Der mittlerweile drittälteste Silvester-Crosslauf Deutschlands, der Geraer Silvesterlauf, feierte seine 45. Auflage in der Elsterstadt. Bei eisigen Temperaturen wagten sich insgesamt 1.118 Athleten auf die Strecken rund um den Stadtwald. Dies bedeutete einen neuen Nachwenderekord. Zur Wahl standen diesmal nicht nur die bekannten 11 und 20 Kilometer, sondern auch eine Lockerlaufrunde über 3 Kilometer und eine 4-Kilometer-Strecke.
Auf der 20-Kilometer-Strecke wurde bereits im Vorfeld das Duell zwischen dem Streckenrekordhalter Neil Renault aus Edinburgh und dem siebenfachen Sieger Sebastian Harz (SV Hermsdorf) angekündigt. Mit im Spiel war allerdings auch der Sieger des diesjährigen Freiberger Adventslauf André Fischer vom USV Erfurt.
Vom Start an bestimmte der Schotte mit einer Marathonbestzeit von 2:18 Stunden das Tempo. André Fischer und Sebastian Harz wechselten sich in der Verfolgungsarbeit ab und konnten so den Rückstand bis zur Streckenhälfte konstant halten. Ab da musste Neil Renault allerdings das Tempo aufgrund einer Verletzung rausnehmen. Am letzten Anstieg konnte sich Sebastian Harz dann von André Fischer absetzen und auf den Schotten auflaufen.
Auf den letzten drei bergab führenden Kilometern musste der Mann aus Edinburgh dann abreißen lassen und wurde auch noch von André Fischer überholt. Im Ziel an der Geraer Panndorfhalle lautete die Reihenfolge dann Sebastian Harz (1:09:38 h) vor André Fischer (1:10:25 h) und Neil Renault (1:12:36 h).
Das Rennen der Frauen sollte dagegen von Beginn an eine klare Angelegenheit von Susanne Kraus vom TSV 1880 Gera Zwötzen werden. Susanne konnte vor 3 Wochen bereits das „Getting Tough – the Race“ in Rudolstadt gewinnen. In 1:19:18 h hatte sie im Ziel knapp 8 Minuten Vorsprung. Auf Rang zwei kam Nadine Franke vom SV Hermsdorf. Die sechste des diesjährigen Dresden-Marathons benötigte 1:27:22 h. Platz drei ging an Antje Müller vom LFV Oberholz Leipzig (1:31:52 h).
Bei der 11-Kilometer-Strecke ging es mit über 500 Teilnehmern richtig zur Sache. Hier lief der Youngstar Theodor Popp (TSV 1880 Gera Zwötzen) von Anfang an in der Spitzengruppe und im weiteren Rennverlauf baute er einen Vorsprung auf den Zweitplatzierten Remo Reichel (1. SV Gera) deutlich aus und gewann am Ende souverän in 42:21 min. Auf Rang zwei folgte vom gastgebenden 1. SV Gera Remo Reichel in 43:13 min, vor dem Dritten Seamus Müller (TSG Markkleeberg) in 43:34 min. Den insgesamt nun neunten Sieg über 11 Kilometer der Frauen belegte Astrid Hartenstein (LV Gera) in 46:45 min. Sie ist damit nun alleinige Spitzenreiterin auf dieser Strecke. Auf Platz zwei lief Susen Lösch (USV Jena) in 51:27 min und die Bronzemedaille sicherte sich Franziska Schneider (1. FC Gera 03) in 54:41 min.
Die 3-Kilometer-Lockerlaufrunde nahmen viele Kinder und Jugendliche oder auch einfach nur Sportler, die eine kleine Runde zusammen laufen wollten, in Angriff. Eine Zeitnahme gab es auf der 4-Kilometer-Strecke. Hier gewann Kull Alexander (HSV Triathlon Weimar) in 14:57 min und Alina Schönherr (LSV Schmölln) in 17:05 min.
Es ist dem Engagement, Einsatz und dem Willen rund um das gesamte Organisationsteam vom 1. SV Gera zu verdanken, dass man seit der Wende wieder eine so hohe Beteiligung erreichen konnte. Nicht nur die neuen Strecken kommen bei den Läufern gut an, sondern auch der wirklich straffe Zeitablauf und die sehr gute Organisation. Außerdem wurde für reichlich Buffet und Trinken gesorgt. Der Geraer Silvesterlauf hat sich zu einer festen Größe in der Laufszene entwickelt und wird auch in Zukunft weiterhin großen Zuspruch finden.