Berka/Werra) 1:08:23
3. Schulz (Erfurt) 1:10:30
4. Kopp (Jena) 1:12:18
5. Winter (SV Ichtershausen) 1:14:44
6. Hofmann (Die Flinken Gerataler) 1:15:29
Für die Identifizierbarkeit der Läufer würde ich doch darum bitten, dass zumindest der Anfangsbuchstabe des Vornamens bei allen angegeben wird. Sonst lässt sich zum Beispiel nicht ermitteln, ob über 2,4 km weiblich der dritte Platz an Emilia, Sophia oder Luisa Görlich ging, die alle drei seit Jahren (auch) läuferisch aktiv sind.