Diesmal war der Namen „Die flinken Gerataler“ besonders Programm. Michael Mlinarsky rannte auf der 11,6-Kilometer-Strecke des 38. Kienberglaufes des SV 08 Oehrenstock allen davon, selbst Vorjahressieger Wolfgang Schwarz (VfB Torpedo Ichtershausen), bis vor Kurzem noch selbst ein „Flinker“. „Als Kind, damals als Skiläufer im Oehrenstocker Verein bin ich öfters hier gestartet“, erinnerte sich der Langewiesener. „Aber als Erwachsener war ich berufsbedingt mehrere Jahre weg. Mein letzter Start war vor vier Jahren.“
Mlinarsky und Schwarz hatten sich mit einer fünfköpfigen Spitzengruppe vom Feld abgesetzt und nachdem die anderen Läufer auf den langen kannten abbogen, sich in der Führungsarbeit abgewechselt. Am letzten langen Anstieg hinaus zur „Hochzeitswiese“ konnte sich Mlinarsky dann absetzen und seinen ersten Gesamtsieg auf dem heimischen Berg in 45:47 Minuten perfekt machen. Auch, weil Schwarz noch die 10 Kilometer vom Landesmeisterschaftsrennen am Vortag in Dingelstädt in den Beinen steckten. Mit seiner Zeit von 37:11 Minuten war der Ilmenauer da trotz Silberrang nicht zufrieden. „Heute lief es lockerer“, konstatierte er auf dem Oehrenstocker Sportplatz. Auch auf der 16,5-Kilometer-Distanz trug sich mit Christoph Weigel (USV Erfurt) ein neuer Name in die Siegerliste des Traditionslaufes ein. „Ich bin Mitarbeiter der TU Ilmenau promoviere dort“, verriet er. „Ich habe schon mehrere Läufe in der Umgebung mitgemacht. Möhrenbach und Heyda zum Beispiel. Heute hat es erstmals mit dem Kienberglauf gepasst.“In 1:02:07 Stunden lieferte Weigel eine mehr als ordentliche Zeit ab und war voll des Lobes für die Ausrichter vom SV 08 Oehrenstock: „Ein schöner Lauf, eine sehr schöne Strecke, aber auch ganz schön schwer. Der lange Anstieg bei Kilometer 7 hat es in sich.“ Sonnenschein, angenehme Lauftemperaturen und ein glücklicherweise nachlassender Wind hatten für beste Rahmenbedingungen gesorgt. Diese nutzten bei den Damen zwei „alte Bekannte“ für sich. Die Gehlbergerin Nicole Kruhme (GutsMuths-Rennsteiglaufverein) kam zwar in 50:40 Minuten nicht an ihren Streckenrekord auf dem Jahr 2015 heran (44:32 min), stand aber zum dritten Mal in vier Jahren auf dem obersten Treppchen und war mehr als zufrieden. „Nach den Deutschen Meisterschaften im Berglauf hat sich meine Achillessehne wieder gemeldet“, so die mehrfache Rennsteiglaufsiegerin. „Der Kienberglauf war deshalb vor allem Training für den Harzgebirgslauf am 13. Oktober.“ Auf der langen Distanz wiederholte Katja Röder (RSV Adler Arnstadt, 1:20:53 h) ihren Erfolg aus dem Vorjahr.
Auch im Schülerrennen über 2,4 Kilometer gab es zwei erfolgreiche Pokalverteidiger. Für Tina Lambeck aus Ilmenau (10:42 min) war es sogar schon der dritte Sieg in Serie. Colin Seupt (PFC Ilmenau, 10:15 min) gewann zum zweiten Mal hintereinander.
Mit 110 Startern konnte der Ausrichter zufrieden sein. Wie jedes Jahr fand in Oehrenstock auch das Finale zum Ilm-Kreis-Cup statt. Hier sicherten sich Katja Röder und Wolfgang Schwarz die Gesamtwertungen.